Den Beitrag entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid
„Der erste Christopher Street Day (CSD) am 16. September war unter mehreren Aspekten sehr erfolgreich“, zog die Verwaltung gestern im Jugendhilfeausschuss eine positive Bilanz. Ausgangspunkt war die Idee von jungen queeren Menschen im Rahmen des Programms „Aufholen nach Corona“ in den Jugendeinrichtungen „Die Welle“ und die „Gelbe Villa“. „Beide Einrichtungen haben diese Idee selbstverständlich aufgegriffen und gemeinsam mit den jungen Menschen weiterentwickelt.” Zusammen mit der AGOT, der Aidshilfe Wuppertal, Remscheid Tolerant und weiteren Akteuren wurden die Strukturen und die Ablaufpläne der Veranstaltung entwickelt. Auch gingen Fördermittel und Spenden für das Vorhaben ein.
Die Veranstaltung am 16. September hatte zwei Bausteine: Die Demonstration vom Theodor-Heuss-Platz zum Stadtpark und die Feier im Stadtpark. An der Demonstration haben ca. 1.300 Menschen teilgenommen, am Fest im Stadtpark ca. 2.000. Darunter war ein auffallend hoher Anteil an Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Das AGOT-Mobil führte den Zug an. Dies signalisierte auch symbolisch, dass die Remscheider Jugendarbeit hierbei eine herausragende Rolle spielt. „Die Sicherheits- und Awareness-Konzepte auf der Demonstration und im Stadtpark haben sehr gut gegriffen. Den Veranstaltern ist es sehr gut gelungen, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich die Teilnehmenden sicher und gut aufgehoben fühlten“, so die Verwaltung. „Die Botschaft für Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz ist sehr gut in die Stadtgesellschaft und darüber hinaus getragen worden, und die Botschaft des CSD passt sehr gut zu den Planungen, im Stadtpark den ‚Platz der Kinderrechte/Platz der Jugendrechte‘ einzurichten.“ Auch sei die Veranstaltung ein Beitrag zur Umsetzung die Aufgabe der Jugendhilfe gem. § 1 (3) SGB VIII „Kinder und Jugendhilfe“ gewesen, „junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung (zu) fördern und dazu bei(zu)tragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen.“ und der Vorgabe des § 4 3. AG-KJHG – KJFöG „Kinder- und Jugendförderungsgesetz“, dass Angebote der Jugendhilfe „unterschiedliche Lebensentwürfe, sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten als gleichberechtigt anerkennen“ sollen.
Nach der erfolgreichen Premiere möchten die Akteure auch im nächsten Jahr den CSD feiern. Sozialdezernent Thomas Neuhaus will die Akteure und mögliche neue Partner zeitnah zu einem Vorbereitungstreffen einladen.
In einem Dankschreiben von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Sozialdezernent Thomas Neuhaus an der Orga-Team, die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (AGOT), der Lutherkirche und Förderinnen und Förderer heißt es: „Der erste Christopher Street Day in Remscheid hat uns sehr bewegt und tief beeindruckt. Es war spürbar, welch große Bedeutung die Demonstration und die anschließende Feier im Stadtpark für die Menschen hatte. Besonders bei den vielen jungen Menschen hatten wir den Eindruck, dass sie schon lange auf dieses Signal gewartet hatten. Es wurde sehr deutlich, wie wichtig es ihnen ist und wie sehr sie diese Plattform und auch den sicheren, friedlichen und akzeptierenden Rahmen brauchen. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei allen Akteurinnen und Akteuren, die den jungen queeren Menschen das ganze Jahr über Angebote machen und sie begleiten. Sie haben auch eine wichtige Botschaft an die Stadtgesellschaft und darüber hinaus gesendet: Remscheid ist vielfältig, weltoffen und tolerant.“
Remscheid lebe vom Miteinander der Menschen und distanziere sich von jeglicher Form der Ausgrenzung und Diskriminierung, so Mast-Weisz und Neuhaus weiter. Junge Menschen erführen in Remscheid große Unterstützung, Möglichkeiten der Beteiligung und Wertschätzung. „Sie haben den Christopher Street Day mit hoher Professionalität, viel Herzblut und Behutsamkeit zu einem großen Erfolg geführt. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich und zollen Ihnen unseren Respekt.“
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