Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 66,1 gestiegen. Am Vortag lag sie bei 64,4. Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 7612 Neuinfektionen gemeldet, 1448 mehr als am vergangenen Sonntag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus ist um 24 auf insgesamt 94202 gestiegen. Die Ansteckungsrate wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,05 angegeben (Vortag: 1,04). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1344 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 733 davon werden beatmet. Rund 3870 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag erneut leicht gestiegen. Der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche liegt laut RKI derzeit 66,1. Sechs Landkreise verzeichnen mittlerweile eine Inzidenz von über 200 und liegen damit deutlich über der Gesamtinzidenz. Die meisten von ihnen liegen in Bayern. So hat der Kreis Berchtesgadener Land die kreisfreie Stadt Bremerhaven (247,5) an der Spitze überholt und verzeichnet eine Inzidenz von 248,3. Traunstein hat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 237,8 und auch Pforzheims Inzidenz ist ähnlich hoch (222,2). Bremen verzeichnet mit 104,1 weiterhin die höchste Inzidenz im Ländervergleich. Thüringen und Sachsen holen derzeit jedoch stark auf – die Inzidenz in den beiden ostdeutschen Bundesländern steigt rapide. Thüringen hat mittlerweile die zweithöchste Inzidenz, allerdings eine deutlich niedrigere Impfquote. Während Bremen bereits 76,2 Prozent der Menschen geimpft sind, haben in Thüringen erst 59,3 Prozent den vollen Schutz. Mit 91,3 bleibt die Inzidenz auch in Bayern hoch. Während bundesweit die Sieben-Tage-Inzidenz stagniert, melden heute neun von 16 Bundesländern steigende Werte im Vergleich zum Vortag: Mit einer Ansteckungsquote von 105,2 liegt Spitzenreiter Bremen weiterhin als einziges Bundesland über der 100er-Marke. Zuwächse verzeichnen auch Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Sachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In sieben Ländern sinkt der Wert. Die geringste Ansteckungsquote pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen weist Schleswig-Holstein (27,1), vor Niedersachsen (41,4) und dem Saarland (43,3) auf.
Die aktuell nutzbaren Intensivbetten in den schleswig-holsteinischen Krankenhäusern sind derzeit zu etwa 80 Prozent belegt. “Das ist eine normale Auslastung”, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, Patrick Reimund. Zuletzt waren demnach von rund 730 nutzbaren Intensivbetten rund 590 belegt, etwa 25 davon mit Covid-19-Patienten. “Die Belegung mit Covid-19-Patienten ist relativ stabil, sagte Reimund. Diese Patienten verteilten sich auch recht gleichmäßig über das Land. “Aber es werden nicht weniger.” Zudem habe es vor einem Jahr nur eine Handvoll Covid-19-Patienten in Intensivstationen gegeben. “Dann ging die Kurve steil nach oben.” Generell sei die Belastungssituation noch nicht entspannt, vor allem wegen Fachkräftemangels in der Pflege.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigt, das Ende der Gratis-Schnelltests: “Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler”, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Jeder, für den es empfohlen ist und der will, konnte sich mittlerweile impfen lassen”, argumentierte Spahn. “Deshalb werden Bürgertests ab Montag nur noch für diejenigen kostenlos sein, für die es keine empfohlene Impfung gibt. Das sind insbesondere Kinder und Jugendliche.” Vor dem Wegfall der kostenlosen Corona-Schnelltests fordern Patientenschützer Sonderregelungen für Alten- und Pflegeheime. Bund und Länder müssten Besuchern dort gebührenfreie Testmöglichkeiten bieten, sagt der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Viele der bundesweit rund 12.000 stationären Einrichtungen verlangten auch von vollständig geimpften Besuchern einen zertifizierten negativen Schnelltest. Wenn viele der Testzentren in Deutschland ihre Arbeit einstellten, sei ein anerkannter Negativ-Nachweis besonders in ländlichen Gebieten schwer zu bekommen, sagte Brysch. Ab Montag sind Bürgertests für die meisten Menschen nicht mehr kostenlos, so will die Politik den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Der Marburger Bund fürchtet steigende Infektionszahlen. “Kostenpflichtige Corona-Tests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden”, sagte die Vorsitzende des Ärztebunds, Susanne Johna, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Das ist ein Einfallstor für eine weitere Übertragung des Virus.”
