Am Mittwoch um 20 Uhr: STYX – Eine gnadenlose Überlebensgeschichte
Die gesellschaftliche und politische Debatte im Kontext der Flüchtlingspolitik ist Kennzeichen einer Verschiebung der Moral: hin zu einer Moral der Zäune und Grenzen und weg von der Moral, Menschen, die Schutz brauchen, zu helfen, ihnen beizustehen, ihre Not zu lindern, ihr Leben zu retten. Stattdessen wird derzeit eine Moral des Schutzes vor Schutzsuchenden propagiert.
Das Recht auf Asyl beruht aber auf dem Grundsatz der Humanität und der Solidarität gegenüber notleidenden und verfolgten Menschen.
In der Polarisierung der Moral scheint diese Realität unserer Verfassung nicht mehr zu gelten. Der Schutz für die einen wird zur Bedrohung der anderen. Die Aufwertung von Minderheiten zur Abwertung der Mehrheit. Dieses binäre Denken ist nicht demokratisch. Demokratie muss Moralvorstellungen ausgleichen. Im konkreten Fall hieße das: Statt einer Moral der Zäune müssen wir wieder die Moral des Schutzes entdecken, die Verfolgung, Notlagen und Schutzbedürfnisse von Menschengruppen anerkennt und bedient, politisch, sozial, humanitär.
Styx, ein Spielfilm von Regisseur Wolfgang Fischer aus dem vergangenen Jahr, behandelt das Thema der übers Meer nach Europa kommenden Flüchtlinge und die moralische Dimension der Hilfe angesichts der enorm großen Zahl von Menschen, die zu uns kommen und mit uns leben wollen. Styx ist eine Parabel, ein Gleichnis, eine lehrhafte Erzählung, die Fragen stellt nach Moral und ethischen Grundsätzen. Und: Styx ist ein spannender Film.
Die Evangelische Kirche im Rheinland hat sich entschieden, Geld einzusammeln und sich an einer Rettungsaktion im Mittelmeer zu beteiligen, viele Städte und Gemeinden haben sich zum Teil einer Seebrücke erklärt und ihre Bereitschaft bekundet, Menschen aufzunehmen, die aus Seenot gerettet werden konnten.
Das KirchenKino findet in diesem Monat als Kooperation mit der hiesigen Initiative für Flüchtlinge und Asylsuchende “Willkommen in Wermelskirchen” statt. Als Ankündigung für die morgige Filmvorführung haben Flüchtlinge und Flüchtlingshelfer gemeinsam Rettungswesten und Plakate an Laternen in der Innenstadt angebracht, als Mahnung und als Hinweis. Auch in der Kleinstadt Wermelskirchen leben Menschen mitten unter uns, die den gefahrvollen Weg übers Mittelmeer nehmen mußten, um Verfolgung und Not zu entfliehen. Auch um ihr Schicksal geht es am Mittwoch um 20 Uhr im Film-Eck auf der Telegrafenstraße.