Baum kritisiert Lindners Führungsstil

Vor dem Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart kritisiert der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum Ausrichtung und Führungsstil von Parteichef Christian Lindner. Die Kölner Internetzeitung report-K zitiert den 92 Jahre alten Liberalen aus einem Gespräch mit „Zeit-Online“: „Unter Lindner sind parteiinterne Diskussionen von der Furcht geprägt, durch sie entstünde etwas Schädliches. Dabei ist der Diskurs das Lebenselixier für die Demokratie. Ohne Diskurs stirbt die Partei.“

Baum kritisiert Lindner auch für seine positiven Aussagen zu Elon Musk. „Über die Annäherungsversuche von Lindner an Elon Musk sind meine Freunde und ich entsetzt. Ein Milliardär steigt in den Wahlkampf von Trump ein, er macht aus Politik ein persönliches Geschäft, um sich zu bereichern. Das ist doch irre. Hauptsache Staatsausgaben senken, Hauptsache Behörden zurechtstutzen – das ist doch kein Liberalismus mehr, sondern eine vulgäre Kettensägenideologie. Und nun gibt Musk auch noch eine Wahlkampfempfehlung für Deutschland ab: FDP? Nein, AfD.“

Das Verhalten der FDP-Führung und des Vorsitzenden Lindner beim Ende der Ampelkoalition habe ihn zutiefst verstört. „Lindners Denke ist machtorientiert, auch innerparteilich.“ Baum würdigte Lindner zwar auch dafür, dass er die FDP in den Bundestag zurückgebracht habe. „Aber danach hat er sie in die Selbstisolation geführt.“

Die Partei habe sich zu sehr auf eine Führungsfigur reduziert. „Wo ist die personelle Vielfalt? Wo ist die kämpferische Frau?“ Nötig sei eine Vielfalt der Gesichter, die man mit bestimmten Themen verbindet. „Die Verengung auf ökonomische Ziele ist eine Verarmung des Liberalismus.“

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Stefan Janosi
    • 06.01.25, 11:55 Uhr

    Leider spielen solche Menschen in der FDP keine Rolle mehr. Zu Zeiten von G. Baum lag der Focus der FDP auch noch auf wahren liberalen politischen Grundsätzen. Unter Lindner ist die FDP im Bund lediglich zu einem charakterlosen Haufen politischer Narzisten geworden, die Liberalität lediglich als Prinzip neoliberaler Ökonomie sehen. Traurig was aus einer Partei ehemals beeindruckender Charaktere wie Baum, Hirsch, Leutheuser-Schanrrenberger etc. geworden ist.

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