VON WOLFGANG HORN
Man stelle sich mal für einen Moment vor, daß der Sprecher der, sagen wir: CDU-Fraktion im Bundestag rechtsextreme Sprüche von sich gegeben habe, unter anderem, daß er Faschist sei und daß man Migranten ins Land lassen und anschließend einfach “vergasen” oder “erschießen” könne. Natürlich würde der Mann gefeuert und er hätte sicher keinerlei Chance, im normalen Politikbetrieb je wieder anheuern zu können. Es gäbe ein Getöse kosmischen Ausmaßes.
Natürlich gab und gibt es einen derartigen Fall nicht in irgendeiner demokratischen Partei. In der CDU oder SPD nicht, nicht bei den Grünen, der FDP oder bei den Linken.
Aber es gab diesen Fall. Christian Lüth, Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag, wurde 2020 rausgeworfen aus seinem Amt. Auch wegen der oben zitierten Aussagen. Tino Chrupalla, Parteichef, hatte seinerzeit Lüths fristlose Kündigung als “einzige richtige Entscheidung” bezeichnet.
Und jetzt ist er wieder da. Der ehemalige Pressesprecher der AfD-Fraktion arbeitet wieder im Bundestag. Er ist dort für den AfD-Abgeordneten Jan Wenzel Schmidt tätig. Gemeinsam mit dem Rechtsextremisten Mario Müller, wegen Körperverletzung vorbestraft und lange als führender Kopf der rechtsextremen “Identitären Bewegung” geltend.
Was für ein Haufen, diese Partei. Mit Abgeordneten auf der Pay-Roll fremder Mächte und einem Personal in der zweiten Reihe, das wieder vergasen und erschießen möchte. Wir sind weit gekommen. Ekelhaft.