MEINE DOCUMENTA

IV: Storytelling

VON CORNELIA SENG

Die Documenta hat 32 Standorte. Ich arbeite mich langsam durch. In dieser Woche war ich in der Grimmwelt. Die “Grimmwelt” ist das Museum für Sprache und Forschung der Brüder Grimm in Kassel. Hier präsentiert neben anderen Agus Nur Amal PMTOH sein Werk. Er nennt sich “professioneller Geschichtenerzähler” und präsentiert Videos und Installationen. Mit Kindergärten und Grundschulen in Kassel hat er zusammengearbeitet. Er sammelt Alltagsgegenstände, oft Haushaltsgegenstände, und fügt sie in eine Geschichte ein. Daraus wird eine Installation, ein phantasievolles Gebilde, lustig und bunt. (Für meinen Geschmack mit etwas zu viel Plastik. Was die Brüder Grimm wohl dazu sagen würden? Ich vermute, sie würden sich freuen. Auch sie haben die alten Geschichten, die man sich so erzählte, gesammelt und aufgeschrieben.

Agus und sein bunter Raum in der Grimmwelt hat mich an den “Verkehrskasper” erinnert. Zu Beginn meiner Ausbildung, im Schulpraktikum in der Grundschule in Düsseldorf, lernte ich den Verkehrskasper kennen. Ein gestandener Mann, ausgestattet mit Puppen und allerhand lustigen Gegenständen. Eigentlich war er Polizist. Sehr phantasievoll erklärte er den Kindern die Verkehrsregeln. 

Später wurde er ein bekannter Künstler, als “Anatol” war er auch auf der Documenta vertreten. Er arbeitete auf der Stiftung Insel Hombroich, einem Museum bei Moers. Was sich Anatol aus Deutschland und Agus aus Indonesien wohl zu sagen hätten? Storytelling ist wichtig. Ich liebe Geschichten.

Bloß: Welche Geschichten erzählen wir? Was erzählen wir über uns? Welche Botschaft haben wir? Was erzählen wir Über Gott und die Welt? Für die nachfolgende Generation ist der Inhalt der Message wichtig. Und für uns auch. Oder?

Alle Fotos (c) Cornelia Seng

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