An vielen Hochschulen in Deutschland beginnt an diesem und am kommenden Montag die Vorlesungszeit. Nach drei Corona-Online-Semestern können die Studierenden die Mehrzahl der Lehrveranstaltungen wieder direkt an der Uni oder der Fachhochschule erleben. Dafür müssen sie nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind (3G). Große Vorlesungen fänden aber weiter zu einem großen Teil digital statt, kündigt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt, an. Die durch die Corona-Zeit “erzwungenen” Erfahrungen mit der Online-Lehre seien auch hilfreich. “Es sollte keine einfache Rückkehr zur Situation vor der Pandemie geben”, so alt. Mit Start des Vorlesungsbetriebs im Wintersemester finden an den Hamburger Hochschulen ab Montag nach coronabedingt drei fast ausschließlich digitalen Semestern wieder Präsenzveranstaltungen statt. Bei zwei Dritteln der Vorlesungen sollen die über 43.000 Studierenden wieder in den Räumlichkeiten der Universität Hamburg zusammenkommen können, teilte die Uni mit. Alle Präsenzveranstaltungen finden unter 3G-Bedingungen statt – das heißt, alle Teilnehmer sind entweder geimpft, genesen oder aktuell negativ auf das Corona-Virus getestet. Ihren Status müssen die Studenten mit einem digitalen Campus-Pass belegen. Die Uni hat Kontrollen angekündigt. Wenn die Gesundheitsminister der Länder am Montag mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über den weiteren Pandemiekurs beraten, soll eine bundesweite Testpflicht für Beschäftigte mit Kundenkontakt beschlossen werden. Das Portal Business Insider zitiert aus der entsprechenden Beschlussvorlage: “Die Länder sind sich einig, dass die mittlerweile in vielen Bundesländern geregelte 3G-Nachweispflicht als Voraussetzung zum Zugang zu Betrieben, Einrichtungen oder sonstigen Angeboten mit direktem Kundenkontakt nicht nur für Kundinnen und Kunden, Besucherinnen und Besucher oder sonstige externen Personen, sondern auch für Beschäftigte gelten soll.”
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Zahl der Impfungen durch das Ende der kostenlosen Bürgertests an diesem Montag steigen wird: “Kostenpflichtige Tests werden dazu führen, dass sich sehr viele noch impfen lassen, weil sie eine regelmäßige Testung vermeiden wollen”, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei nicht zu rechtfertigen, dass Ungeimpfte ihre Tests aus den Steuermitteln der Geimpften bezahlt bekämen. Um die Impfkampagne anzukurbeln, fordert Karl Lauterbach “dringend unkonventionelle Wege”. Es sei nötig, künftig auch in Apotheken, Schnelltestzentren und Gesundheitsämtern zu impfen, sagte er der “Welt am Sonntag”. Sinnvoll wäre dabei auch eine Kombinationsimpfung: “Linker Arm Grippeimpfung, rechter Arm Covid-Impfung”. Der SPD-Gesundheitsexperte betont: “Die Zeit rennt uns davon. Wir können es uns nicht leisten, weiterzumachen wie bisher.” Darüber hinaus schlägt der SPD-Politiker vor, Impfungen in bestehenden Testzentren anzubieten – sofern dort auch Ärzte arbeiteten. “Wenn die Schnelltests kommende Woche kostenpflichtig werden, hätte jeder, der vor dem Schnelltestzentrum steht, die Wahl: Zahle ich jetzt 20 Euro für einen Test, oder mache ich gleich vor Ort eine kostenlose Impfung?” Deutschland hat mittlerweile mehr als 13 Millionen Corona-Impfdosen an andere Staaten gespendet. Nach Reuters-Informationen aus dem Auswärtigen Amt wurden 13.001.280 Dosen an 15 Länder geliefert. Davon wurden 7,3 Millionen bilateral abgegeben und 5,7 Millionen Impfdosen über die internationale Impfallianz Covax. Davon wiederum gingen zuletzt unter anderem 790.000 Dosen an Bangladesch, 386.400 nach Ghana, 300.000 nach Botswana, 272.640 an die Elfenbeinküste und 117.120 an Ägypten. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass sie bis Ende des Jahres 100 Millionen Impfdosen an ärmere Länder abgeben werde. Dazu kommt die deutsche Finanzierung für Covax. Dort ist Deutschland der zweitgrößte Geldgeber. Die Bundesländer weisen deutliche Unterschiede bei den Impferfolgen verschiedener Altersgruppen auf. So hat Bremen bereits die 90 Prozent-Marke beim Impfen der über 60-Jährigen erreicht, während in Sachsen nur knapp 78 Prozent dieser Altersgruppe vollständig geimpft sind. Schleswig-Holstein zeigt einen großen Impferfolg bei den Jugendlichen: Schon über die Hälfte der 12 bis 17-Jährigen sind dort vollständig geimpft. In Sachsen-Anhalt und Sachsen haben bisher nur 21,4 Prozent dieser Altersgruppe den vollständigen Schutz. Mindestens 65,2 Prozent der Bevölkerung in Deutschland ist vollständig geimpft. Bremen bleibt Spitzenreiter – 76,2 Prozent haben dort bereits den vollständigen Schutz. Auch im Saarland und in Schleswig-Holstein liegt die Impfquote mittlerweile bei über 70 Prozent. Sachsen bildet das Schlusslicht. Nur 55,4 Prozent der Einwohner haben die vollständige Impfung erhalten. Die tägliche Impfleistung in Deutschland bleibt niedrig, geht aber nicht weiter zurück. Demnach haben gestern 127.000 Menschen den Piks erhalten – bei den meisten handelte es sich um die Zweitimpfung.
