VON WOLFGANG HORN
In Sachsen brüten sie gewaltsame Phantasien von einem zukünftigen Umsturz mit Waffengewalt aus. In Wermelskirchen möchten sie nur verhindern, daß sich ein Ausschuss des Rates mit Zukunftsfragen für die Kommune beschäftigt. In beiden Fällen: Funktionäre der AfD. Ganz gegenwärtig. Hier spielen sie Klein-Klein. Dort plustern sie sich auf. Hier ziehen sie nach einer kruden mündliche Begründung, die alles nur noch schlimmer macht als der ohnehin schon bemerkenswert unbedachte schriftliche Antrag, ihr Ansinnen zurück. Dort empfangen AfD-Funktionäre die Polizisten einer Razzia mit einer Langwaffe.
Beides typisch für die AfD. Gewaltphantasien, Umsturzpläne, Camouflage. In keiner Partei sind derart viele Rechtsbrecher versammelt wie in der AfD. In keiner anderen Partei wird derart viel bürgerliche Retouche und Schminke gebraucht. Ich frage mich, wie lange man den braven Bürger spielen kann und darf, während erhebliche Teile der Partei erwiesen rechtsextremistisch sind und das ganze Unterfangen in gefährliche Nähe zu rechtsterroristischer Gewalt geraten ist. Auch die AfD Wermelskirchen ist das Bemühen, diesen finsteren Kern der AfD-Politik zu übertünchen, mit bürgerlichem Gehabe und intellektueller Harmlosigkeit.
Sie sind nicht, was sie vorgeben. Sie sind, was sie vorbereiten. Sie sind der Umsturzversuch, nicht die Abschaffung des Zukunftsausschusses.