NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CDIII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 12.455 Neuinfektionen. Das sind 1110 weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als 13.565 neue Fälle gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 77,9 von 81,1 am Vortag. 83 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.769. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,1 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,87 angegeben (Vortag: 0,92). In Deutschland werden aktuell 1537 Infizierte intensivmedizinisch behandelt. Das sind 36 Patientinnen und Patienten mehr als noch am Vortag, wie aus dem Divi-Register hervorgeht. Von den Betroffenen werden 784 invasiv beatmet. Derzeit gelten 3947 Intensivbetten als frei. Das ist ein Rückgang um 427 binnen 24 Stunden. Der Anteil der freien Betten sinkt von 17,2 auf nunmehr 15,5 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung steigt auf 1,86 pro 100.000 Einwohner, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit.Am Montag lag sie bei 1,79. Der Wert ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat dabei die Sieben-Tage-Inzidenz der neuen Positiv-Tests abgelöst. Ab welchem Wert konkrete Maßnahmen vor Ort ergriffen werden müssen, wird allerdings auf Länderebene entschieden und ist nicht bundeseinheitlich geregelt.

Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz bei den Bundesländern verzeichnet aktuell Bremen mit 114,1. Kein weiteres Bundesland liegt über der 100er-Marke. Die niedrigste Inzidenz verzeichnet Sachsen-Anhalt mit 29,9. In Deutschland liegen aktuell fünf Kreise über der 200er-Schwelle bei den Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor. Ganz vorne liegt Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz mit einer Inzidenz von 232,6. Danach folgen Traunstein (220,3) und das Berchtesgadener Land (217,3) – beide liegen in Bayern – sowie das hessische Offenbach am Main (208,6) und Wuppertal in Nordrhein-Westfalen (201,1). Das Fallaufkommen in Deutschland ist je nach Altersgruppe nach wie vor sehr unterschiedlich. Besonders stark betroffen sind in vielen Regionen derzeit Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren. Sie sind größtenteils noch ungeimpft und gehen zur Schule oder in den Kindergarten. In Neustadt an der Weinstraße, dem Kreis mit der deutschlandweit höchsten Gesamtinzidenz, liegt das Fallaufkommen unter den Jüngsten bei derzeit 619,5 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Das geht aus den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts hervor. Im Landkreis Ahrweiler beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den unter 14-Jährigen 614,2, in der bayerischen Stadt Hof 582,9 und in Wuppertal 526,8. In 18 weiteren Regionen liegt die Inzidenz über der Schwelle von 300. Im Wochenvergleich geht das Wachstum der Infektionszahlen damit weiter leicht zurück. Vergangenen Dienstag wurden 8931 neue Ansteckungen registriert, heute waren es 2,2 Prozent weniger. Vor vier Wochen allerdings, am 17. August, lag die Zahl der Infektionen noch um 73,3 Prozent niedriger, bei gut 5000. Die Zahl der neu registrierten Todesfälle nimmt weiter zu, vor einer Woche wurden 39 weitere Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet. Trotz einer seit mehreren Tagen stabilen Infektionslage in Deutschland warnt ein Experte vor voreiligen Schlüssen. Der Saarbrücker Experte für Corona-Prognosen Thorsten Lehr hält die Stagnation bei den Neuinfektionen nicht für das Ende der vierten Welle und einen sprunghaften Wiederanstieg der Corona-Zahlen für möglich.“Dieses Verhalten der Inzidenzkurve haben wir fast auf den Tag genau im letzten Jahr beobachten können”, sagte Lehr. Auch vor einem Jahr sei die Inzidenz leicht abgesunken und auf konstantem, etwas niedrigerem Niveau wie jetzt verharrt, bevor sie Ende September wieder stark angestiegen sei.

