Das Juli-Programm von KultIn (Haus Eifgen)

VON THOMAS WINTGEN

Das Juli-Programm von Haus Eifgen startet mit der Feier des 100. Jubiläums der Existenz von Genossenschaften. Derer zwei gibt es in Wermelskirchen: den Bauverein seit 73 Jahren und – deutlich jünger – die Haus-Eifgen-eG (ausführliche Ankündigung ist schon erschienen). Weiter geht es mit einer Korrektur: Das „Mitsingkonzert“ unter der Obhut von Ariane Huss und Thomas Behle findet am Dienstag, 4. Juli, nicht statt, weil die Sängerin in Familienurlaub weilt. Nächster Termin ist Dienstag, 1. August (19 Uhr).

Am Donnerstag, 6. Juli (19 Uhr, Einlass 18.30 Uhr), gibt es die monatliche Jazz-Session im Haus Eifgen. Das heißt es gibt eine Gastband, eine offene Bühne, Teamgeist, gute Laune und viel Jazz. Nehmen Sie Ihr Instrument untern Arm und kommen Sie (Hut geht rum).

Am Sonntag, 9. Juli (17 Uhr, Einlass 16 Uhr), probiert Jazz-Impresario Michael Regenbrecht mal etwas Neues aus: Session am Sonntagnachmittag – ohne Opener, aber mit Abschlusskonzert: Um 16 Uhr öffnet die Kneipe, ab 16.30 Uhr stellt sich beim Soundcheck die Abschluss-Band vor; um 17 Uhr wird die Bühne für die Session freigegeben, und um 19 Uhr schließt sich das Konzert an (Musiker bitten um eine Spende). An jedem zweiten Sonntag des Monats öffnet die Kulturinitiative das Haus Eifgen für Musiker und Gäste. In der Kneipe trifft man sich auf ein Kalt- oder Warmgetränk, und auf der Bühne nebenan warten Instrumente und Mikrofone auf neue und alte Hobby- und Profikünstler zum Jammen. Vorteil: wenn den Session-Musikern nichts mehr einfällt, darf sich das Publikum am Schlusskonzert erfreuen. Anmeldung/Bewerbung für die Session oder das Abschlusskonzert unter kultin.de/musik-club/.

Andrew Lorien – Flickr CC BY-SA 2.0

Seit Wochen freuen sich viele bereits auf Samstag, 15. Juli, an dem es gleich zwei Konzerte gibt: Um 17 Uhr treten „Lachy Doley“ auf, um 19 Uhr „Strange Kind of Women“. Beide sind schon lange Stammgäste auf der Bühne von Haus Eifgen. Nun werden sie erstmals am selben Tag den Konzertgarten im Doppelpack rocken. „Strange Kind of Women” ist wohl eine der weltbesten Deep-Purple-Tribute-Bands und die einzige mit ausschließlich weiblicher Besetzung. „Lachy Doley“ ist der Hammon-Wizard aus Down Under. Ein einzigartiges Event für alle Rock-Fans mit Freude am Sound der „Schweineorgel” und Rock-Gitarren. Eintritt 32 (ermäßigt 25) Euro, im Vorverkauf 28 (22).

Im Rahmen der Veranstaltungen zur Feier des 150. Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte gibt es am Freitag, 21. Juli (17.30 Uhr, Einlass 17 Uhr), den dritten und letzten Teil der im Mai gestarteten „Local-Heroes“-Reihe und um 20.30 Uhr ein Konzert mit Nadine Weyers „Popsofa“. Das Programm: 17.30 Uhr „DKW+2“ (innen), 18.15 Uhr „Just Illusions“ (außen), 19 Uhr „Soldiers of Fortune“ (innen), 19.45 Uhr „DKW+2“ sind Didi, Klaus und Wolfgang (DKW) sowie zwei Gäste – darunter Michael Dierks (außen), 20.30 Uhr Nadine Weyers „Popsofa“ (Eintritt dank Bürgerstiftung der Stadtsparkasse zum Stadt-Jubiläum frei).


