NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DXCXIX)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 176.303 Neuinfektionen gemeldet, 38.682 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Insgesamt liegt damit die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland bei mehr als 23 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1044,7 von 1087,2 am Vortag. 361 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,81 angegeben (Vortag: 0,79). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 1.910 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 756 davon werden invasiv beatmet. Die Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen fällt weiter. Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gibt es binnen sieben Tagen im Bundesland pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 944,9 Infektionen. Am Vortag waren es 970,2 gewesen. 67 Menschen starben binnen 24 Stunden nach den Zahlen im Zusammenhang mit der Pandemie. Innerhalb von NRW sind die Corona-Inzidenzen vor allem im Münsterland hoch. Coesfeld meldet den NRW-Spitzenwert von 1775,6. Den niedrigsten Wert verzeichnet Duisburg mit 549,5. NRW bleibt damit deutlich unter den bundesweiten Werten, die mit 1087,2 am Dienstag weiter über der Marke von 1000 liegen. 26.606 Menschen infizierten sich in NRW binnen 24 Stunden. In den NRW-Krankenhäusern ist auch für schwere Corona-Erkrankungen weiterhin ausreichend Behandlungskapazität vorhanden. Nach Zahlen der NRW-Landesregierung vom Montag wurden 174 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen mit Beatmung behandelt, 440 Intensivbetten mit Beatmung waren noch frei. Im März sind in Deutschland sechs Prozent mehr Menschen gestorben als im Mittel der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat.Das geht aus einer Hochrechnung hervor, die das Statistische Bundesamt veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Monat bundesweit 92.622 Todesfälle verzeichnet. “Nachdem die Sterbefallzahlen im Februar auf den mittleren Wert der Vorjahre gesunken waren, lagen sie im März damit wieder tendenziell darüber”, heißt es. Eine Ursache könnten die weiterhin auftretenden Corona-Todesfälle sein. Die Zahl der genommenen Corona-Tests ist in Niedersachsen deutlich gesunken. In der vergangenen Woche waren es mehr als 1,1 Millionen, eine Woche zuvor noch etwa eine halbe Million mehr, wie Gesundheitsministerin Daniela Behrens von der SPD sagt. Die Tests seien auch künftig wichtig, etwa wenn man ältere Menschen besuche oder zu Veranstaltungen gehe. Seit Anfang April gelten in Niedersachsen, wie fast bundesweit, gelockerte Corona-Regeln, wodurch auch zahlreiche Testpflichten entfallen sind.

Wer sich in Niedersachsen mit dem Coronavirus infiziert, muss sich auch die kommenden Wochen noch in häusliche Isolation begeben. Eine entsprechende Verordnung wurde bis zum 30. April verlängert, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Eine solche Verlängerung galt als Formsache. Mit Covid infizierte Menschen müssen sich laut Ministerium in der Regel zehn Tage in häusliche Isolation begeben und können sich frühestens nach einer Woche freitesten. Gesundheitsministerin Daniela Behrens von der SPD geht davon aus, dass dieser Zeitraum dann ab Mai etwas verkürzt werden kann. Corona-Infizierte müssen in Bayern bereits von diesem Mittwoch (13. April) an nur noch fünf Tage in Isolation. Ein abschließendes Freitesten ist nicht notwendig. Voraussetzung ist allerdings eine Symptomfreiheit von mindestens 48 Stunden. Das teilt der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU mit. Außerdem entfällt die Quarantäne für enge Kontaktpersonen vollständig. Im Corona-Hotspot Mecklenburg-Vorpommern wird die 3G-Regel von Donnerstag an weitgehend aufgehoben. Neben der Gastronomie betreffe dies zum Beispiel Kultur- und Freizeiteinrichtungen, körpernahe Dienstleistungen, Messen und Veranstaltungen, sagt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Dort gelten nur noch Masken- und Abstandspflicht. Touristen, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen aber weiterhin bei der Anreise im Hotel einen Negativ-Test vorlegen. In Clubs und Diskotheken gilt weiter 2G plus. 