In der vergangenen Woche (KW 36) sind erneut mehr Tests in Deutschland durchgeführt worden als zuvor (882.536 Abstriche gegenüber 833.546 in KW 35). Die Zahl der positiven Ergebnisse war jedoch rückläufig (74.023 gegenüber 75.930 in KW 35). Das geht aus den aktuellen ALM-Zahlen hervor. Die Positivquote sinkt von 9,12 in der Vorwoche auf nunmehr 8,39 Prozent

Die Zahl der bekanntgewordenen Corona-Infektionen unter den Besuchern der “2G”-Clubparty in Münster ist auf 72 gestiegen. Davon kämen 55 Gäste aus Münster, die übrigen Personen wohnten in der erweiterten Region, teilte die Stadt mit. “Auch ein Mitarbeiter des Clubs ist infiziert”, hieß es. Insgesamt hatten am 3. September rund 380 Menschen an der Partynacht teilgenommen. Für den Zutritt galt die 2G-Regel, das heißt, nur Geimpfte oder Genesene wurden reingelassen. Die Infizierten zeigten entweder milde oder keine Symptome. “Weitere Ansteckungen sind wahrscheinlich, da vereinzelt noch Infektionsmeldungen mit Bezug zu dem Club-Event eintreffen.”

Im neuen Schuljahr sind in Niedersachsen bislang rund 1000 Infektionen von Schülerinnen und Schülern gemeldet worden. Das sagt Ministerpräsident Stephan Weil im Landtag in Hannover. Insgesamt gibt es demnach im Bundesland rund 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler. Das neue Schuljahr hat am 2. September begonnen. Zu Beginn des Schuljahres mussten sich Schüler jeden Tag auf das Coronavirus testen, seit dieser Woche ist dies nur noch dreimal wöchentlich nötig – montags, mittwochs und freitags. Wer vollständig geimpft oder genesen ist, muss sich nicht testen.

Im sächsischen Vogtlandkreis hat es nach Angaben der Polizei einen Brandanschlag auf ein Impfzentrum gegeben. Drei Unbekannte sollen am Vorabend Bierflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit auf das Gebäude in Treuen geworfen haben, wie die Polizei nun mitteilte. Es wurde den Angaben zufolge niemand verletzt, einen größeren Schaden gab es ebenfalls nicht. Laut Zeugen sollen die Täter in einer roten Limousine geflüchtet sein. Die Hintergründe der Tat sowie weitere Details sind noch unklar. Nach der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Schwangere und Stillende hat das NRW-Gesundheitsministerium die Impfzentren im Bundesland aufgefordert, entsprechende Angebote zu machen. “Vor diesem Hintergrund können ab sofort in den Impfzentren sowie im Rahmen mobiler Impfangebote Impfungen von Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel sowie von Stillenden erfolgen”, heißt es in einem Erlass. Der Erlass ist bindend. Die STIKO hatte sich für Impfungen für die beiden Gruppen von Frauen mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs ausgesprochen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am vergangenen Freitag mitgeteilt hatte. Zuvor galt eine Impfempfehlung nur für Schwangere mit Vorerkrankungen oder einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände. Zwei Drittel aller Menschen in Deutschland sind nach offiziellen Angaben jetzt mindestens einmal geimpft. Zumindest eine erste Spritze bekommen haben inzwischen 55,4 Millionen Menschen oder 66,6 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 51,8 Millionen Menschen oder 62,3 Prozent aller Einwohner. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft auch mit Blick auf eine noch bis diesen Sonntag laufende bundesweite Aktionswoche dazu auf, viele einfach zu nutzende Impfgelegenheiten anzunehmen. “Jede Impfung mehr macht einen Unterschied für Herbst und Winter”, twittert der CDU-Politiker. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben laut RKI mittlerweile rund 207.000 Menschen bekommen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat keine Bedenken gegen die gleichzeitige Verabreichung von Corona- und Grippeimpfung. Es gebe keine Hinweise, dass bei einer gleichzeitigen Impfung einer der beiden Impfstoffe nicht mehr wirke, erklärt der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens. “Insofern ist diese Vorsichtsmaßnahme des Auseinanderziehens der beiden Impfungen nicht mehr nötig.” Vor dem Hintergrund, dass in diesem Winter, anders als im Vorjahr, weniger Corona-Regeln gelten dürften, hält Mertens eine Grippeschutzimpfung für dringend geboten. “Angesichts der Tatsache, dass wir in der vergangenen Saison einen Ausfall der Grippe hatten, würde ich sehr dazu raten, dass sich die Menschen, die ein Risiko für eine schwere Grippe-Erkrankung haben, tatsächlich gerade jetzt impfen lassen sollten.”

