Liebe Unterstützende,
auch wenn wir es im Inneren vielleicht noch nicht wahrhaben wollen: Der Krieg ist in Europa angekommen. Und mit dem Krieg Tod und Verletzung, Zerstörung und Flucht. Wir alle wussten es vor dem 24. Februar: Flucht und Vertreibung sind keine Ereignisse der vergangenen Jahre. Die Zahl der Flüchtlinge, die es 2021 bis nach Europa geschafft hatten, ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Es waren in der Mehrheit Menschen aus außereuropäischen Ländern.
Jetzt stehen Flüchtlinge aus einem europäischen Land an den Grenzen europäischer Staaten. Es sind vor allem Frauen und Kinder. Die Männer versuchen, ihr Land, die Ukraine, gegen die russischen Aggressoren zu verteidigen. Es ist zu begrüßen, dass sich die westlichen Nachbarn der Ukraine, Rumänien, Ungarn und vor allem Polen bereit erklärt haben, ihre Grenzen für die Schutzsuchenden zu öffnen. Das war in den vergangenen Jahren so nicht der Fall. Deshalb wird die Öffentlichkeit darauf achten müssen, ob dieses humanitäre Handeln für alle gilt, die aus der Ukraine flüchten, unabhängig von Nationalität, Hautfarbe und Religion. Denn viele Menschen sind auf ihrer Flucht nach Europa auch in der Ukraine gelandet und werden nun erneut von Krieg und Not vertrieben.
Bürgermeisterin Marion Lück hat vor wenigen Tagen erklärt, dass Wermelskirchen bereit sei, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Sie hat darüber auch mit den Koordinatoren von WkiWk gesprochen. Wir haben unsere Unterstützung zugesagt, bei dieser Aufgabe zu helfen, wie wir gemeinsam seit 2015 bereit waren und es bis heute sind.
Wir vertrauen auf die Bereitschaft von Ihnen allen, mitzuhelfen, wenn es die Flüchtlingssituation hier vor Ort erforderlich machen sollte. In der kommenden Woche werden wir mit der Verwaltung über vorbereitende Maßnahmen sprechen und Sie informieren, wenn der „Ernstfall“ auch in Wermelskirchen eintritt. Dass wir dabei andere Hilfsmaßnahmen für geflüchtete Menschen vor Ort und gegen den Hunger in Afghanistan nicht vernachlässigen werden, ist eine Verpflichtung, die wir weiterhin sehr ernst nehmen.
Wenn Menschen bei uns ankommen, wird gerade die Frage des Wohnraums sehr problematisch werden. Wenn Sie Wohnraum zur Verfügung haben, bitte melden Sie sich bei uns.
Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Menschen, die in der Ukraine um Leib und Leben fürchten und die erleben, wie Leid und Tod in ihre Städte und Dörfer einziehen, so schreibt Annette Kurschuss, die Ratsvorsitzende der EKD. Diesem Wort können wir uns nur anschließen.
Es grüßen Sie
Jochen Bilstein
Dorothea Hoffrogge