NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (DXCVII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 252.530 Neuinfektionen. Das sind 43.968 Fälle weniger als am vergangenen Freitag. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 21,35 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1586,4 von 1625,1 am Vortag. 304 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Infektion. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,84 angegeben (Vortag: 0,82). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2306 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 875 davon werden invasiv beatmet. Der Anteil der belegten Intensivbetten sinkt im Vergleich zum Vortag leicht und liegt bei 84,5 Prozent. Auf deutschen Intensivstationen stehen wieder mehr freie Betten zur Verfügung. 20.747 sind derzeit belegt, 81 weniger als am Vortag. Die Quote freier Betten steigt somit von 15,3 auf 15,5 Prozent. Auch die Zahl von Corona-Patienten, die auf einer Intensivstation liegen, geht zurück. 2306 sind es aktuell, 26 weniger als am Vortag. 875 von ihnen müssen zusätzlich beatmet werden, ein Rückgang um acht Patienten. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bundesweit auf 1586,4 von 1625,1 am Vortag. Regional gibt es jedoch deutliche Unterschiede: Mit 915,8 liegt der Wert in Berlin momentan am niedrigsten, in Mecklenburg-Vorpommern mit 1994,3 am höchsten. Ein Vergleich der Werte wird jedoch zunehmend schwierig: Zum einen gehen Experten von hohen Dunkelziffern aus, die nicht vom RKI erfasst werden, zum anderen kommt es bei den Gesundheitsämtern zu Verzögerungen in den Meldeketten. Nicht nur regional, auch in den Altersgruppen gibt es große Unterschiede beim Fallaufkommen: Bei den 15- bis 34-Jährigen ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit 2052,7 am höchsten. Bei den über 80-Jährigen ist die Inzidenz mit 748 am niedrigsten. Der Donnerstag ist meist der stärkste Meldetag der Woche:Heute geht das Fallaufkommen in fast allen Bundesländern zurück – außer im Saarland. Im Wochenvergleich gehen die Infektionszahlen deutlich zurück: Der aktuelle Tageszuwachs liegt rund 15,2 Prozent unter dem Niveau von Donnerstag vergangener Woche. Damals hatten die Länder in der Summe 309.086 neue Corona-Fälle verzeichnet – den bisher höchsten Tageswert seit Pandemiebeginn. Die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle steigt im Wochenvergleich dagegen an: Vor einer Woche wurden 284 Verstorbene im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion registriert. Heute waren es 313. Bundesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) knapp unter 1600. Nicht nur regional, auch in den Altersgruppen gibt es große Unterschiede beim Fallaufkommen. Bei den 15- bis 34-Jährigen ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit 2052,7 am höchsten. Bei den über 80-Jährigen ist die Inzidenz mit 748 am niedrigsten. Die hohe Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Neuinfektionen in der Hansestadt Rostock ist nach Ansicht des Tropenmediziners Emil Reisinger auch auf die umfangreichen Testmöglichkeiten in der Stadt zurückzuführen. Aktuell gebe es an der Uniklinik zwei sogenannte PCR-Maschinen und in Kürze komme eine dritte hinzu, sagt Reisinger. Damit könnten dann pro Tag mehr als 2700 Menschen auf das Coronavirus getestet werden. Die Menschen stammen auch aus den umliegenden Landkreisen. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 3256,9 lag Rostock am Mittwochmorgen auf dem vierten Platz der RKI-Liste der Kreise und Städte. Nur in Wolfenbüttel und Wittmund (beide Niedersachsen) und Bamberg (Bayern) wurden höhere Inzidenzen verzeichnet. Dass die Werte in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt so hoch liegen, ist laut Reisinger auf das Zusammentreffen der sogenannten Delta-Welle aus dem Süden und der Omikron-Welle aus dem Nordwesten und Dänemark zurückzuführen. Der Anteil der positiven Befunde an der Gesamtzahl der Corona-Tests ist in der vergangenen Woche (Kalenderwoche 12) weiter hoch: Dieser liegt bei 55,4 Prozent. In der Vorwoche lag die Positivenquote ähnlich hoch bei 55,6. Das geht aus dem Corona-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts hervor. Dabei werden nur PCR-Tests gezählt. Die aktuelle Corona-Welle könnte sich an einem Wendepunkt befinden.Das Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt in seinem wöchentlichen Corona-Lagebericht, “der Gipfel der Welle ist wahrscheinlich erreicht”. Der Infektionsdruck bleibe aber mit mehr als 1,5 Millionen registrierten Fällen innerhalb einer Woche sehr hoch. In Deutschland ist die Omikron-Variante dominant. “Der Anteil aller anderen Varianten inkl. Delta liegt unter 1 Prozent”, heißt es im Bericht weiter. Der Anteil der Omikron-Sublinie BA.2 stieg demnach in Kalenderwoche 11 (14. Bis 20. März) auf über 80 Prozent. Das RKI geht davon aus, dass die weiterhin hohen Fallzahlen “auf die leichtere Übertragbarkeit der Sublinie BA.2, auf die Rücknahme von kontaktreduzierenden Maßnahmen und auf ein geändertes Verhalten in der Bevölkerung zurückzuführen ist”. Der weitere Verlauf der Pandemie hänge davon ab, ob sich “größere Teile der Bevölkerung auch bei Reduktion staatlich angeordneter Maßnahmen weiterhin umsichtig und rücksichtsvoll verhalten bzw. in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen”. In den besonders gefährdeten höheren Altersgruppen ab 65 steigt das Fallaufkommen zuletzt weiter an. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen ruft mit Blick auf das Ende zahlreicher Beschränkungen ab diesem Sonntag zu weiterer Wachsamkeit auf.“Mehr Freiheit sollte im Umkehrschluss nicht weniger Vorsicht heißen”, sagte der Bundestagsabgeordnete. Er rechne damit, dass die Eindämmung der aktuellen Omikron-Welle erst nach Ostern gelingen werde. Dahmen appelliert an die Länder, von der Hotspot-Regel Gebrauch zu machen, die weitergehende Schutzmaßnahmen ermöglicht. “Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gehen mit gutem Beispiel voran.” Auch für Länder wie Bayern wäre eine Anwendung aber ratsam, “denn dort droht aufgrund zahlreicher Personalausfälle und isolationspflichtiger Patienten ebenfalls eine Überlastung des Gesundheitssystems”. Die Bundesärztekammer spricht sich für eine Verkürzung der Quarantäne für Corona-Infizierte aus. “Trotz der aktuell hohen Infektionszahlen ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um die Isolations- und Quarantäneregeln zu lockern”, sagt Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgeschlagene Verkürzung auf fünf Tage sei ein pragmatischer Schritt, um einen Stillstand des öffentlichen Lebens zu verhindern und die Personalsituation in Gesundheits- und Pflegeberufen zu entspannen. Voraussetzung sei allerdings, dass die Betroffenen verantwortungsvoll handelten. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hält es für richtig, die Corona-Quarantänezeiten zu verkürzen. “Wir würden ansonsten Gefahr laufen, dass wichtige Infrastruktur in Deutschland lahmgelegt werden würde”, sagt er. “Die Omikron-Welle bringt zwar sehr viele Ansteckungen mit sich, die aber weit überwiegend leicht verlaufen.” Gesundheitsministerium und Robert Koch-Institut hatten den Ländern vorgeschlagen, die Dauer der Absonderungen auf fünf Tage zu verkürzen. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test frühestens nach sieben Tagen beendet werden. Lehrerverbände befürchten wegen des Wegfalls der Maskenpflicht an Schulen unter anderem Probleme bei den Abschlussprüfungen. So sieht der Philologenverband einen “Sprung” der Krankheitszahlen voraus, weil das Infektionsschutzgesetz eine generelle Maskenpflicht an Schulen nicht mehr zulässt. “Das gefährdet nicht nur die Unterrichtsversorgung insgesamt, sondern ist auch ein Risiko für das diesjährige Abitur”, sagt der Chef des Verbandes für die Gymnasiallehrer, Ralf Scholl, den “Stuttgarter Nachrichten” und der “Stuttgarter Zeitung”. Auch die Berufsschullehrer sehen ein Risiko für die Abschlussprüfungen. “Wir haben von April bis zum Juli rund 120.000 Abschlussprüfungen vor uns und befürchten, dass durch den Wegfall der Schutzmaßnahmen sehr viel schiefgehen wird”, sagt der Geschäftsführer des Verbandes der Berufsschullehrer, Gerhard Fechner. In den meisten Innenräumen fällt an diesem Wochenende die Maskenpflicht – im Bundestag nicht. Die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter müssen auch weiterhin FFP2-Masken tragen und 3G-Nachweise dabei haben. Die entsprechende Allgemeinverfügung sei weiterhin in Kraft, heißt es in einer E-Mail der Bundestagsverwaltung an die Abgeordneten mit Blick auf die kommende Sitzungswoche. Die Regelung gelte bis Ende April. Nach Edeka und Globus kündigt auch Rewe an, dass man nach dem Ende der staatlichen Vorgaben nicht von seinem Hausrecht Gebrauch machen werde. Über das Hausrecht wäre es möglich, dass Firmen in ihren Räumen weiter das Tragen von Masken vorschreiben – das gilt in der Branche aber als nicht durchsetzbar. Sofern es keine anderslautenden behördlichen Vorgaben gebe, werde der Einkauf bei Rewe und der Discount-Tochter Penny ab nächster Woche auch ohne Maske möglich sein, sagt ein Rewe-Sprecher. Dies gelte auch für die Baumarktkette Toom, die ebenfalls zum Konzern gehört. Mehr dazu lesen Sie gleich hier. Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote bedauert, dass sie die Stadt nicht zum Corona-Hotspot erklären kann, um weiteres Maskentragen anzuordnen. “Die Situation in Berlin ist derzeit nicht so, dass wir die beiden Kriterien, die im Gesetz gefordert sind (…), so einfach feststellen könnten”, sagt Gote im RBB-Inforadio. Die Infektionslage in Berlin sei niedriger als im Bundesdurchschnitt und verändere sich derzeit kaum. Und die Lage in den Krankenhäusern sei angespannt, aber es drohe keine Überlastung. “Wir können leider den Hotspot nicht juristisch erklären.” Hamburg hatte sich hingegen als Corona-Hotspot bestimmt. Dort gebe es aber auch höhere und deutlich steigende Zahlen, so Gote. Man werde die Entwicklung in Berlin in den nächsten Wochen genau beobachten.

Menschen in Deutschland, die mit nicht in der EU zugelassenen Präparaten gegen Covid-19 geimpft wurden, sollten laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Ziel sei das Optimieren des Impfschutzes, teilt das Gremium zu einer entsprechend aktualisierten Covid-19-Impfempfehlung mit. Die Empfehlung bezieht sich auf die chinesischen Vakzine Coronavac von Sinovac und Covilo von Sinopharm, auf Covaxin aus Indien und den Impfstoff Sputnik V von Gamelaya aus Russland. Führende Intensivmediziner halten mit Blick auf den Herbst und Winter eine Impfpflicht ab 50 Jahren für sinnvoll. “Wir müssen damit rechnen, dass uns eine weitere Corona-Welle und zusätzlich Infektionswellen mit Grippe- und RS-Viren treffen werden. Fallen alle drei zusammen, droht eine extrem starke Belastung der Kliniken”, sagt der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der “Rheinischen Post”. Deswegen plädiere er dafür, zumindest eine Corona-Impfpflicht für alle Menschen ab 50 Jahren einzuführen. Denn neben geimpften Patienten mit Vorerkrankungen treffe es weiterhin vor allem die Ungeimpften. Eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren soll vom Tisch sein.Kanzler Olaf Scholz will diese Medienberichte bisher nicht kommentieren. Nach seinen Angaben wird weiter um eine Impfpflicht gerungen. “Gut ist, dass jetzt