Wermelskirchener „Netzwerk“ gegen Hass und Hetze steht

VON JOACHIM ZAPPE

Das Bündnis „Wermelskirchen gegen Rechts“ hatte am Samstagnachmittag die Wermelskirchener Bürgerinnen und Bürger erneut eingeladen für Demokratie und Vielfalt zu demonstrieren. Fast ein Jahr nach der ersten Kundgebung, die unter dem Titel „Nie wieder ist jetzt“ einige Tausend Wermelskirchener Bürger mobilisiert hatte, gab es eine Neuauflage. Diesmal mit dem Titel „Rechts findest Du kein Herz“.

Wer gedacht hat, die Kleinstädter mit Herz wären demonstrationsmüde geworden, der wurde eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Wenn auch keine offizielle Zählung vorlag, der Platz am Rathaus war proppenvoll, die Vierstelligkeit wurde mit Sicherheit erreicht. Im Vorfeld hatten sich auf der Internetseite des Bündnisses bereits über 300 Wermelskirchener mit ihrer Unterschrift gegen Rassismus, Hass und Hetze gewandt.

Beeindruckend einmal mehr, wie die unterschiedlichen Gruppen und Bürger mit kreativen und aussagekräftigen Plakaten und Banner ihre Meinung kundtaten, wie sicherlich unsere Beitragsfotos im Forum hier beweisen. Zielrichtung der Protestrichtung war schwerpunktmäßig die AfD, aber auch die CDU musste sich Kritik für ihre Politik der letzten Tage gefallen lassen.

Auf der Bühne der Kundgebung einmal mehr Armin Himmelrath als Moderator, der in seinem Eingangsstatement  für ein starkes Engagement gegen Hass und Hetze warb. Er holte mit Lea Holthaus vom AZ Bahndamm und einer jungen Schüler:innen-Gruppe aus Dhünn, die dieser Tage mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit viel Beachtung gefunden hatte, die junge Generation auf die Bühne. Mit ihren Beiträgen beeindruckten die Vertreter der Generation Z  das Publikum. Viel Beifall dafür, dass jungen Menschen nicht egal ist, die Demokratie durch Gleichgültigkeit und Nichtstun aufs Spiel zu setzen.

„Ich habe nie gedacht, dass ich je so besorgt sein könnte, dass sich unsere Geschichte wiederholt“, mit diesen Worten sprach Bürgermeisterin Marion Holthaus das aus, was wahrscheinlich den größten Teil der Bürgerinnen und Bürger auf dem Rathausplatz bewegte. Entschieden stellte sich die Bürgermeisterin gegen die Kräfte, die „demokratische Werte untergraben mit billigen Parolen, Angstmache und Desinformation“. Sicherlich stehe man vor komplexen Herausforderungen. Einfache Lösungen und billige Antworten gebe es in einer Demokratie aber nicht. Panikmache und der Versuch, aktionistische Gesetzesvorhaben ganz schnell durchzudrücken, lösten kein einziges Problem. Nur mit dem Zurückbesinnen auf unsere Demokratie könnten Lösungen erreicht werden. Die Wermelskirchener forderte die Bürgermeisterin auf, sich tagtäglich für die gemeinsamen demokratischen Werte einzusetzen und diese zu verteidigen in einem starken Netzwerk für eine freie und offene Gesellschaft.

Dieses von der Bürgermeisterin vorgeschlagene Netzwerk existiert und funktioniert und machte sich marschierend vom Rathaus durch die Innenstadt auf den Weg, um ein deutliches Zeichen für das demokratische Zusammenleben zu demonstrieren!

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