Geschichten von früher

VON WALTER SCHUBERT

Nein, früher war natürlich nicht alles besser. Einiges war aber einfacher, übersichtlicher, verständlicher oder schlicht „normaler“. Gerade in der aktuellen Zeit, in der das Thema Energiesparen einen ganz hohen Stellenwert hat, sind mir einige Beispiele von früher eingefallen, bei denen ich denke: „So schlecht war es damals nicht“.

Wir haben früher das Eifgen-Freibad oder das Natur-Freibad in Dhünn besucht, wenn es „schön“ war. Wenn es warm war, wenn eben Sommer war. Wir starteten teilweise mit Wassertemperaturen von 14 – 15 Grad und manchmal hat uns der Bademeister aus dem Wasser gejagt. „Jungs, jetzt macht mal ´ne Pause – ihr habt ja schon blaue Lippen“. Spaß hat’s gemacht und keiner wäre auf die Idee gekommen, jeden Tümpel zu beheizen. Es war klar und einfach: Sommer, Sonne, Freibad.

Auch in Straßencafés, in Biergärten oder auf der Terrasse eines Restaurants haben wir gesessen, wenn es „schön“ war. Wenn Wetter und Temperaturen angenehm waren. Manchmal half sogar unsere berühmte Übergangsjacke. Dann kam jemand auf die Idee, ganzjährig draußen sitzen zu müssen. Und so kamen Heizstrahler zum Einsatz. Elektrisch oder mit Gas betrieben, verteilte sich die Wärme nun auf dem Gehweg oder auf der Terrasse und verlor sich im Nichts. Schöne Idee.

Früher sind wir Schlitten oder Ski gefahren, wenn es geschneit hatte und wenn es genug Schnee gab.

Wenn es nicht geschneit hatte oder nicht genug Schnee lag, sind wir eben nicht gefahren So einfach konnte das Leben sein. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, Kunstschnee in eine Halle zu packen und das alles mit riesigem Energieaufwand kalt zu halten. Aber es war wohl eine gute Geschäftsidee, es geht um die „Kohle“ und das ist ja fast immer der Antrieb für unsinniges Tun.

Vielleicht hat ja noch jemand eine Geschichte von „früher“.

Es grüßt herzlich Ihr

Walter Schubert

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