das stattfindet, worauf die Skeptiker nicht setzen mochten, nämlich der Prozess einer Mehrheitsbildung im Deutschen Bundestag”, sagt der SPD-Politiker. “Aber darüber macht es keinen Sinn, Wasserstandsmeldungen abzugeben – und auch nicht, welche zu kommentieren, die oft einfach nur als Gerücht entstehen und deshalb gar nicht fest genug sind, um kommentiert zu werden.” Die “Bild”-Zeitung und der “Spiegel” hatten berichtet, dass es im Bundestag keine Mehrheit für eine Impfpflicht ab 18 Jahren gebe, und die Befürworter nun auf eine Pflicht ab 50 Jahre umschwenkten. Im Streit um eine Corona-Impfpflicht halten sich Gesundheitspolitiker von Grünen und FDP zum Stand der Bemühungen für einen mehrheitsfähigen Kompromiss bedeckt. “Zunächst mal gibt es zurzeit viele sehr intensive und auch gute Gespräche”, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Janosch Dahmen, im ARD-“Morgenmagazin”. “Alle demokratischen Fraktionen und Abgeordnete aus diesen Fraktionen sind im Moment dazu aufgerufen, jetzt Vorsorge zu betreiben und nach Lösungen zu suchen. Wie die aussehen können im Detail, kann ich jetzt bei den laufenden Gesprächen nicht vorwegnehmen.” Der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss, Andrew Ullmann, sagte im Deutschlandfunk auf die Frage, ob eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren vom Tisch sei: “Also das kann ich an dieser Stelle so nicht bestätigen, sondern nur sagen, dass Gespräche momentan stattfinden.” Auch Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD hatte gestern bereits gesagt, es mache “keinen Sinn, Wasserstandsmeldungen abzugeben”. Die Unionsfraktion im Bundestag will nach Angaben des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger keinesfalls für alternative Anträge zur Corona-Impfpflicht stimmen. Die Fraktion werde wie geplant ihren Antrag einbringen und keinen anderen Vorschlag unterstützen, sagte Pilsinger der “Augsburger Allgemeinen”. “Unser Antrag ist bereits ein durchdachter, vernünftiger Kompromiss für die Bevölkerung”, sagte er. “Wir werden deshalb geschlossen dabei bleiben.” Für eine allgemeine Impfpflicht gebe es in der Bevölkerung keine Akzeptanz, wenn gleichzeitig die Maßnahmen gelockert würden, sagte der CSU-Politiker weiter. Der Vorschlag der Unionsfraktion sieht einen Vorratsbeschluss für eine mögliche spätere Impfpflicht sowie den Aufbau eines Impfregisters vor. Millionen von Corona-Impfdosen müssen einem “Tagespiegel”-Bericht zufolge bis zum Ende des Sommers verabreicht werden, andernfalls würden sie verfallen. Das gehe aus Antworten des Bundesgesundheitsministeriums (BGM) auf schriftliche Fragen von Unions-Fraktionsvize Sepp Müller hervor. Lieferungen in diesem Jahr gehen demnach zum Teil auf Gesundheitsminister Karl Lauterbach zurück, aber teilweise auch noch auf die alte Bundesregierung. Im Januar seien noch knapp 22,3 Million Impfdosen bzw. knapp 45 Millionen Boosterdosen von Moderna auf Lager gewesen. Im ersten Quartal, das nun endet, seien 63,9 Millionen Moderna-Boosterdosen geliefert worden, sowie 42,5 Millionen Biontech-Impfdosen für Erwachsene und sieben Millionen für Kinder. Die 42,5 Millionen Biontech-Dosen verfielen im Juli und August, die Kinderimpfstoffe im Juni und Juli, schreibt der “Tagesspiegel” weiter und beruft sich dabei auf die Antwort des Ministeriums. Demnach heißt es in der Ministeriumsantwort, “die ab Dezember nach Deutschland gelieferten und später von Lauterbach nachbestellten Moderna-Dosen verfallen laut BMG von Juli bis Oktober dieses Jahres”. Die Zahl der verabreichten Impfdosen in Deutschland bleibt gering. Gerade einmal gut 51.000 Dosen werden am Mittwoch bundesweit verimpft. Vor allem die Erstimpfungen bleiben ein Problem. Von ihnen erfolgen nur 4400. Gut 10.000 Menschen erhalten ihre zweite Impfung, rund 