FRIEDEN ZUM MITNEHMEN

Ein Wort zum Montag, dem 29. August 2022 

VON CORNELIA SENG

Gut vierzehn Tage lang haben wir Dienst im Kloster getan. Wir haben miteinander gesungen und gebetet und hin und wieder gute Gespräche mit BesucherInnen geführt. Über Details des Kirchbaus lässt sich schnell ins Gespräch kommen. Am Morgengebet der Gemeinde haben wir teilgenommen, das Mittags- und Abendgebet haben wir gehalten. Dazwischen gab es immer wieder Zeiten der Stille. Da saß ich allein in dieser schönen alten Kirche. 

Die dicken Mauern lassen den Lärm der Straße nur gedämpft herein. Manchmal gurrt eine Taube. Zur Ruhe kommen, Frieden finden. Die Stille in der alten Klosterkirche von Jerichow habe ich genossen. Die Klarheit der Form des Kirchbaus, reduziert und ohne Schnörkel. Manche sagen, sie würden Geborgenheit spüren können in dieser 800 Jahre alten Kirche.

“Spricht” dieses alte Gebäude? “Spricht” die Lebensleistung der alten Chorherren, die die Kirche erdacht und gebaut haben? Ist noch etwas von ihrem Geist zu spüren? In aller Regel sind die BesucherInnen beeindruckt von dieser Kirche. “Was für eine schöne Kirche,” sagen sie. Und bewundern die Leistung von damals.

Kann man sich anstecken lassen von dem Frieden, der von dieser Kirche ausgeht? Kann man ihn “mitnehmen”? Und ihn auch im Lärm und im “normalen” Leben spüren? “Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch”, sagt Jesus zu den Jüngern (Joh 14,27). Ob die BesucherInnen des Klosters ihn auch gespürt haben, den Frieden? Und etwas davon mitnehmen?

Kennen Sie auch solch einen Ort, wo der Friede wohnt? Eine Kirche oder einen Ort in der Natur? Eine Gemeinschaft von Freunden? Mit Friede zum Mitnehmen?

Ich bin gespannt, was von der Erfahrung dieser Tage bleiben wird.

“In allem ein innerer Friede, ungetrübte Freude.
Der Heilige Geist hat unsere Vergangenheitr im Herzen Christi versenkt. Und er nimmt sich unserer Zukunft an.”
(Frére Roger, Taizé)

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