Schülerinnen und Schüler verwandeln sich in Computerspielfiguren

Klassisches Handwerk trifft auf virtuelle Welt

Rheinisch-Bergischer Kreis | Beim Sommerferiencamp am bib International College in Bergisch Gladbach verwandelten sich in diesem Jahr erstmalig Schülerinnen und Schüler in virtuelle Magierinnen und Magier. Bei dem MINT-Workshop mit dem Titel „Wizards of Worbla“ nähten die Teilnehmenden zunächst unter der fachmännischen Anleitung der Modedesignerin Nicole Buch und der Cosplayerin Sabrina Eickhoff eigene Roben und bastelten passend dazu einen Zauberstab, den sie individuell gestalteten. Beim Cosplay wird eine Figur aus Film, Videospiel oder anderen Medien durch ein Kostüm möglichst originalgetreu nachgeahmt. Ziel war es, einen eigenen Charakter zu entwickeln, der an einen berühmten Zauberlehrling angelehnt ist. Es ging hier vor allem darum, eigene Ideen kreativ umzusetzen.

Die Kinder und Jugendlichen legten beim Schneidern handwerkliches Geschick an den Tag: Sie lernten, wie ein Schnitt aufgebaut ist, schnitten eigenständig die verschiedenen Stoffe zu und nähten im letzten Schritt ihre eigene Robe selbst zusammen. Um das Kostüm abzurunden, zeigte Sabrina Eickhoff den Schülerinnen und Schülern das handwerkliche Arbeiten mit dem thermoplastischen Material Worbla. Dieses kann mittels Hitze aktiviert und anschließend beliebig verformt werden. Die jungen Kreativen konnten ihre Ideen so vielseitig umsetzen. Neben den Zauberstäben bauten die Jugendlichen weitere themenbezogene Accessoires, zum Beispiel sprechende Zauberhüte, fliegende Schlüssel oder einen magischen Spielball.

Von der analogen in die digitale Welt – aus Menschen werden Avatare

Im Anschluss an die Näh- und Gestaltungsarbeiten machten sich die Teilnehmenden daran, ihre individuellen Figuren in die digitale Welt zu transformieren. Unter Anleitung von Simon Gasch, Inhaber der Firma 8K Vision, brachten sie die realen Gegenstände dreidimensional in den Computer und ins Netz. Gemeinsam mit Denis Möller vom bib konnten sich die Magierinnen und Magier nun selbst dreidimensional einscannen und anschließend in ein Magier-Computerspiel integrieren. Hierfür wurden zunächst Fotos der Teilnehmenden gemacht, die dann in ein spezielles Photogrammetrie-Programm eingelesen wurden. Da die Ergebnisse am Anfang nicht immer perfekt ausfielen, mussten die Schülerinnen und Schüler etwas tiefer in die Materie einsteigen und gemeinsam mit den Dozenten das optimale Ergebnis entwickeln. Waren sie zufrieden, wurde der digitale Zwilling abgespeichert. Dieser wurde anschließend in ein vorbereitetes Computerspiel hochgeladen. 

„Die Verknüpfung des handwerklichen Teils des Workshops mit den Möglichkeiten digitaler Technologien ist ein neuer praktischer Ansatz in unserem MINT-Netzwerk, der verschiedene Kompetenzbereiche der Schülerinnen und Schüler fördern und damit eine möglichst breite Zielgruppe für die MINT-Bereiche ansprechen möchte“, erläutert Sophia Tiemann, Leiterin des Amts für Bildung und Integration des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Über das Sommerferiencamp Das einwöchige Sommerferiencamp richtet sich an Kinder ab der siebten Klasse aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis und wird über das MINT-Netzwerk Rhein-Berg gefördert. Das bib International College in Bergisch Gladbach stellt neben den Räumen und dem technischen Equipment auch Dozentinnen und Dozenten als Unterstützung für die Profis aus dem handwerklichen sowie technischen Bereich. Weitere Projekte in diesem Themengebiet sind bereits in Planung. Informationen können auf der Homepage des zdi-Netzwerks MINT Rhein-Berg unter www.mint-rhein-berg.de abgerufen werden.

Beitragsfoto: Beim Sommerferiencamp verwandelten sich Schülerinnen und Schüler in virtuelle Magierinnen und Magier (c) Simon Gasch

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