Popsofa – die Band um Nadine Weyer und René Schlothauer ist schon seit vielen Jahren in ganz Deutschland unterwegs. Auch in Nadines Heimat Dabringhausen sind sie oft zu Gast, und so freuen sich die beiden – gemeinsam mit Ihrem Gitarristen Richard „Richie“ Güth – auf ein Wiedersehen im Haus Eifgen. Wenn Nadine nicht gerade mit Popsofa auf der Bühne steht, singt sie gemeinsam mit Carolin Kebekus und Irina Ehlenbeck bei den „Beer Bitches“, für die sie auch schon zahlreiche Songs geschrieben hat (u.a. „Loss mich in rauh“). René drückt ebenfalls bei den Beer Bitches die Tasten und vertritt, wenn nicht gerade selbst anwesend, Max Mutzke bei dessen Part im Song „Heimweh“ am Mikrofon. Richie spielte über 30 Jahre lang die Lead-Gitarre beim Starlight Express in Bochum, dem laut Guinness-Buch „erfolgreichsten Musical der Welt“.

Noch ein Doppelkonzert – am Freitag, 28. Juli (18 Uhr), mit Blues, Soul, Rhythm’n’Blues sowie Gospel. Wenn von Blues „made in Germany“ die Rede ist, kann man eigentlich nur die „Bluesanovas“ meinen. In den vergangenen Jahren erarbeitete sich das Quintett den Status eines absoluten Live-Geheimtipps und konnte Fans wie Kritiker gleichermaßen von ihrem Retro-Stil überzeugen. Ihr guter Ruf eilte den dreifachen „German-Blues-Award“-Gewinnern voraus, und so ist es eigentlich kaum verwunderlich, dass niemand geringerer als Eric Clapton die fünf Münsteraner für seine Deutschlandtour 2022 als Supportact einlud. Mit ihren bislang zwei veröffentlichten Alben und einer EP – die sie im legendären Sun-Studio in Memphis aufnahmen und produzierten – kann der Fünfer auf den großen Bühnen der Republik aus allen Vollen schöpfen und beweisen, zu was Blues „made in Germany“ fähig ist: Musik, die sofort übers Ohr ins Bein geht. Pressestimmen: „The Bluesanovas [sind] auf bestem Wege, in die Elite der europäischen Bluesszene vorzustossen” (Marco Piazzalonga, JAZZ’N’MORE); „Die Band ist ein Juwel der Bluesszene” WAZ/Dortmund); „Die Hoffnung für die Zukunft […] Ein starkes Debüt-Album” (Blues Magazine/NL); www.thebluesanovas.de.

The Bluesanovas


Weiter geht’s mit der „Luke Band“. „Luke“ ist das Soloprojekt des deutschen Singer /Songwriters und Gitarristen Lukas Schüßler. Trotz seiner 27 Jahre steht der Sänger, Gitarrist und Songwriter Lukas Schüssler alias „Luke“ bereits seit 15 Jahren in verschiedenen Formationen auf der Bühne und tourte bereits im Vorprogramm von Patti Smith, Keb’ Mo’ oder Taj Mahal und ist Preisträger des Deutschen Rock-und-Pop-Preises 2019. Inspiriert durch Blues-Legenden wie Eric Clapton, aber auch Songwriter wie Sting oder Bruce Springsteen, vereint Luke in seinen Songs Tradition und Moderne, eingängige Melodien mit dem organischen Sound, der rohen Energie und der Authentizität des Blues.

Mit „…extrem ausdrucksstarker Intensität…” (Joachim Joe Brookes, RockTimes) trägt der Saarbrücker mit seiner rauen und markanten Stimme seine Songs vor, in denen sich die musikalische Vielseitigkeit des Songwriters widerspiegelt. „Ausgefeilte Gitarren-Technik, ausdrucksstarker Gesang, perfektes Songwriting, eine herrlich groovende Band, ausladende Improvisationen und eine unglaubliche Dynamik – nicht nur live ein Erlebnis auf internationalem Niveau“, befand die „Saarbrücker Zeitung“. Sein Auftritt im Haus Eifgen im vergangenen Jahr war die Überraschung der Open-Air-Saison im Eifgen- Konzertgarten.