In Brandenburg gilt ab Donnerstag eine Corona-Warnampel mit der Zahl der Krankenhauspatienten als wichtigster Messlatte. Das beschloss das Kabinett in Potsdam. Wenn der Wert der Neuaufnahmen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche im Land größer als zwölf ist, steht die Ampel künftig auf Rot und zeigt Alarm. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher von den Grünen sagte, bereits wenn der Warnwert sieben übersteige, “werden wir uns als Landesregierung beraten, welche weiteren Maßnahmen wir ergreifen wollen”. Derzeit liegt der Wert bei 0,75. Ein Alarm wird auch ausgelöst, wenn mehr als 20 Prozent der verfügbaren Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind. Geimpfte und genesene Menschen in Berlin können in der Pandemie mit weiteren Erleichterungen rechnen. Der Senat beschloss die Einführung eines 2G-Optionsmodells, wie dpa berichtet. In etlichen Bereichen wie der Gastronomie oder bei Veranstaltungen können die Betreiber dann selbst entscheiden, ob sie den Zutritt zu Innenräumen nur Geimpften oder Genesenen (2G) oder auch Getesteten (3G) erlauben. Im Falle von 2G würden bisherige Einschränkungen wie Abstand oder Maske wegfallen. Die 2G-Regel soll in Niedersachsen künftig in mehr Bereichen angewendet werden können – etwa in der Gastronomie, der Kultur, bei Veranstaltungen oder dem Sport. Das kündigt Ministerpräsident Stephan Weil im Landtag in Hannover an. Bei Anwendung der 2G-Regel sollen dann die Maskenpflicht und das Abstandhalten entfallen. Menschen bis 18 Jahren sollen demnach auch ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Kinder, die jünger als zwölf Jahre sind, können sich noch nicht impfen lassen. Die derzeitige Corona-Landesverordnung gilt noch bis zum 22. September. Die Ausweitung der 2G-Regel wird somit voraussichtlich in der kommenden Woche umgesetzt. Nach der 2G-Regel wird der Zutritt zu bestimmten Bereichen nur gewährt, wenn Menschen gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. Ein negativer Corona-Schnelltest reicht dann in der Regel nicht mehr aus. Sachsen will mit der neuen Corona-Schutzverordnung das sogenannte 2G-System als Optionsmodell einführen und damit Hamburg folgen. Demnach sollen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu Restaurants, Einrichtungen oder Events von bis zu 5000 Menschen erhalten, wenn der Veranstalter das für sich selbst entscheidet, gab Staatskanzleichef Oliver Schenk von der CDU bekannt. Im Gegenzug bestehe die Möglichkeit, Beschränkungen wie die Maskenpflicht und das Abstandsgebot aufzuheben. Allerdings muss eine Einlasskontrolle erfolgen. Unklar ist bisher, ob Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren und Menschen, die sich nicht impfen lassen können, beim Besuch entsprechender Einrichtungen einen Test benötigen.

Der Berliner Senat fordert eine bundeseinheitliche Regelung zur geplanten Streichung der Entschädigung von Ungeimpften im Quarantänefall.Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci von der SPD wertete es nach der Senatssitzung zwar positiv, dass der Bund hier eine einheitliche Rechtsgrundlage schaffen wolle. Aber ab wann dies gelte, solle den Ländern überlassen werden. “Wir sagen, es kann nicht sein, dass das jedes Bundesland für sich alleine regelt”, sagte Kalayci weiter. “Deswegen erwarten wir von der Bundesregierung einen Vorschlag für eine bundeseinheitliche Regel, wie viel Zeit man noch einräumen soll.” Wenn diese Regelung komme, werde der Senat in Berlin sie auch umsetzen.

