Was für ein Haufen

VON WOLFGANG HORN

Die nazieske Pöbelpartei, wie der Schriftsteller Maxim Biller die AfD so treffend bezeichnete, ist noch nicht wieder richtig drin im Deutschen Bundestag, da hat sie sich auch schon in eine Naziaffäre verkeilt. Der stellvertretende NRW-Chef der Völkisch-Nationalen, Matthias Helferich aus Dortmund, wurde bereits lange vor den Wahlen für unsägliche Chat-Kommentare bekannt. So wolle er „das freundliche Gesicht des NS“ sein und einen „demokratischen Freisler“ geben. Originalton. Da die Partei ein derart ausgewiesenes Mitglied nicht loswerden wollte, hat sie nun den Salat im Deutschen Bundestag. Freisler/Helferich will zwar einstweilen nur einen Gaststatus in der Fraktion wahrnehmen, wobei nicht sicher ist, ob Derartiges möglich ist. Aber: Er ist Mitglied dieses Haufens. Er ist auf ihrem Ticket in den Bundestag geraten. Er gehört zu ihnen. Ob Fraktionsmitglied, Gast oder Nahesteher. Das alles ist nur Kosmetik. Diese Partei duldet solche, die sich mit dem Namen des schlimmsten Rechtsbrechers des Naziregimes, Roland Freisler, schmücken. Der Jurist und Strafrichter Freisler, der Scharfrichter Hitlers, ist verantwortlich für mindestens 2600 Todesurteile, für übelste Schauprozesse gegen Regimegegner, vor allem die Mitglieder der „Weißen Rose“, und die Attentäter des 20. Juli um Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Wie man nach den Untaten des „Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU)“, nach den Attentaten von Hanau oder Halle, wie man nach der feigen Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke von einem „freundlichen Gesicht des NS“ salbadern, wie eine deutsche Partei solch ein geschichtsvergessenes und von jeglicher Moral befreites Gequatsche mit einem Bundestagsmandat belohnen kann, das bleibt jedem anständigen Demokraten verborgen. Was für ein fürchterlicher Haufen, diese nazieske Pöbelpartei.

Beitragsbild: Roland Freisler © Bundesarchiv, CC BY-SA 3.0 de

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • stefan wiersbin
    • 30.09.21, 18:05 Uhr

    Ja, was für ein Haufen. Einen Haufen brauner Mist, der leider auch im Rat unserer Stadt sitzt. Ein Haufen von Menschen, der unsere freiheitliche demokratische Grundordnung mit den Füßen tritt und durch eine nationalsozialistische Diktatur ersetzen will.

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