VON WOLFGANG HORN
Was für ein Haufen. In der Geschichte der Parteien in der Bundesrepublik ist die AfD eine wirkliche Singularität.
Ihr Spitzenkandidat zur Europawahl 2024, Maximilian Krah, erhält von der Parteiführung ein Auftrittsverbot im Wahlkampf. Der Spitzenmann muß versteckt werden. Nicht, weil er alle Feministinnen für häßlich hält oder jungen Burschen erklärt, daß, wenn sie nur rechts genug seien, auch das mit der Freundin klappen werde. Nein.
Wegen seiner mutmaßlichen Verbindungen zu prorussischen Netzwerken, weil er einen mutmaßlichen Spion für die Volksrepublik China beschäftigt und protegiert und am Wochenende versucht hat, die SS, die beispielsweise die sogenannten Konzentrationslager bewachte, maßgeblich für Kriegsverbrechen verantwortlich war und bei den Nürnberger Prozessen nach Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer verbrecherischen Organisation erklärt wurde, und ihre Gräueltaten zu verharmlosen. Das ist das Holz, aus dem die „echten Männer“ an der AfD-Spitze geschnitzt sind. Lupenreine NS-Verharmloser. Selbst die französische Rechte, namentlich Frau Le Pen, selbst keineswegs zimperlich, distanziert sich von dieser Canaille.
Der zweite Mann auf der AfD-Europawahlliste ist Peter Bystron. Der Mann, den der tschechische Geheimdienst bei einer Geldübergabe erwischt haben will. Die russische Desinformationsplattform “Voice of Europe” war der Gönner. Bystron hat sich wohl noch im Auto beklagt, daß die Stückelung des Geldes nicht praktisch sei. Kein Wunder, daß die Parteiführung auch ihren zweiten Mann in Europa im Wahlkampf nicht mehr auftreten lassen will.
Eine wirklich unappetitliche Gesellschaft. Großmäulig, geldgeil, verlogen, rechtspopulistisch und extrem. Vaterland? Heimatliebe? Alles eine Frage des Preises. Offenbar. Mit dieser Bagage läßt sich kein Staat machen. Kein demokratischer Staat.
Diese beiden Schrate sind selbst den europäischen Rechten zu rechts, zu dubios, zu schmierig. Also, Herr Springer, Herr Lietzmann, Herr Schawohl: Wie halten Sie es mit Krah und Bystron? Auf welcher Seite stehen Sie? Unterstützen Sie die Spitzenkandidaten Ihrer Partei? Die Wähler in Wermelskirchen haben ein Recht darauf zu erfahren, wie sich die örtliche AfD mit Blick auf ihr Spitzenpersonal positioniert. Auf der Homepage der AfD informieren die Ortsgruppenleiter jedenfalls nicht.
Zur Info: Herr Springer hat alle politischen Ämter und Parteimitgliedschaften niedergelegt. Ich werde auch nicht mehr wählen gehen, da ich mich m. E. sinnvolleren Tätigkeiten zugewendet habe. Darüber haben wir beide, Herr Horn und ich, uns übrigens persönlich ausgetauscht. Somit kann und werde ich zu politischen Themen keine Stellungnahme mehr abgeben und es ist mir eigentlich auch Wurscht was passiert. Ich bin zu alt und habe zuviel erlebt um mir darüber weiter Gedanken zu machen. Mir gehts gut und so wird es auch bleiben. Ich habe aber immer noch das Vertrauen in jeden Einzelnen sich eine Meinung bilden zu können. Dies habe ich immer respektiert und werde dies auch in Zukunft tun. Morgen soll es regnen……Mit freundlichen Grüßen Karl Springer