Hessen lockert die Corona-Regeln für Geimpfte sowie Genesene und legt den Fokus bei der Beurteilung der Corona-Lage auf die Situation in den Krankenhäusern. Die Corona-Pandemie entwickle sich zunehmend zu einer Pandemie der Ungeimpften, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier von der CDU nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts in Wiesbaden. “Deshalb betreffen die weiterhin notwendigen Einschränkungen vor allem sie, während Geimpfte und Genesene davon immer weniger betroffen sind.” Neben der verpflichtenden 3G-Regelung in vielen Innenbereichen führe Hessen mit der neuen landesweiten Verordnung ab Donnerstag zudem ein 2G-Optionsmodell ein, erklärte der Regierungschef. Mit einem 2G-Modell sind Lockerungen für Menschen gemeint, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Erkrankung genesen sind.

Berufsgenossenschaften und Unfallkassen haben seit Beginn der Corona-Pandemie bis einschließlich August 2021 mehr als 100.000 Fälle von Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt. Hinzu kämen über 10.000 Fälle, in denen eine Corona-Erkrankung als Arbeits- oder Schulunfall anerkannt wurde, wie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) mitteilte. Laut vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2021 gab es demnach deutlich mehr Berufskrankheiten – Arbeits- und Wegeunfälle dagegen blieben unter dem Niveau des Jahres 2019.

Nach einem Tweet von Nicki Minaj über angebliche Nebenwirkungen einer Corona-Impfung hat der oberste britische medizinische Regierungsberater die Rapperin scharf kritisiert. Sie solle sich schämen, sagte Chris Whitty auf einer Pressekonferenz. “Es gibt eine Reihe von Mythen, die herumfliegen, von denen einige einfach nur lächerlich sind und von denen andere eindeutig nur zum Erschrecken gedacht sind. Dies ist eines davon.” Es gebe Menschen, die Unwahrheiten über die Impfung verbreiteten, obwohl sie es besser wüssten. In ihrem Tweet hatte die Sängerin behauptet, ein Freund ihres Cousins in Trinidad sei nach der Impfung impotent geworden. Viele Twitter-Nutzer reagierten erschrocken oder mit Spott. Ihrerseits machte sich die Rapperin über Whitty lustig und veröffentlichte eine Sprachnachricht mit betont britischem Akzent an Premierminister Boris Johnson, der sich ebenfalls zu dem Fall geäußert hatte. Falls die Zahl der Corona-Fälle in Großbritannien im Winter wieder deutlich steigt, will die Regierung wieder eine Maskenpflicht anordnen und hält sich die Einführung von Impfpässen für Discos oder Stadien offen. Die Maßnahmen seien Teil eines “Plan B”, wenn die Pandemie mit Auffrischungsimpfungen nicht unter Kontrolle gehalten werden kann, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid im Parlament. Die Notfallpläne würden aber nur bei “unhaltbarem” Druck auf den Gesundheitsdienst NHS in England in Kraft gesetzt. Die britische Regierung hatte im Juni fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Zudem erwägt England eine Impfpflicht für medizinisches Personal und Sozialarbeiter. Das sei sehr wahrscheinlich nötig, um andere Menschen zu schützen, sagte Javid weiter. In Frankreich gilt von nun an für bestimmte Berufsgruppen eine Impfpflicht. Bei Missachtung droht eine Suspendierung ohne Fortzahlung des Lohns. Mindestens eine erste Impfung müssen nun Beschäftigte nachweisen, die im Krankenhaus- und Pflegebereich arbeiten, aber auch Feuerwehrleute, Beschäftigte des Zivilschutzes sowie die Beamten der Gendarmerie. Wer bislang nur die erste Impfdosis erhalten hat, muss zudem einen negativen Test auf der Arbeit vorlegen, bis er einen vollständigen Impfschutz hat. Die EU ist nach Angaben der französischen Regierung weiter am Covid-Impfstoff von Valneva interessiert. “Die Vertragsverhandlungen mit der EU-Kommission gehen voran”, sagte ein Sprecher des französischen Wirtschaftsministeriums. Erste Lieferungen seien für 2022 geplant. Der Impfstoff wird derzeit noch in einer klinischen Studie getestet. Am Vortag hatte Großbritannien nach Angaben des franko-österreichischen Unternehmens seine Bestellung von 100 Millionen Impfdosen storniert. Dies sei aufgrund einer Vertragsklausel möglich gewesen. Die britische Regierung habe angeführt, dass Valneva seine Verpflichtungen nicht erfüllt habe, erklärte das Unternehmen. Valneva wies den Vorwurf zurück, ohne dies näher zu erläutern. Die Niederlandeheben einem Medienbericht zufolge bestimmte Auflagen auf und führen einen sogenannten Corona-Pass ein. Ab dem 25. September würden Abstandsregeln aufgehoben, berichtet der Sender NOS. Die Maskenpflicht beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr und in Schulen sowie die Aufforderung zum Homeoffice blieben jedoch bestehen. Der Corona-Pass als Nachweis über eine Impfung soll bei Restaurantbesucht und Kulturveranstaltungen zum Einsatz kommen und gilt für alle ab 13 Jahren. In den Niederlanden sind nach offiziellen Angaben 65 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