Fast jeder vierte Bundestagsabgeordnete hat sich laut einem Medienbericht seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert. Wie “The Pioneer” unter Berufung auf Angaben der Bundestagsverwaltung berichtet, betrifft dies mindestens 178 der 736 Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Die Zahl bezieht sich demnach auf die offiziell bestätigten Infektionen. Es werde aber davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer höher liege, da es keine Meldepflicht für Erkrankungen beim Bundestag gebe. Auch eine Statistik über Ergebnisse der Coronatests, die täglich im Bundestag durchgeführt werden, existiert demnach nicht. Weiter heißt es, seit Beginn der Pandemie seien rund 1100 Corona-Infektionen unter allen beim Bundestag tätigen etwa 10.000 Menschen bekannt geworden. Busunternehmer haben mit den Folgen der Pandemie und steigenden Dieselpreisen zu kämpfen. Nach dem Krisenjahr 2020 schien sich die Lage der deutschen Bustouristik zu verbessen, wie die Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) ergab. Doch mit Beginn des Ukraine-Kriegs und steigenden Dieselpreisen verschärfte sich die Situation wieder. Das zeigt eine Umfrage unter den Mitgliedern im März, deren Ergebnisse heute vorgelegt wurden. Stark betroffen waren demnach etwa die privaten Busunternehmen, die vor allem im öffentlichen Nahverkehr fahren. 66 Prozent von ihnen gaben an, dass die Dieselpreis-Entwicklung ihr Geschäft mehr beeinflussen werde als die Auswirkungen der Pandemie. 51 Prozent sehen ihre Existenz als gefährdet an. Im Gelegenheitsverkehr und bei den Mischbetrieben fuhren über die Hälfte der befragten Unternehmen keine Gewinne mehr ein. Die Zahl der Fahrgäste blieb coronabedingt unter der von 2019.

Corona-Geimpfte sind bei einer Durchbruchsinfektion nicht nur vor schwerer Erkrankung gut geschützt, sie sind auch weniger ansteckend als Ungeimpfte.Anders als bei Delta sind bei der Omikron-Variante allerdings drei Dosen nötig, um die Menge infektiöser Viruspartikel wirksam zu senken. Das berichten Schweizer Forscher im Fachmagazin “Nature Medicine”. Die Studie bezieht sich auf die Subvariante BA.1, nicht auf die mittlerweile in Deutschland dominierende Subvariante BA.2. Wegen geringer Nachfrage muss die Stadt Hamburg laut einem Medienbericht wohl Zehntausende Impfstoff-Dosen wegwerfen. Wie der NDR berichtet, hat die Sozialbehörde derzeit rund 100.000 Dosen der Hersteller Biontech/Pfizer auf Lager. Demnach müssen davon etwa 60.000 Dosen wohl schon in den kommenden Wochen weggeworfen werden, weil das Haltbarkeitsdatum abläuft. Die übrigen Dosen sollen noch bis Ende Juni haltbar sein. Dem Bericht zufolge werden in Hamburg zurzeit nur noch 300 bis 800 Menschen täglich geimpft. Ein neuartiger Corona-Impfstoff soll insbesondere Krebspatienten und Menschen mit angeborenem Immundefekt vor Covid-19 schützen. Das von Tübinger Forschern entwickelte Präparat CoVac-1 zeigt in einer kleinen klinischen Studie bei 93 Prozent der geimpften Probanden die gewünschte Wirkung: eine Aktivierung der T-Zell-Immunantwort. Das berichten die Wissenschaftler auf der Jahrestagung der US-amerikanischen Krebsforschungsgesellschaft (AACR, American Association for Cancer Research) in New Orleans. Inwieweit die 14 Patienten der Studie mit der Impfung tatsächlich vor einer Infektion oder schweren Symptomen geschützt sind, wurde nicht untersucht. Die gegenwärtigen Corona-Impfstoffe lösen im Körper vor allem eine sogenannte humorale Immunantwort aus, also die Bildung von Antikörpern durch die B-Zellen. Viele Chemotherapien und einige Immuntherapien zerstören allerdings die B-Zellen, sodass bei diesen Patienten die Impfstoffe keine gute Wirkung zeigen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst plädiert weiterhin für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. “Meine Auffassung ist glasklar: Ich bin weiterhin für eine Impfpflicht. Wir müssen auf den dritten pandemischen Winter vorbereitet sein, ohne nachher wieder auf Lockdowns zurückgreifen zu müssen”, sagt der Unionspolitiker der “Westdeutschen Zeitung”. Stand heute seien zwei Millionen über 60-Jährige nicht gegen das Coronavirus geimpft. Das sei zu viel. Wüst betonte, er sei auch in Zukunft zu Gesprächen über eine Impfpflicht bereit. “Der Ball liegt bei der SPD-geführten Ampel. Der Kanzler hat leider keine Mehrheit in den eigenen Reihen.” Rund 11.200 Impfungen sind in Niedersachsen bislang mit dem Präparat des Herstellers Novavax verabreicht worden. Das sagt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Hannover. Der Beginn der Impfungen mit Novavax war vor rund sechs Wochen. Viele Politiker setzen in das Mittel große Hoffnungen, weil es sich anders als die bisherigen Präparate von Biontech oder Moderna um einen Proteinimpfstoff handelt. Eine zweite Impfdosis dieses Präparats wird in der Regel mit einem Abstand von mindestens drei Wochen zur ersten Impfung verabreicht. Seit dem Impfstart gegen das Coronavirus Ende 2020 ist ein dauerhafter impfbedingter Gesundheitsschaden bisher bei sieben Menschen in Bayern anerkannt worden. 27 weitere Anträge seien abgelehnt, vier zurückgenommen worden, teilt das zuständige Zentrum Bayern Familie und Soziales mit. 544 Anträge würden noch bearbeitet (Stichtag: 28. März). In Bayern wurden laut Robert-Koch-Institut bislang mehr als 26 Millionen Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht. Die Nachfrage nach Impfungen in Apotheken in Sachsen-Anhalt ist verhalten, wie eine Sprecherin der Apothekerkammer mitteilt. Rund zwei Monate nach dem Start seien bisher 1208 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. 117 Impflinge erhielten demnach ihre erste Dosis, 208 eine zweite, die große Mehrheit Booster-Impfungen. Ein Seniorenheim in Hessen darf Beschäftigte von der Arbeit freistellen, die bislang keinen Nachweis einer Corona-Impfung vorgelegt haben. Das entschied das Arbeitsgericht Gießen in einem Eilverfahren und wies die Anträge von zwei Mitarbeitern auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurück. Aus dem zugrundeliegenden Paragrafen des Infektionsschutzgesetzes ergebe sich jedenfalls keine Beschäftigungspflicht, bis etwa ein Gesundheitsamt über ein mögliches Betretungs- oder Tätigkeitsverbot entschieden hätte, begründet die Vorsitzende Richterin die Urteile. Diese sind noch nicht rechtskräftig, die Berufung ist möglich. Zudem laufen in den Fällen noch die Hauptverfahren. Geklagt hatten zwei Beschäftigte der Einrichtung im mittelhessischen Pohlheim, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Weil die beiden Männer bis zum Stichtag Mitte März keinen Nachweis über eine Impfung vorgelegt hatten, stellte sie ihr Arbeitgeber ohne Fortzahlung des Gehalts frei. In dem Eilverfahren wollten die Kläger ihre vertragsgemäße Beschäftigung erreichen. Seit Mitte März greift die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken, Praxen oder Pflegeheimen. 

