Den Offenen Brief des Kinderschutzbundes, Ortsverband Remscheid, an die Remscheider Politik entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Mitglieder des Rates der Stadt Remscheid,
auf der Klimastreik-Demonstration am 24. September auf dem Rathausplatz teilte der Sprecher des Bündnisses Remscheid, Daniel Pilz, mit, dass die Forderung von Fridays for Future, die Ratsmitglieder mögen einmal im Jahr eine autofreie Ratssitzung durchführen – verbunden mit einer Tagesordnung, die sich vorrangig um aktuelle Klimathemen in Remscheid dreht – bisher nicht umgesetzt wurde. Als Vater, Großvater und Vorsitzender des Kinderschutzbundes in Remscheid frage ich mich, warum ist es bisher nicht dazu gekommen? Warum fällt, die Entscheidung, einmal im Jahr zu einer Ratssitzung zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zu kommen, so schwer? Das muss sich doch – einmal im Jahr – organisieren lassen, auch wenn es für jedes Ratsmitglied eine Herausforderung darstellt. Diese Challenge werden Sie doch schaffen!
Natürlich ist die Einsparung von CO2 bei dieser Aktion sehr begrenzt – aber darum soll es dabei ja auch nicht gehen. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen und die jungen Menschen mit ihren Forderungen ernst zu nehmen. „Ja – es geht um eure Zukunft, wir nehmen den Klimawandel ernst.“ Das bedeutet auch, den einen oder anderen Verzicht zu üben. Der Markt allein wird nicht alles regeln. Dieses mag Symbolpolitik sein – aber Fahnen vor dem Rathaus aufhängen ist doch oft auch nur symbolisch, um ein Zeichen zu setzen.
Zum Klimaschutz gehört eine Verkehrswende, d.h. für Remscheid insbesondere der Ausbau des ÖPNV. Hierüber treffen Sie im Stadtrat Entscheidungen. Viele Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Jugendliche sind auf den ÖPNV angewiesen. Sie als Mitglieder des Stadtrates, die vielleicht nicht regelmäßig mit dem Bus fahren, können so Erfahrungen sammeln.
Ich bitte Sie daher, noch einmal über diese Forderung der jungen Menschen nachzudenken. Als Kinderschützer ist mir dieses Anliegen sehr wichtig – denn „Klimaschutz ist auch Kinderschutz“.
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Richard Ponsar