Dramaqueen

VON WOLFGANG HORN

Da hat sich der Rauch der Explosion nicht nicht ganz verzogen und die letzten Glassplitter der zerborstenen Schaufenster sind noch kaum zu Boden gefallen nach der Explosion in der Filiale der Deutschen Bank heute Nacht in der Telegrafenstraße, da schreibt der selbsternannte Sicherheitsexperte und Stadtrat der Fraktion Zukunft, Andreas Müßener, wieder mal einen Brief an die Bürgermeisterin und beeilt sich, auch die Öffentlichkeit teilhaben zu lassen an seinem Erguss. Müßeners Expertise: die unbesetzte Außenstelle der Polizei locke die Schwerkriminellen ins Innere der Kleinstadt. Wirklich? Hätte der Streifengang eines Ortssheriffs um zwei Uhr nächtens den Anschlag verhindern können? Andreas Müßener glaubt das gewiß nicht. Soviel Intelligenz sollte man einem studierten Stadtrat schon noch zubilligen. Er nutzt die kriminelle Tat lediglich als billige Möglichkeit der Trittbrettfahrerei. Zum x-ten Male fordert er die besetzte Polizeidienststelle. Und dabei ist ihm jeder Anlass recht. Selbst der traurige Anschlag von dieser Nacht. Hilfsweise schiebt der politische Ortssheriff nach, das besetzte Polizeibüro in der Stadt hätte sofort reagieren können. Das bedeutet im Klartext: Die Polizei hat nicht sofort reagieren können, weil in Wermelskirchen kein Polizist zugegen war. Das müßte der Sicherheitsstadtrat der Polizei im Kreis mal erklären, damit die endlich auch auf den Stand der Müßenerschen Expertise kommt. Es gibt wirklich noch viel zu tun in der Stadt. Jetzt, in der vergangenen Nacht, ist zwar niemand persönlich zu Schaden gekommen, doch könne ein bürgermeisterlicher Kontakt, zu dem die Fraktion Zukunft dringend rate, zum Kreis und zum Land Leben retten, wenn die Polizeistelle besetzt werde. Müßener ist nicht nur der wahre Sicherheitsexperte, sondern auch die beste Dramaqueen in der Stadt.

Kommentare (12) Schreibe einen Kommentar

    • stefan wiersbin
    • 16.11.21, 15:09 Uhr

    Ach, der Herr Müßner, unser möchte gern Hilfssheriff. Vielleicht fragt sich der Herr einmal, warum diese Straftaten auch in Städten geschehen, die eine örtliche Polizeiwache haben?

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    • Stefan M. Schäfer
    • 16.11.21, 17:03 Uhr

    An der durchschnittlichen Interventionszeit unserer Polizei würde sich sicherlich auch nichts ändern, wenn sich die Wache im Beckmann befunden hätte. Mehr Personal hingegen schon eher…

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    • M. FLEMM
    • 17.11.21, 5:13 Uhr

    Dramaqueen, selbsterner Sicherheitsexperten….. Das bin einem Mann der aus einem Motorrad Fahrer auf dem Rombus Gelände direkt eine Invasion von Motorsport Terroristen sieht. Oder der seine eigene Nachteile (Lärm) durch die Kulturaktionen der WIW Zu einem Stadtplanung desaster propagiert. So steht Her Müßner immerhin für seine Überzeugung ein und das sehr angagiert. Ich persönlich bin einer der letzten, der sich hier mehr Polizei Präsens wünscht. Aber das ist eher den gegolten das ich die Polizei mehr als Staatliche Wegelagerei empfinde als das diese mir ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, und nicht das ich kriminelle Absichten hege. Aber genau so darf das halt jeder für sich sehen. Schade das man sich dann selbst in Szene setzen muss, nur weil man eine andere Wahrnehmung hat. Leben und Leben lassen.

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    • Bernd Bauer
    • 17.11.21, 11:09 Uhr

    Also ich finde jetzt nichts falsches an Herr Müßeners Äußerungen! Warum greift man ihn dafür dermaßen an?