Ein Arzt soll die Corona-Quarantäne mit der Inhaftierung in einem Konzentrationslager verglichen haben. Deshalb erhebt die Staatsanwaltschaft Heidelberg nach Angaben vom Dienstag Anklage gegen den Mann aus Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis). Außerdem steht der Mann im Verdacht, zusammen mit seiner Frau mehrfach falsche Atteste zur Befreiung der Maskenpflicht ausgestellt zu haben. Der Mann soll in Internetvideos den Holocaust verharmlost und zu Aktionen gegen die Regierung sowie die Justiz in Deutschland aufgerufen haben. Alle impfenden Ärzte habe er mit Josef Mengele verglichen. “Bei diesem handelte es sich, wie allgemein bekannt ist, um einen nationalsozialistischen Kriegsverbrecher, der als Lagerarzt im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau Selektionen vornahm, die Vergasung der Opfer überwachte und menschenverachtende pseudomedizinische Experimente an Häftlingen durchführte”, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

Die chinesische Stadt Shanghai droht mit harten Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regelungen. “Diejenigen, die gegen die Bestimmungen verstoßen, werden von den Organen der öffentlichen Sicherheit streng nach dem Gesetz behandelt”, teilt die Polizeibehörde der Stadt mit. Genauere Angaben zu den Strafen machte die Behörde allerdings nicht. Die Polizei hat beispielsweise ein Fahrverbot für Autos verhängt. Weil China eine “Kein-Covid-Strategie” verfolgt, sind die Bewohner außerdem aufgerufen worden, ihre Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen. Trotz des strengen Lockdowns in Shanghai steigt die Zahl der Corona-Infektionen in der ostchinesischen Hafenstadt weiter an. Die Behörden berichten am Mittwoch einen Höchststand von 26.330 gemeldeten neuen Ansteckungen am Vortag. Die große Mehrheit der Fälle ist asymptomatisch. Landesweit gab es knapp 28.000 Fälle. Trotz der Ankündigung von schrittweisen Lockerungen am Montag ist die große Mehrheit der 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole weiter von Ausgangssperren betroffen. Neuseeland öffnet das erste Mal seit Mitte 2021 wieder seine Grenze für australische Reisende. “Dies ist der erste Schritt, um internationale Besucher wieder an unseren Küsten willkommen zu heißen”, sagt Leanne Geraghty von Air New Zealand. Besucher aus Australien müssen vollständig geimpft sein und dürfen nur mit Vorlage eines negativen Coronavirus-Tests ihren Flug nach Neuseeland antreten. Das Land hatte während der Pandemie mit die strengsten Grenzkontrollen der Welt durchgeführt. Touristen aus Europa sollen ab Mai wieder einreisen können.

Beitragsfoto © Luciann Photography (Pexels)

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