Accordion Affairs

Mit einem Tripelkonzert schließt das Juli-Programm in Haus Eifgen am Sonntag, 30. (16 Uhr, Einlass 15 Uhr). 16 Uhr Accordian Affairs; 18 Uhr Maik-Krahl-Quintett; 20 Uhr Pia-Schiering-Orchester – es ist der Wermelskirchener Jazz-Tag im Rahmen der Konzerte zum 150. Stadt-Jubiläum (18, ermäßigt 15 – Vorverkauf 15/10 Euro). Der Jazz-Impresario der Hildener Jazztage und Schlagzeuger Peter Baumgärtner empfiehlt das außergewöhnliche Ensemble Accordion Affairs. Drei Künstler, die klingen wie vier, weil der famose Jörg Siebenhaar mit der rechten Hand sein Akkordeon und mit der linken das Klavier bedient. Den Bass spielt Konstantin Wienstroer, das Schlagzeug Peter Baumgärtner selbst. Als Trio, das in Düsseldorf eine feste Größe ist und viele Fans hat, nennen sie sich Accordion Affairs. Heute eröffnen sie unseren Summer Jazz.

Maik Krahl


Über Maik Krahl, der mit seinem Quartett kommt, sagte Till Brönner: „Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass das Maik-Krahl-Quartett für den HI Five Jazz Music Award 2023 ausgewählt wurde. Das Preisträgerkonzert fand am 28. Mai in Hildesheim statt. Krahl repräsentiert die aktuelle Spitze der deutschen Jazztrompeter seiner Generation. Seine musikalischen Wortmeldungen bereichern mich und lassen mich mit Vorfreude in die Zukunft eines gesamten Genres blicken, das es immer geben wird. Großes Kompliment!“

Maik Krahl absolvierte sein Jazzstudium an der Carl-Maria-von-Weber-Hochschule für Musik in Dresden und studierte zusätzlich an der Folkwang-Schule Essen. Zu seinen wichtigsten Lehrern gehörten Till Brönner, Malte Burba und der amerikanische Jazztrompeter Ryan Carniaux. Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Guinea-Bissau, Kanada, Litauen, in den Senegal und die USA. Die Reisen ermöglichten ihm die Zusammenarbeit mit Musikern wie John Clayton, Kurt Elling, Maria Schneider, Benny Green, Jeff Hamilton, Ingrid Jensen, John Ruocco und Jiggs Whigham. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Krahl seit 2014 als Dozent für Jazztrompete und seit 2020 als Fachbereichsleiter der Blechbläser an der Offenen Jazz-Haus-Schule in Köln tätig.

Pia-Schiering-Orchester (PSO)

Zum Finale das Pia-Schiering-Orchester (PSO). Ein „Orchester“ ist ein Ensemble, das Klangvielfalt, musikalische Bandbreite, Dynamik und Vielschichtigkeit verspricht. Hier ist eine Band, die dieses Versprechen mit Vergnügen einlöst. Was zwischen Jazz, Blues, Shuffle, Swing und Latin möglich ist, wird umgesetzt und differenziert verarbeitet: Mal zeitgemäß groovend, dann wieder ausgelassen jammend, mal Fusion-mäßig oder lässig reduziert. „Charismatischer Gesang trifft auf fantasievolle Arrangements einer spielfreudigen Band.“ Bluesig, funky, swingend, präsentieren die fünf Vollblutmusiker originelle und eigenwillige Interpretationen von Jazz-, Rock- und Pop-„Klassikern“ aus verschiedensten Stilepochen. Durch das PSO lernt man bekannte Songs von einer neuen, überraschenden Seite kennen. „Smoke On The Water“ kleiden sie in einen humorvollen 7/4tel-Latin-Groove, „Sweet Dreams“ von den Eurythmics heizt als coole Swing-Nummer ein, und „Caravan“ von Duke Ellington kommt als eine Art lateinamerikanische Arabeske daher – darauf muss man erst einmal kommen…

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