RIWA -Rijn kritisiert Wasserqualität des Rheins

RIWA-Rijn ist der Verband der niederländischen Rheinwasserwerke und der fordert deutlich und umissverständlich: Es müsse mehr getan werden, um die Wasserqualität des Rheins zu verbessern. Das berichtet die Kölner Internetzeitung report-K. Zu viele Stoffe im Rhein überschritten die Zielwerte des European River Memorandum (ERM).

Bei mehr als 60 Stoffen würden die Zielwerte überschritten, so der Jahresbericht 2022 der Rheinwasserwerke, die Oberflächenwasser aus dem Rhein für die Trinkwasseraufbereitung nutzen. Es fänden sich unter Industriechemikalien 14 und unter Arzneimittelrückständen 25 Stoffe. Bei Hexa(methoxymethyl)-melamin (HMMM), das zur Herstellung von Autoreifen verwendet wird, sei ein Anstieg von 80 Prozent pro Jahr seit 2018 nachweisbar. Bei den Arzneimittelrückständen fänden sich vor allem große Mengen an Kontrastmittel und hier vor allem Röntgen- und MRT-Kontrastmittel sowie Schmerzmittel und blutdrucksenkende Mittel.

Für Aufbereiter von Trinkwasser bedeuteten die Belastungen einen steigenden Aufbereitungsaufwand. Vor allem sieht RIWA-Rijn einen steigenden Bedarf nach Trinkwasser in den Niederlanden und damit werde die Wasserqualität des Rheins noch wichtiger für das Land. Das ERM legt die Zielwerte so fest, dass Trinkwasserversorger mit einfachen und natürlichen Reinigungsverfahren sauberes und gesundes Trinkwasser herstellen können. Durch die höheren Werte können die Wasserversorger nicht, wie in der Wasserrichtlinie vorgesehen, ihren Aufbereitungsaufwand reduzieren.

Die Forderungen

In den Niederlanden sind fünf Millionen Menschen auf den Rhein als Trinkwasserquelle angewiesen. RIWA-Rijn kooperiert mit 120 Trinkwasserunternehmen aus den sechs Rheinanliegerstaaten Deutschland, Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Österreich und den Niederlanden in der Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR).

Für eine Verringerung von industriellen Einleitungen müssen bei den Einleitungsgenehmigungen strengere Auflagen gelten. Die Kritik: Den Auswirkungen auf die Trinkwasserfunktion des flussabwärts gelegenen Flusses werde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Gefährdet sei die Wasserversorgung durch Wetterextreme in Folge des Klimawandels, eine zunehmende Umweltverschmutzung und die wachsende Bevölkerung.

Das Kölner Trinkwasser setze sich aus zwei Dritteln Grundwasser und zu einem Drittel aus Uferfiltrat zusammen. Die Kölner Bucht werde von einem stetigen Grundwasserstrom durchzogen, der von versickertem Niederschlag und Oberflächenwasser gespeist und auf natürliche Weise gefiltert wird. Die RheinEnergie fördere das Rohwasser in eigenen Brunnenanlagen, das dann in den insgesamt acht Wasserwerken aufbereitet und in die beiden voneinander getrennten links- und rechtsrheinischen Trinkwassernetze eingespeist wird. Die Menge des täglich genutzten Trinkwassers gibt die Rheinenergie mit 186.000 Kubikmetern an.

Beitragsfoto © distelAPPArath (Pixabay)

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