38.700 Menschen die Auffrischungsimpfung. Unter den 16 Bundesländern weisen nur Sachsen und Brandenburg eine vollständige Impfquote (in der Regel zwei Impfungen) unter 70 Prozent in der Gesamtbevölkerung aus. Bremen liegt mit 90,3 Prozent weiterhin vorn, vier weitere Bundesländer erreichen eine Impfquote oberhalb 80 Prozent. Bei den Auffrischungsimpfungen liegt Schleswig-Holstein mit knapp 72 Prozent an der Spitze. Die meisten Mitarbeiter in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen in Schleswig-Holstein kommen nach Angaben von Gesundheitsminister Heiner Garg ihrer Corona-Impfpflicht nach. Die Quote der Geimpften liege durchschnittlich bei 98 bis 99 Prozent, teilt er mit. “Wer noch nicht geimpft ist, sollte das jetzt rasch nachholen”, appelliert Garg. 1253 Einrichtungen hätten Meldungen über nicht vorhandene oder zweifelhafte Impfnachweise abgegeben und es seien 1499 Personen ohne Impfnachweis gemeldet worden; bei 177 lag ein zweifelhafter Impfnachweis vor. Die größte Gruppe der Mitarbeiter ohne Impfnachweis kam aus dem Pflegebereich mit 481 Fällen, gefolgt von 242 in Arztpraxen, 222 in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und 212 in Krankenhäusern. Die Gesundheitsämter der Kreise und Städte prüfen Garg zufolge jetzt die weiteren Schritte.

Mit falschen Zahlen und Betrug mit ihren Corona-Teststationen soll eine Betrügerbande in Berlin mehrere Millionen Euro vom Staat erschwindelt haben.Die Verdächtigen sollen die Stationen im ganzen Stadtgebiet in Berlin betrieben haben und viel mehr Tests beim Staat abgerechnet haben als es tatsächlich gab. Die Polizei durchsucht Wohnungen und Teststationen in mehreren Bezirken und nimmt Verdächtige fest, wie aus Ermittlerkreisen zu hören ist.

In Italien treten heute mit dem Ende des Notstandes weitreichende Lockerungen in Kraft. Eine wichtige Neuerung gibt es pünktlich vor der Urlaubssaison für Reisende: In Hotels müssen Gäste ab dem 1. April keinen Impf-, Genesungs- oder Negativtest-Nachweis, der in Italien “Green Pass” heißt, mehr vorzeigen. Lediglich in den Innenräumen der Gastronomie gilt die 3G-Regel. Für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr lockert die Regierung die Regeln von 2G auf 3G. Ab dem 1. Mai entfällt sie in den Verkehrsmitteln ganz. In der Schweiz gelten ab sofort keine landesweiten Corona-Maßnahmen mehr. Die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen ist um Mitternacht gefallen, die Swiss-Covid-App zur Kontaktverfolgung wurde deaktiviert. Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, müssen sich nun nicht mehr isolieren. Die Behörden riefen die Menschen aber dazu auf, bei Symptomen trotzdem zu Hause zu bleiben. Die Regierung begründet die Schritte mit der hohen Immunität in der Bevölkerung und der stabilen Lage auf den Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Hälfte der 26 Kantone bei unter 1000. In Polen werden weniger Neuinfektionen registriert. Aktuell werden knapp 5000 neue Fälle erfasst. Das sind etwa 500 weniger als in den Tagen zuvor. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt dagegen – 133 weitere kommen hinzu. Zuletzt liegt der Wert im Schnitt bei 78 pro Tag. In Russland gehen die Corona-Fallzahlen weiter zurück. Aktuell werden gut 19.200 neue Fälle registriert. Das sind erneut gut 2500 weniger als im Schnitt der letzten Tage. Die Zahl der Todesfälle wird aktuell mit 345 angegeben, im Schnitt der letzten Tage liegt dieser Wert mit 357 leicht darüber. Die Zahl der Neuinfektionen in Tschechien steigt erneut leicht an. Knapp 7400 Fälle werden registriert. Der Wert liegt knapp 900 Fälle höher als im Schnitt der letzten sieben Tage. Die Zahl der Todesfälle sinkt allerdings weiterhin. Aktuell werden 13 weitere Todesfälle verzeichnet, im Schnitt sind es zuletzt dagegen 24 pro Tag.