Während der Lockdown-Zeiten in Deutschland waren im Schnitt 25 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice. Das geht aus einer Langzeitstudie der Universität Leipzig hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Vor der Pandemie seien es nur fünf Prozent gewesen. Laut dem Leipziger Arbeitspsychologen Hannes Zacher untersuchte sein Team die Schwankungen von Arbeitszufriedenheit und Stresslevel in den Zeiten zwischen Lockdown und Lockerungen. Die befragten Arbeitnehmer schätzten ihre Produktivität zu Hause als deutlich geringer ein. Auf einer Skala von eins bis sieben sank die Leistung im ersten Lockdown im Schnitt von 5,9 auf 5,6. Der Rückgang schwächte sich im zweiten Lockdown ein wenig ab, so die Forscher. Vor allem die Führungskräfte litten im Homeoffice unter Abstiegsängsten. Inzwischen läge das Zufriedenheitsniveau der Manager wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.
Bei Protesten gegen die Coronapolitik der italienischen Regierung ist es in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehrere Tausend Demonstranten, darunter auch rechtsextreme Gruppen, gerieten mit der Polizei aneinander. Es kam es zu heftigen Zusammenstößen, die Ordnungskräfte setzten Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Die Demonstranten warfen mit Stühlen und Knallbomben. Am frühen Abend stürmten die Protestierenden den Sitz der größten italienischen Gewerkschaft CGIL. CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini nannte die Attacke einen “organisierten Akt faschistischer Gewalt, einen Angriff auf die Demokratie und auf die ganze Arbeitswelt, den wir abwehren werden. Niemand darf glauben, unser Land in die Faschistenzeit zurückstoßen zu können.” In Griechenland gibt es von heute an zahlreiche Lockerungen für Geimpfte und Genesene. Bars, Restaurants und Cafés, aber auch andere geschlossene Räumlichkeiten wie Fitness-Studios und Kinos dürfen künftig die Höchstgrenze an Gästen zulassen. Voraussetzung ist, dass die Besucher geimpft oder nachweislich in den vergangenen sechs Monaten von einer Corona-Infektion genesen sind. Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen dann in diesen Bereichen weg. Die Lockerungen sollen zunächst für 15 Tage gelten, dann werde der Schritt neu bewertet, berichteten griechische Medien. Russland hat erneut einen Höchststand bei der Zahl der täglichen Corona-Toten verzeichnet. Nach Angaben der Regierung starben innerhalb von 24 Stunden 968 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. Zudem wurden knapp 29.400 Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in Russland offiziell 215.453 Corona-Tote gezählt – das ist die höchste Zahl in Europa. Die Statistikbehörde Rosstat nennt allerdings regelmäßig deutlich höhere Zahlen: Nach ihren Angaben vom Freitag starben bis Ende August mehr als 400.000 Menschen in Russland an Covid-19. Rosstat fasst die Definition breiter als die Regierung: Während Moskau nur die Fälle zählt, in denen das Virus als primäre Todesursache registriert wurde, berücksichtigt die Statistikbehörde auch Fälle in Verbindung mit dem Virus. Experten gehen ebenfalls von einer hohen Dunkelziffer aus. Nach Deutschland denkt nun auch die britischeRegierung darüber nach, die kostenlosen Covid-19-Tests abzuschaffen, um Geld zu sparen, wie der “Guardian” berichtet. Bisher können die Menschen eine unbegrenzte Anzahl kostenloser Tests erhalten und sind dazu aufgerufen, sich zweimal pro Woche testen zu lassen. Einem neuen System zufolge sollen Tests jedoch nur noch in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Schulen kostenlos sein. Die Zeitung zitiert eine ungenannte Quelle: “Man ist sich einig, dass ein allgemeiner Zugang angesichts der hohen Durchimpfungsraten weder nachhaltig noch notwendig ist.” Man müsse jetzt entscheiden, wie die Parameter aussehen sollen, die den Zugang zu kostenlosen Tests vernünftig qualifizieren.