In einigen Regionen der USA ist die Lage in den Krankenhäusern dramatisch. Viele Kliniken sind durch Covid-19-Patienten überlastet und können andere Notfälle nicht mehr adäquat behandeln. So etwa auch im US-Bundesstaat Alabama, wo nicht einmal 40 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz haben. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP hatte diese Gemengelage zur Folge, dass ein herzkranker Patient 274 Kilometer weit in ein Krankenhaus in Mississippi gebracht werden musste. Der Mann starb dort Anfang September, heißt es unter Berufung auf dessen Familie. Demnach hatte das Klinikpersonal in Alabama bei Dutzenden Krankenhäusern vergeblich angefragt, ob sie den 73-jährigen Patienten auf ihren Intensivstationen aufnehmen könnten. Dass Patientinnen und Patienten zum Teil weite Wege auf sich nehmen müssen, um die medizinische Versorgung zu bekommen, die sie benötigen, sei kein Einzelfall, heißt es in dem Bericht. Da derzeit vor allem ungeimpfte Menschen mit Covid-19 auf den Intensivstationen liegen, richtete die Familie des Verstorbenen einen Appell an die Öffentlichkeit, sich impfen zu lassen und damit Klinikkapazitäten für andere Notfälle freizuhalten. Die Delta-Variante breitet sich in der südostchinesischen Provinz Fujian weiter aus. Wie die Behörden mitteilten, wurden in der Provinz 50 weitere Infektionen entdeckt. Seit dem Ausbruch der Delta-Variante am vergangenen Freitag gab es damit 152 Infizierte. In zwei Großstädten der Provinz, Putian und Xiamen, war daraufhin ein Lockdown angeordnet worden. Die chinesische Regierung verfolgt eine “Null-Covid-Strategie”. Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus weitgehend im Griff. Zuletzt hatte es jedoch trotz strenger Maßnahmen eine Häufung lokaler Ausbrüche der Delta-Variante gegeben. Angesichts eines größeren Corona-Ausbruchs bei meist ungeimpften Schulkindern in der südchinesischen Provinz Fujian sind zahlreiche Schulen geschlossen worden. Die rund 3,2 Millionen Einwohner der Stadt Putian werden zu verpflichtenden Corona-Tests aufgerufen, um den jüngsten Ausbruch einzudämmen. Ein Fall mit der ansteckenderen Delta-Variante, der auf einen Reiserückkehrer aus Singapur zurückgeführt wird, hatte sich zu einem örtlichen Ausbruch von mehr als 100 Ansteckungen ausgeweitet. Die Behörden in der Provinz Fujian registrierten zuletzt 59 neue, im Inland übertragene Fälle. Unter ihnen sind zahlreiche Schulkinder, sie hatten sich vermutlich bei dem zwölfjährigen Sohn des Reiserückkehrers angesteckt.

Beitragsfoto © Oleg Magni (Pexels)

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