VON KATRHRIN KELLERMANNN
Nach dem Brand im Dachstuhl der Kattwinkelschen Fabrik oberhalb der Stadtbücherei laufen die Planungen für die Sanierungsmaßnahmen auf Hochtouren. Fest steht: Für die Maßnahmen bleibt die Stadtbücherei bis auf weiteres geschlossen. Voraussichtlich werden die Arbeiten mehrere Monate beanspruchen, weil verschiedene Arbeiten nach und nach durchgeführt werden müssen.
Die guten Nachrichten: Das Kontorgebäude, in dem der Kinder- und Jugendbereich untergebracht ist, kann genutzt werden. Auch das Bistro ist wieder geöffnet. Und: Die anstehenden Veranstaltungen in und an der Kattwinkelschen Fabrik werden stattfinden können! Das Weindorf und die Konzerte anlässlich der 428. Wermelskirchener Herbstkirmes finden wie geplant auf dem Parkplatz der Kattwinkelschen Fabrik statt. Auch die Veranstaltungen, die anschließend in der Bogenbinderhalle geplant sind, sind von den Sanierungsmaßnahmen nicht gefährdet.
In der Bogenbinderhalle sind hauptsächlich kosmetische Reparaturen notwendig. Zunächst muss die Wand, die direkt an die Stadtbücherei grenzt, getrocknet und anschließend gestrichen werden. „Es handelt sich um grobporige Wände, die sich durch das Löschwasser ziemlich vollgesogen haben“, sagt Michaela Böllstorf, Amtsleiterin Gebäudemanagement. Sobald diese Wand wieder trocken und gestrichen ist, muss lediglich der Boden gereinigt werden.
Aktuell lagern in der Bogenbinderhalle die bisher geretteten Bücher und Medien, die sich während des Dachstuhlbrandes unterhalb der Galerie befunden haben und deshalb dem Löschwasser nicht direkt ausgesetzt waren. Sie haben zwar Feuchtigkeit gezogen, sind aber nicht zerstört. Alle weiteren Bücher und Medien, die auf der Galerie gestanden haben, werden derzeit von einer Fachfirma vorsortiert in „zu retten“ und „nicht mehr zu retten“.
Bücher, die durch Feuchtigkeit und Brandgeruch bleibenden Schaden genommen haben, werden später entsorgt. Alle anderen werden ab der kommenden Woche ozoniert. Dafür wird eine „Ozonkabine“ in der Stadtbücherei aufgebaut wird, in der den Büchern der Brandgeruch entzogen wird. Danach werden sie in ein Ausweichquartier gebracht. Eine Möglichkeit ist, der Stadtbücherei Übergangsräumlichkeiten in dem ehemaligen OBI-Markt in Tente einzurichten.
In der Stadtbücherei selbst ist der Teppich zunächst mit Nasssaugern behandelt worden, um möglichst viel des Löschwassers, das durch das Dach eingedrungen ist, aufzunehmen. Aktuell sorgen spezielle Ventilatoren dafür, dass die Luft innerhalb der Stadtbücherei zirkuliert, um sowohl den Raum als auch die Bücher zu belüften.
Der Teppich muss im gesamten Bereich rausgerissen werden, damit die Trocknungsgeräte aufgestellt werden können. „Unser Glück ist, dass es im oberen Bereich der Bücherei keine Fußbodendämmung gibt und der Beton deshalb schneller trocknen wird“, sagt Michaela Böllstorf. „Anders sieht es mit den Wänden aus. Die sind durch das Wasser, das dort heruntergelaufen ist, nass und wir rechnen damit, dass es einige Wochen dauern wird, bis die Wände, die direkt betroffen waren, durchgetrocknet sind.“ Auch die Stadtbücherei wird nach den Arbeiten gegen den Brandgeruch ozonisiert.
Parallel dazu wird bereits auf dem Dach gearbeitet. Um den Brand zu löschen hatte die Feuerwehr einige Bereiche des Dachstuhls offenlegen müssen. Eine gute Nachricht: auf der Innenseite hat das Dach keinen großen Schaden genommen. Von außen ist es bereits provisorisch abgedichtet worden und wird nun instandgesetzt.
Eine weitere gute Nachricht: Die Bücher-Rückgabe kann voraussichtlich wie geplant ab kommender Woche wieder in der Katt stattfinden. Aktuell verlegt die IT-Abteilung der Stadtverwaltung gerade Leitungen in den Vorraum der Stadtbücherei am Haupteingang in der Kattwinkelstraße 3, damit dort die entsprechenden Rückgabe-Terminals angeschlossen werden können. Leserinnen und Leser, die sich Bücher und Medien vor den Sommerferien ausgeliehen haben, können diese dann dort zurückbringen.
Beitragsfoto: Der Teppich ist mit Nasssaugern behandelt worden und wird aus der gesamten Stadtbücherei entfernt. Aktuell sorgen Ventilatoren für Luftzirkulation in den Räumlichkeiten. Kommende Woche beginnt die Trocknung der Wände © Stadt Wermelskirchen / Kellermann