Besuch vom Familien-Info-Team

Lockerer Austausch und viele wertvolle Tipps für junge Familien

Kurz nach der Geburt ihres Sohnes bekamen Karolina und Maximilian Kimmel – wie alle frischgebackenen Eltern in Kürten, Burscheid und Odenthal – Post vom Familien-Info-Team (FIT) des Rheinisch-Bergischen Kreises. Denn unter dem Motto „Neu hier – und schon ein Teil von uns“ heißt das FIT seit Anfang des Jahres alle Familien mit Babys und zugezogene Familien mit Kindern unter elf Jahren willkommen.

Bei den persönlichen Besuchen möchte das Amt für Familie und Jugend des Rheinisch-Bergischen Kreises gemeinsam mit den drei Kommunen Eltern zur Geburt ihres Kindes beglückwünschen. Außerdem informiert das Familien-Info-Team neu hinzugezogene Familien frühzeitig über Möglichkeiten und Angebote, die ihren Familienalltag im Kreis unterstützen. Ruth Möller und Konstantina Saliou vom FIT nehmen sich aber vor allem eins: Zeit für jede einzelne Familie.

Die Daten der Familien erhalten die Mitarbeiterinnen von dem zuständigen Einwohnermeldeamt. Danach kontaktiert das Familien-Info-Team Familien per Post und schlägt einen Termin vor. Der Brief vom Amt löste bei Karolina und Maximilian Kimmel erst einmal Unbehagen aus. Dennoch war das Eis schnell gebrochen, als Ruth Möller und Konstantina Saliou vor der Tür standen. „Es war, als ob wir uns kennen, so locker und herzlich, das war richtig schön“, erinnert sich Karolina Kimmel.

Die beiden Sozialpädagoginnen hatten nicht nur eine Tasche mit einem kleinen Geschenk, einem Lätzchen und einer Gutscheinmappe mit vielen Gutscheinen regionaler Partner dabei, sondern auch eine Willkommensbroschüre mit wertvollen Tipps und Adressen für die ersten Lebensjahre. Die seit Jahrzehnten beliebten Elternbriefe, die Entwicklungsschritte des Kindes vom ersten Lebensmonat bis zum achten Lebensjahr veranschaulichen, gehören ebenso zum Begrüßungspaket.

Austausch und Dialog statt Kontrolle

In einem ungezwungenen Gespräch ging es zunächst um Schwangerschaft und Geburt und die erste Zeit mit dem Baby. Auch über die Gesundheit des Säuglings, erste Besuche beim Kinderarzt, Impfungen und die spätere Betreuungssituation sprachen die Mitarbeiterinnen des Familien-Info-Teams mit den jungen Eltern. „Abschließend haben wir die Familie gefragt, was die Kommune, in der sie leben, noch familienfreundlicher machen würde“, erklärt Ruth Möller. Außerdem können die jungen Eltern natürlich alle Fragen stellen, die ihnen auf der Seele brennen. „Wir beraten und informieren über Freizeit- und Beratungsangebote in der Kommune und beantworten Fragen, die sich in den ersten Lebensmonaten des Neugeborenen ergeben“, erklärt Konstantina Saliou. Oft erkundigen sich Eltern nach finanziellen Hilfen wie Kindergeld und Elterngeld, Kinderbetreuung, Kindergärten und Tagespflegepersonen.

Auch für Familie Kimmel waren die Anträge eine große Herausforderung. Karolina Kimmel: „Man muss erstmal herausfinden, was man alles beantragen muss und welche Fristen gelten. Der Elterngeldantrag hat uns Nerven gekostet und da haben wir uns auch tatsächlich eine Beratungsstelle gesucht.“ Hilfestellung hierzu bietet auch die Willkommensbroschüre. Neben einer Übersicht über alle Kinderkliniken in der Umgebung und Notrufnummern informiert sie über rechtliche und finanzielle Themen, Beratungs- und Hilfsangebote sowie über Kinderbetreuungsformen. Zuletzt werden verschiedene Freizeit- und Bildungsangebote der Kommunen vorgestellt, wie Musik- und Orchesterschulen, Schwimmbäder oder Büchereien. Das Familien-Info-Team hat auch eine Lotsenfunktion und leitet bei individuellen Bedarfen an die entsprechende Beratungsstelle weiter.

„Wir haben richtig viel aus dem Termin mitgenommen. In der Broschüre und den Elternbriefen stehen einige tolle Tipps und vor allem viel Wissen rund um die Entwicklung des Kindes und zu Austauschmöglichkeiten. Man vereinsamt schnell, wenn man nur zu Hause ist. Und dann die Möglichkeit zu haben, mit anderen Müttern in den Austausch zu gehen, das ist sehr wertvoll“, fasst Karolina Kimmel zusammen. Ihr Mann Maximilian ergänzt: „Toll sind auch die Ausflugsziele, die mit Symbolen markiert sind, wo man gut mit Kinderwagen hinkann und welche kindergerecht sind. Wenn alles in einem Ordner gebündelt ist, dann ist das schon super.“

Nach der anfänglichen Skepsis rät Familie Kimmel anderen jungen Eltern, den freiwilligen Willkommensbesuch anzunehmen: „Was wir alles mitgenommen haben, das war schon viel wert und das kann man nur jedem empfehlen“, so Karolina Kimmel. Maximilian Kimmel stimmt zu und ergänzt, dass der Besuchsdienst noch bekannter werden müsse: „Es muss sich noch mehr herumrumsprechen, dass das Amt für Familie und Jugend für junge Eltern da ist und Hilfe gibt.“

Auch Konstantina Saliou und Ruth Möller nehmen viel aus den Besuchen mit. Die Interaktion und Zusammenarbeit mit den Eltern bereiten ihnen besonders viel Freude. „Es tut gut zu wissen und aktiv mitzubekommen, dass die Materialien, an denen wir intensiv gearbeitet haben, Familien weiterhelfen. Ebenfalls ist es schön, individuelle Bedarfe mit den Familien herauszuarbeiten und passende Angebote herauszusuchen“, so Konstantina Saliou.

Die Besuche sind freiwillig, kostenlos und können entweder bei der Familie zu Hause oder in einem der Jugendhilfebüros in Kürten oder Burscheid stattfinden.

Weitere Informationen zu den Willkommensbesuchen finden Interessierte hier.

Beitragsfoto: In einem ungezwungenen Gespräch geht es um das neue Leben mit Baby © Joachim Rieger

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