Kreissparkasse sieht Talsohle bei Immobilien erreicht

Den Beitrag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach

Der neue Marktbericht 2024 der Immobilien-Tochter der Kreissparkasse Köln weist für das vergangenen Jahr einen zum Teil zweistelligen Rückgang der Immobilienpreise im Rheinisch-Bergischen Kreis aus. Diese Phase sei jedoch bereits wieder beendet, schon bald könne mit steigenden Preisen gerechnet werden.

Die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand sind im Rheinisch-Bergischen Kreis im Vergleich zum Frühjahr 2022, dem Hochpunkt des Immobilienbooms, um rund 16 Prozent gesunken. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht 2024 der KSK-Immobilien, dem Immobilienmakler der Kreissparkasse Köln, hervor. Bei Eigenheimen sei der Preisrückgang mit 10 Prozent etwas niedriger ausgefallen.

Allerdings: Wenn man nur die Entwicklung der letzten Monate betrachte, dann zeige sich, dass die Phase der sinkenden Preise bereits ein Ende gefunden habe. „Wir beobachten bereits seit Mitte des Jahres 2023 eine stetige Stabilisierung des Marktes“, erläutert Matthias Wirtz, Leiter Research und Unternehmenskommunikation der KSK-Immobilien.

„In den ersten Monaten 2024 ist sogar eine Trendwende spürbar. Die Stimmung auf der Seite der Nachfragenden hellt sich auf, und in Teilmärkten können wir bereits leicht steigende Immobilienpreise feststellen“, sagt Wirtz. Die Phase sinkender Immobilienpreise habe „somit ein Ende gefunden, die Talsohle ist erreicht.“

Allerdings lasse sich diese Aussage nicht verallgemeinern, der regionale Immobilienmarkt habe sich in den vergangenen Jahren stark auseinanderdifferenziert.

Bei Häusern mit schlechter Energieeffizienz seien nach wie vor hohe Preisabschläge üblich. Auch bei für Kapitalanleger und Kapitalanlegerinnen typische Immobilien, wie vermietete Bestandswohnungen, sei noch keine Trendwende ersichtlich. 

Keine Preisrückgänge bei Neubauten

Eine Sonderrolle nehme der Markt für Neubauimmobilien ein, wo Preisrückgänge in Folge der Zinswende im Frühjahr 2022 ausgeblieben waren. „Aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten und hoher Baukosten sind Bauträger nicht in der Lage, Preise zu senken“, erklärt Kai Hansen, Geschäftsführer der KSK-Immobilien.

„Das hat zu einem starken Einbruch des Neubaugeschäfts beigetragen“, so Hansen.In den letzten Wochen sei jedoch auch hier eine Belebung des Marktes spürbar. Durch die Einführung der degressiven AfA erwarte er „einen weiteren positiven Impuls“. 

Eigenheime in Bergisch Gladbach besonders teuer

Trotz der Preisnachlässe in den letzten zwei Jahren zähle der Rheinisch-Bergische Kreis weiterhin zu den hochpreisigen Standorten in NRW. Ende 2023 lag der durchschnittliche Immobilienpreis für eine Bestandseigentumswohnung bei 2.853 Euro/m².

Mit rund 3.250 Euro/m² besaß Odenthal das höchste Preisniveau innerhalb des Kreises, gefolgt von Bergisch Gladbach und Rösrath mit jeweils etwa 3.000 Euro/m². In Burscheid und Wermelskirchen lagen die Mittelwerte Ende 2023 hingegen bei ca. 2.500 Euro/m². 

Bei den Eigenheimen wurden im Rheinisch-Bergischen Kreis Ende 2023 Preise im Durchschnitt von etwas mehr als 550.000 Euro aufgerufen. Hochpreisig ist in diesem Teilsegment vor allem Bergisch Gladbach, wo für mindestens fünf Jahre alte, freistehende Häuser im Durchschnitt etwa 715.000 Euro verlangt wurden. Am Ende der Preisskala rangierten Kürten und Wermelskirchen mit ca. 485.000 Euro. 

Durchschnittsmiete über 10 Euro

Die Mieten steigen kontinuierlich an und bewegten sich im Rheinisch-Bergischen Kreis 2023 im Mittel bei 9,79 Euro/m². Das ist ein Anstieg um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Während in Bergisch Gladbach und Rösrath die Grenze von 10,00 Euro/m² überschritten wurde, lagen die Durchschnittsmieten in Burscheid, Kürten und Wermelskirchen bei ca. 8,50 Euro/m². 

Ausblick 2024: leicht steigende Preise wahrscheinlich

„Die Chance, dass wir schon bald wieder leicht steigende Immobilienpreise in unsere Region sehen werden, sind groß“, prognostiziert Matthias Wirtz. „Insofern ist jetzt eine gute Zeit, Immobilien zu kaufen.“

Der Research-Experte stützt seine These auf Datenauswertungen aus dem KSK-Immobilien Marktbericht 2024, die u.a. steigende Bevölkerungszahlen und eine sehr geringe Bedarfsdeckung in der Region aufzeigten. 

Zudem sprächen die steigende Kaufkraft und der Einbruch der Bautätigkeit dafür, dass sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage weiter verschärfen und die Zahlungsbereitschaft für Immobilien zum Kauf steigen könnte. Die angesichts sinkender Inflation befeuerten Hoffnungen auf Zinssenkungen im Jahresverlauf würden diesen Trend unterstützen. Zumal die stetig steigende Mietbelastung für viele veränderungswillige Menschen den Kauf einer Immobilie gegenüber dem Mieten attraktiver werden lasse.

Beitragsfoto © Sprichbeidl auf Pixabay

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