Die Bürgermeisterin erhält Post unliebsamen oder bedrohlichen Inhalts. Lokale Journalisten werden bedroht. Die Schulleiter Wermelskirchener Schulen erhalten Drohmails, sie sollten für ein Ende der Coronamaßnahmen sorgen. Eine Teilnehmerin der gestrigen Kundgebung am Rathaus konnte ihren Heimweg nicht unbedrängt und unbeschwert antreten. Eine Mitarbeiterin der Impfstelle im Rathaus erhält in Facebook die Drohung, sie solle sich in der Stadt nicht mehr blicken lassen. Und soeben formuliert jemand aus der Spaziergängerszene einen Kommentar hier im Forum, in dem der Mutter eines Gewerbetreibenden, die die Wermelskirchener Erklärung unterschrieben hatte, unverhohlen der Boykott angekündigt wird mit den Worten „dann werde ich alle meine Freunde hier in Wkirchen davon in Kenntnis setzten, mal hören, was die so davon halten“. Das ist eine nicht mehr verhohlene Drohung.
Haltet ein.
So kann und darf es nicht weitergehen in Wermelskirchen. Man kann gegen die Coronamaßnahmen der Regierung sein. Das darf man auch öffentlich sagen. Aber das, was derzeit massiert geschieht hier in Wermelskirchen, hat mit freier Meinungsäußerung nicht das Geringste mehr zu tun. Hier wird beleidigt, gehetzt und gedroht.
Haltet ein.
Die Drohung, gegen den Verwandten einer Bürgerin, die die Wermelskirchener Erklärung unterschrieben hatte, und sein Geschäft Stimmung zu machen und Menschen zu mobilisieren, ist die Drohung mit Boykott. Das hatten wir schon einmal in Deutschland, in unseligen Zeiten. Jemand, der öffentlich ankündigt, gegen ein Geschäft in Wermelskirchen mobilisieren zu wollen, sollte sich klar machen, daß die Losung „Kauft nicht bei Juden“ der Beginn der Judenverfolgen im Naziregime war, an dessen Ende sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden standen. So geschichtsvergessen kann und darf man eigentlich in Deutschland nicht sein.
Der Verfasser/die Verfasserin, „natürlich“ traut er/sie sich nur unter einem Pseudonym zu einer solchen Attacke, sollte sich schämen. Alle anderen aus dieser Spaziergängerszene auch.
Haltet ein. Sorgt dafür, daß es ein Ende hat mit Beleidigungen und Bedrohungen.