Weltweit haben sich mehr als 237,22 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Seit die ersten Fälle im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurden, starben weltweit mehr als 5,04 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf. Dort registrierten die Gesundheitsbehörden binnen 24 Stunden rund 136.000 Neuinfektionen, insgesamt sind es damit seit Ausbruch der Pandemie 44,39 Millionen Fälle. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um mindestens 3593 auf 715.184. Auf der Social-Media-Plattform TikTok werden seit Monaten Lügen und Verschwörungstheorien über Covid-19 verbreitet. TikTok-Konten mit Hunderttausenden von Anhängern, die vor allem von der Impfung abraten, wurden von der Organisation “Newsguard” aufgedeckt – einer Organisation, die Online-Fehlinformationen überwacht. Die Falschinformationen sind auch Kindern im Alter von neun Jahren zugänglich, berichtet der “Guardian”. Demnach veröffentlichte “Newsguard” seine Erkenntnisse und schickte sie an die britische Regierung und die Weltgesundheitsorganisation (WHO), doch die Inhalte blieben auf der Plattform. Internationale Gäste dürfen wieder in die USA reisen, wenn sie mit Impfstoffen geimpft wurden, die von der US-Arzneimittelaufsicht FDA oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassen sind. “Sechs Impfstoffe, die von der FDA genehmigt und zugelassen, oder von der WHO für den Notfall aufgelistet sind, erfüllen die Kriterien für Reisen in die USA”, teilt eine Sprecherin der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC mit. Bei den zugelassenen Impfstoffen handelt es sich um die Vakzine von Pfizer und Biontech, Astrazeneca, Moderna, Johnson & Johnson, Sinopharm und Sinovac. Ende September hatte das Weiße Haus angekündigt, dass die USA im November die Reisebeschränkungen für vollständig geimpfte Flugreisende aus 33 Ländern, darunter Deutschland, China und Indien, aufheben werden. Der schwache US-Arbeitsmarktbericht für September macht deutlich, wie groß die Fehldiagnose der Zentralbank Federal Reserve hinsichtlich der Auswirkungen der Delta-Variante auf die Wirtschaft war. Die Fed hatte keine großen Auswirkungen von Delta prognostiziert, wie die “Washinton Post” berichtete. US-Wirtschaftswissenschaftler räumen nun ein, dass die führenden Wirtschaftspolitiker des Landes die Bedrohung durch die Delta-Variante für das Beschäftigungswachstum, die Inflation, die globalen Lieferketten und das Wohlbefinden der Menschen im Herbst unterschätzt haben. Nun zeigt sich: Der Arbeitsmarkt verzeichnete im September die niedrigste Zahl an neuen Arbeitsplätzen in diesem Jahr. Der Bericht ist ein Anzeichen dafür, dass die Pandemie wichtige Wirtschaftszweige in Mitleidenschaft gezogen hat. In Brasilienist die Zahl der Todesopfer auf über 600.000 gestiegen. Trotzdem gibt es in dem Land zahlreiche Lockerungen: Die Kneipen sind voll mit Menschen und der Bürgermeister von Rio kündigte an, dass die große Silvesterparty am Strand der Copacabana wieder stattfinden wird. Miguel Lago, Geschäftsführer des brasilianischen Instituts für gesundheitspolitische Studien, das die Behörden im Bereich der öffentlichen Gesundheit berät, sieht das kritisch. Er ist der Meinung, dass die Behörden ein Risiko eingehen, indem sie zu schnell lockern, wie der “Guardian” berichtete. “Die Pandemie ist zwar abgeflaut, aber 500 Todesfälle pro Tag sind alles andere als gut. Und wir haben nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung vollständig geimpft”, sagte Lago.
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