CSD Köln – Eine persönliche Nachlese

Köln/Wermelskirchen | Das CSD-Wochenende ist zu Ende. Tausende Menschen säumten gestern die Strecke der Demonstration in Köln.

Das diesjährige Motto des CSD:  „Coming out in DEINEM style“. Dieses Motto soll vor allem junge Menschen ermutigen, zu ihrer sexuellen Identität zu stehen.

In den Großstädten fällt es immer noch deutlich leichter, zu seiner sexuellen Identität zu stehen. Dagegen fällt es in den ländlichen Regionen deutlich schwerer.- Jedoch kann und will nicht jeder in Köln oder Berlin leben.

Auf dem Heumarkt und dem Altermarkt gab es neben Bühnenprogrammen viele Informationsstände, wie etwa die der Aidshilfe NRW, des KLUST, des Robicon oder des AnyWay. Am Samstagabend wurde um 23 Uhr mit Kerzen der vielen Aids-Toten weltweit gedacht.

Wie oben schon erwähnt, ist auch in Deutschland noch nicht alles erreicht. So ist eine Forderung des CSD die Erweiterung des Paragrafen 3 des Grundgesetzes, dem Gleichheitsgrundsatz. Mit der Aufnahme der  “sexuellen und geschlechtlichen Identität” würden LSBTI-Bürger einen besonderen Schutz durch das Grundgesetz erlangen.

Dieses Jahr nahmen über 100 Gruppen an der Parade teil, mit der die Community der LSBTI-Menschen sich feierten und ihre politischen Anliegen zeigt.

Leider müssen immer noch Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in vielen Staaten der Welt mit Verfolgung und Todesandrohung leben. Viele dieser Menschen sehen sich gezwungen, ihre Heimat für immer zu verlassen, um in einem anderen Staat, wie z.B. Deutschland, zu leben. Hier müssen sie keine Verfolgung und Todesandrohung seitens des Staates befürchten. Wie einer meiner neuen Freunde aus Bangladesch, der heute seinen ersten CSD erleben durfte.

Neben den unterschiedlichsten Gruppen, wie etwa dem Janus e.V., waren auch die demokratischen Parteien vertreten. Prominente Politiker wie etwa Volker Beck und Claudia Roth; die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, und Bügermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Sowie die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey.

Fazit: Es war ein wunderschönes Wochenende, an dem wir uns gefeiert haben.  – Auch wenn von manch einem Teilnehmer der Demostration eine Art der Selbstdarstellung gewählt wurde, die ich so nie gewählt hätte.

Ein Wochenende, an dem nicht nur gefeiert wurde, sondern wir auch laut und sichtbar für unsere Rechte eingestanden sind. – Auch, wenn ich mir einen stärkeren Fokus auf unsere politischen und gesellschaftlichen Forderungen gewünscht hätte.

 

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