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      • Andreas Müßener
      • 17.11.21, 13:49 Uhr

      Hallo Herr Bauer,

      Sie können gerne einmal die Suchfunktion des Forums nutzen. Das geht seit Jahren so.

      Das forumwk war immer ein Zusatzmotivation, um erfolgreich Politik für diese Stadt zu machen!

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        • stefan wiersbin
        • 17.11.21, 18:10 Uhr

        “Erfolgreich Politik für diese Stadt zu machen” – Also, so weit ich es Verfolge glänzen Sie, Herr Müßener und ihre Fraktionskollegen doch eher durch Abwesenheit als durch konstruktive Ratsarbeit/Ausschussarbeit.

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          • Andreas Müßener
          • 17.11.21, 18:29 Uhr

          Eines Tages glauben Sie Ihre Lügen nicht mehr Herr Wiersbin 🙂 Weil es irgendwann langweilig wird.

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      • EDV-Schrauber
      • 17.11.21, 17:14 Uhr

      Weil er bei jeder sich bietenden Gelegenheit – quasi wie eine kaputte Schallplatte – die gleichen sinnlosen law-and-order-Forderungen stellt, die durch die normative Kraft des Faktischen längst zu den Akten gelegt wurden.

      Und weil er bei den gleichen Gelegenheiten dem Gegenwind, den er erfährt, mit dem ewig gleichen Mimimimimi-Gejammer begegnet. Diese alberne Opferrolle wird im Regelfall einem bestimmten Klientel zugeordnet.

      Mit freundlichem Gruß
      -EDV-Schrauber-

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    • Mike Galow
    • 17.11.21, 18:33 Uhr

    Die Forderung nach einer besetzten Polizeidienstelle in Wermelskirchen ist natürlich erlaubt. Auch, wenn man über Jahre hinweg konsequent die Fakten ausblendet.

    Eine neue Dienstelle muss mit mindestens 4 Personen besetzt sein. Dazu kommen noch die gesetzlich geregelten Bauvorschriften für eine neue Wache, anders, als bei einem Dienstbüro in einem bestehenden Gebäude. Man müsste also das alte Polizeigebäude komplett umbauen und sanieren oder direkt neu bauen. Da fallen einmalige Kosten in Millionenhöhe an. Dazu die laufenden Kosten für die Unterhaltung der Wache. Und natürlich die Beamtenbesoldung. Außerdem gibt es da noch verschiedene Zuständigkeitsbereiche, da die Polizei dem Kreis unterliegt. Da ich den Haushalt der Stadt WK und dem Kreis RBK kenne, würde ich ja mal gerne wissen, wie das bezahlt werden soll.

    Damals, als das Thema im Kreis und in WK akut war und der Neubau in Burscheid zur Debatte stand, haben sich, soweit ich noch weiß, alle Parteien für den Erhalt der Polizeiwache in WK eingesetzt. Die einen mehr, die anderen weniger. Nicht nur öffentlich, sondern auch parteiintern. Gebracht hat es nichts, weil die Entscheidung nun mal im Kreistag gefällt wird und nicht in WK. In den Ausschüssen und im Kreistag werden nicht nur die Interessen von Wermelskirchen, sondern die des ganzen Kreises vertreten, was die politische Entscheidung über solch eine Millioneninvestition ausschließlich für WK bestimmt nicht einfach macht. Da helfen auch keine öffentlichkeitswirksamen E-Mails an die Bürgermeistern oder ständige Wiederholung der Forderung in öffentlichen Foren und sozialen Medien weiter, wenn wieder einmal Randale am Bahnhof ist oder ein Geldautomat unsanft geöffnet wird.

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      • Mike Galow
      • 17.11.21, 18:38 Uhr

      — Bürgermeisterin —

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        • Andreas Müßener
        • 17.11.21, 18:50 Uhr

        Danke, welche Quelle kann man hierzu heranziehen?

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