Ratlos: Gedanken über die zivilisierte Menschheit in unserer Zeit

VON MICHAEL FAUBEL*

Kriege auf der Welt, in Afghanistan, Syrien oder irgendwo in Afrika, weit weg, alles trügerisch sicher in unserer zivilisierten Umgebung. Bis zum 24.02.2022, als der Krieg durch eine einzelne Person, zwar mit deutlichen Vorboten, aber nie für mich für möglich gehalten, in Europa Einzug gehalten hat. Meine Meinung war, Wladimir Putin lässt an seiner Grenze zu der Ukraine nur die Truppen rauf und runter marschieren, um der Nato zu zeigen „Hier bin ich“. Fehleinschätzung meinerseits.

Und nun das ganze Leid, Raketen, Bomben, Tote, in Kellern verharrende Menschen, in Bunkern, in U-Bahn Stationen. Und viele Flüchtlinge. Flüchtlinge denen man „Humanitäre Korridore“ zeitlich begrenzt zu Verfügung stellt. 

Und trotzdem fallen weiter Bomben und Raketen vom Himmel auf Menschen, Tiere und Gebäude herab. Hallo! Das ist pervers.

Wir haben Naturkatastrophen gegen die wir als kleine Menschen kaum etwas machen können. Danach bauen wir wieder auf, was uns durch die Naturgewalten zerstört worden ist, helfen einander. Jedoch was nun mitten in Europa geschieht, das ist das Werk eines Menschen, der Menschen tötet, Städte dem Erdboden gleich gemacht und wofür?

Das erschließt sich mir nicht. Waren die Zeiten mit dem ganzen Leid im zweiten Weltkrieg nicht sich permanent ins Gehirn einbrennendes Trauma genug? Nennen wir uns jetzt nicht „Die zivilisierte Menschheit“ im geeinten Europa? 

Meinen Kopf frei zubekommen, fällt mir unheimlich schwer, gestern der Vater, der seinen sechzehnjährigen toten Sohn betrauert, der nur Fußball spielen wollte und nun unter dem blutigen Laken liegt. Ich bekomme das Bild nicht aus dem Kopf.

Wir sammeln für die Menschen, doch wir müssten nicht sammeln, wenn dieser eine Mann, der Mann der nicht nur die Verantwortung für sein eigenes Land hat, sondern nun die Verantwortung dafür tragen muss, dass weinende, verzweifelte Kinder, Frauen und Männer, in Bunkern, Kellern und auf Flüchtlingswegen, sinnloserweise aus Ihrem Land vertrieben werden oder in diesem umkommen.

Was ist der Sinn und Zweck des ganzen? Was soll dieser Albtraum?

Die totale Zerstörung von wunderschönen, mit sehr vielen Traditionen und von Geschichte geprägten Lebensräumen, wo Menschen gerne zu Hause sind, Ihre Heimat!

Ich finde keine Antwort…

Michael Faubel ist Ortsvereinsvorsitzender der SPD in Wermelskirchen und hat diesen Kommentar zunächst in Facebook veröffentlicht

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