Das bleibt

Wort zum Montag, dem 25. November 2019

VON CORNELIA SENG

“Die Einschläge kommen näher”, kommentiert ein Bekannter die Nachricht vom Tod eines ehemaligen Kollegen. Einschläge? Bombeneinschläge? Sind wir im Krieg? Der Tod im Krieg gegen das Leben?

“Wenn du in Gefahr bist, in den Folterkellern von Assad zu verschwinden, ist der Tod nicht das Schlimmste, was dir passieren kann,” sagt Housam, mein Freund aus Syrien.

Was ist das Schlimmste, das uns passieren kann? Schwach und verletzlich kommen wir auf die Welt, und so verlassen wir sie auch wieder. Wir sind Menschen. Wir sind Teil dieser wunderbaren Schöpfung.

Eine Generation baut auf der anderen auf. Gott ruft uns ins Leben und er ruft uns wieder ab. Lasst uns gerne als Menschen leben! Das Leben ist wunderbar!

Der Evangelist Johannes spricht von “ewigem Leben”. In Verbindung mit Jesus bekommt das Leben hier und heute eine “ewige” Qualität. Gottes Liebe ist so groß, dass seine Verbindung zu mir auch im Tod nicht abreißen wird.

“Ewiges” Leben ist nicht unendliches Leben. Ist nicht Unsterblichkeit und nicht immerwährende Wiedergeburt. Auch kein zweites Leben nach diesem irdischen in paradiesischen Zuständen. Der auferstandene Jesus war für die Jünger erkennbar an den Wunden seiner Kreuzigung.

Ewiges Leben ist Leben im Hier und Heute. In Verbindung und in Verantwortung vor Gott. Geliebtes Leben. Auf ewig geborgenes Leben in Gottes Frieden. Es ist dieses mein Leben, was bleibt in Gottes Frieden. Auch der Tag heute, er wird bleiben.

“Der Tod ist kein Punkt, der den großen Satz des Lebens beendet, sondern ein Komma, das ihm erhabenere Bedeutung verleiht. Der Tod ist keine Sackgasse, die die Menschheit in einen Zustand des Nichts führt, sondern ein offenes Tor.” (Martin Luther King JR)

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