Thailand lockert weiter die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen. Urlauber müssen ab sofort vor der Abreise in ihren Heimatländern keinen PCR-Test mehr machen. Die anderen Regeln bleiben aber vorläufig bestehen. Im Vergleich zu anderen Ländern in Südostasien sind diese recht kompliziert und mühsam. Die Reisebranche fordert schon länger, die Einreisebedingungen deutlich zu erleichtern, um mehr Touristen anzulocken und den Nachbarländern nicht das Feld zu überlassen. Dies könnte ab 1. Juni der Fall sein. Derzeit müssen Reisende einen PCR-Test nach der Ankunft machen und dann in einem im Voraus gebuchten Hotel auf das Ergebnis warten. Zudem sollen Feriengäste am fünften Tag selbst einen Antigen-Test machen und den Behörden das Ergebnis via App übermitteln. Weitere Voraussetzungen sind eine Krankenversicherung über 20.000 US-Dollar (18.000 Euro) sowie die Beantragung des so genannten “Thailand Pass” im Internet. Angesichts wachsenden Unmuts unter der 26 Millionen Einwohnern Shanghaisüber den überraschend verhängten Lockdown gesteht die Stadtverwaltung in einem seltenen Schritt Fehler beim Umgang mit der Corona-Pandemie ein. Die Metropole sei “unzureichend” auf den jüngsten Corona-Ausbruch vorbereitet gewesen, erklärt der hohe Beamte Ma Chunlei. “Wir akzeptieren aufrichtig jedermanns Kritik und arbeiten hart daran, besser zu werden.” In Shanghai stieg die Zahl der Corona-Fälle zuletzt sprunghaft an, am Donnerstag vermeldet das Gesundheitsministerium mehr als 5600 Neuinfektionen. Bereits am Montag trat er für die Osthälfte der Metropole für fünf Tage in Kraft, ab Freitag sollen die Bewohner der westlichen Hälfte für fünf Tage ihre Häuser nur noch in äußerst dringenden Fällen verlassen dürfen. Der überraschende und kurzfristige Schritt hatte zu Hamsterkäufen geführt, die wiederum die Preise steigen ließen. Chronisch Kranke kamen nicht mehr zu Behandlungen ins Krankenhaus, weil sie auf die Schnelle nicht die nötigen Ausnahmegenehmigungen zum Verlassen der Häuser besorgen konnten. In Shanghai tritt die zweite Stufe des Lockdowns für weitere 16 Millionen Einwohner in Kraft. Nach dem Osten und Süden gilt seit Freitagmorgen auch im Westen der insgesamt 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole eine Ausgangssperre. Bis Montag dürfen die Menschen dort ihre Wohnungen nur für Covid-19-Tests verlassen. In der Hafenstadt wurden laut Gesundheitskommission am Donnerstag 358 Neuinfektionen gemeldet, während weitere 4144 Fälle ohne Symptome gezählt wurden. Landesweit gab es 1787 neue Ansteckungen und 5442 asymptomatische Infektionen, die in China gesondert aufgeführt werden.

Beitragsfoto © Sulaf Batal (Pexels)

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.