Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar

Erklärung der deutschen Bischöfe

Am 22. Februar 2024 hat die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz die Erklärung mit dem Titel “Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar” beschlossen.

Deutschland durchlebe eine turbulente Zeit und die Stimmung sei aufgewühlt und die Gesellschaft polarisiert. Ein wachsender Teil der Bevölkerung lasse sich von rechtsextremistischen oder rechtspopulistischen Bewegungen ansprechen. Im rechtsextremen Milieu werde unter dem Schlagwort „Remigration“ darüber diskutiert, Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land zu drängen. Dass sich dagegen auf den deutschen Straßen eine lebhafte und starke Protestbewegung Gehör verschaffe, unterstützten die deutschen Bischöfe ausdrücklich. Wer aus demokratischem, freiheitlichem und menschenfreundlichem Geist heraus seinen Widerstand gegen die Machenschaften der Rechtsextremisten bekundet, verdiene unser aller Unterstützung und Respekt. Gut, dass zahlreiche Christinnen und Christen so engagiert mitwirken und sich für Menschenwürde, Menschenrechte und Demokratie einsetzen!

Die deutschen Bischöfe sähen mit großer Sorge, dass sich radikales Denken verstärke und sogar zum Hass auf Mitmenschen werde – vor allem aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe, wegen des Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität.

Die hohe Zahl von Geflüchteten, die seit 2015 nach Europa und vor allem nach Deutschland gekommen sind, habe bei Vielen die Bereitschaft zum Engagement geweckt, aber auch Gefühle der Überforderung erzeugt. Die Corona-Pandemie, der Krieg gegen die Ukraine, Terror und Krieg im Nahen Osten reihten sich in dieses Krisenszenario ein. Die großen Herausforderungen unserer Zeit, Klimawandel und die tiefgreifenden Veränderungen durch den digitalen Fortschritt ließen Beunruhigung und Zukunftsangst zunehmen. Die Vielzahl der Krisen dürfe aber nicht zum Nährboden für die Erosion des zivilen demokratischen Bewusstseins und für das Anschwellen extremistischer Positionen werden.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • stefan Wiersbin
    • 24.02.24, 21:24 Uhr

    Bei allen Skandalen innerhalb der katholischen Kirche, setzt die deutsche Bischofskonferenz hier ein richtiges, gutes Zeichen für unsere Demokratie. Die AfD ist für Christen nicht wählbar. – Richtig so, denn wer die AfD wählt die Feinde unserer Demokratie und wird sich anschließend in einem Unrechtsstaat wiederfinden.

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  1. Was konkret machen die Kirchen, wenn deren aktive Mitglieder sich zum Beispiel in der AfD im Stadtrat engagieren? Beten?

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