Die Gesundheitsämter in Deutschland melden dem RKI binnen eines Tages 7345 Corona-Neuinfektionen. Das ist ein Rückgang von rund 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Am vergangenen Sonntag hatte der Wert bei 10.453 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit werden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden acht Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle gewesen. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 4.077.640 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,04 angegeben (Vortag: 1,04). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1439 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 765 davon werden beatmet. Rund 4010 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 80,2 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Samstag hatte der Wert bei 82,8 gelegen und am Sonntag vergangener Woche bei 83,1. Hamburgs Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen ist leicht gesunken. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde vliegt der Wert nun bei 86,4 nach 90,1 am Freitag. Am Samstag vergangener Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 90,0 gelegen. Die Behörde registrierte 178 Neuinfektionen, nach 269 am Vortag. Am Freitag vor einer Woche waren es 248. In Hessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – von 109,8 am Vortag auf 106,3 zurückgegangen. Laut Daten des RKI am Samstag lag dieser Wert in Offenbach mit 227,7 am höchsten, danach folgen Frankfurt (162,4) und der Landkreis Offenbach (146,7). Innerhalb eines Tages haben sich im Saarland 104 weitere Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Ansteckungen bezogen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche – lag am Samstag bei 81,8 nach 84,8 am Vortag, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht (Stand 3.15 Uhr). Seit Beginn der Pandemie gab es im Saarland den Angaben zufolge 45 841 bestätigte Corona-Fälle. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 stieg um zwei auf 1040. Der Corona-Inzidenzwert in Nordrhein-Westfalen sinkt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl der Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner bei 103,3 nach 106,9 am Freitag. Am Samstag vor einer Woche (4.9.) hatte der Inzidenzwert noch 116,6 betragen. Aktuell meldeten die Gesundheitsämter in NRW 2877 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, 20 Menschen starben. In der seit Samstag geltenden neuen Coronaschutzverordnung für NRW wird jetzt auch etwa die Zahl der Corona-Patienten im Krankenhaus und die Auslastung der Intensivbetten berücksichtigt. Mit Stand Freitag lagen 1351 Corona-Patienten in NRW-Krankenhäusern, 416 davon auf Intensivstationen. Beatmet wurden 255 Patienten.
Die Quarantäne für Haushaltsangehörige und Kontaktpersonen von Infizierten in Nordrhein-Westfalen wird gelockert. Die Dauer der Isolation endet nun grundsätzlich schon nach 10 statt bisher 14 Tagen. Das geht aus der seit heute gültigen neuen Corona-Test- und Quarantäneverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen hervor. Künftig besteht außerdem die Möglichkeit, die Quarantäne durch negative Tests vorzeitig zu beenden. Entweder kann am fünften Tag der Quarantäne ein PCR-Test vorgenommen werden oder am siebten Tag ein Schnelltest. Sind sie negativ, endet die Quarantäne vorzeitig.
Mit einer bundesweiten Aktionswoche mit Start am Montag will die Bundesregierung Schwung in die Impfungen bringen. Gemeinsam mit den Ländern ruft sie dazu auf, an möglichst vielen Orten einfach wahrzunehmende Angebote zu machen. Die Coronazahlen in Deutschland kennen seit Wochen praktisch nur den Weg nach oben – das Impftempo aber stockt. Lothar Wieler, Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), warnt vor einem “fulminanten Verlauf“ der aktuellen vierten Welle im Herbst, sollte die Impfquote nicht klar steigen. Expertenschätzungen zeigen: Mit jedem Prozentpunkt, um das die Impfquote steigt, kann sich die Situation entspannen. Alt-Bundespräsident Joachim Gauck greift die Gegner einer Impfung gegen das Coronavirus scharf an. Bei einer Tagung für Lehrer in Rostock betont er, dass die Pandemie noch nicht überwunden sei. “Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten. Also Entschuldigung: Das darf ich mal so locker formulieren, ich bin ja jetzt Rentner und muss nicht mehr auf jedes Wort achten.” Gauck sagt, dass die Menschen mit ihrer Einsicht “Impfen sei schädlich” nicht für sich selbst, sondern für ihr Umfeld Probleme schafften. “Das ist ja alles unglaublich. Zuletzt hat die Impfquote in Deutschland nur noch schleppend zugenommen – im August lediglich um rund 10 Prozentpunkte. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) appelliert: Das müssen mehr werden. Bislang sind weniger als 65 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Nach dem jüngsten RKI-Wochenbericht hatten in der Bevölkerung über 60 Jahre 83 Prozent den vollen Impfschutz. Bei den Erwachsenen unter 60 Jahren liegt die Quote hingegen lediglich bei 66 Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 sind es derzeit etwa ein Viertel. Für jüngere Minderjährige ist noch kein Corona-Impfstoff zugelassen. Die seit Anfang September in den meisten Bundesländern angebotenen Auffrischungsimpfungen laufen bislang nur langsam an. ”Die Zahlen zeigen, dass derzeit weder besonders viele Ärzte bei den Auffrischimpfungen mitmachen noch in der Bevölkerung der Bedarf nach einer weiteren Dosis groß ist“, sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der ”Welt am Sonntag”. Er sieht den Grund darin, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) bislang keine Empfehlung abgegeben hat. Bis zum Wochenende haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge 162.000 Menschen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten. In Deutschland sind mittlerweile knapp zwei Drittel der Gesamtbevölkerung mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. 55 Millionen Menschen oder 66,2 Prozent erhielten bisher einen Piks. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind jetzt 51,3 Millionen Menschen oder 61,7 Prozent der Bevölkerung. Die Impfquote erhöhte sich damit im Vergleich zum Vortag um 0,1 Punkte. Von Deutschland neu als Corona-Hochrisikogebiete eingestuft werden die norwegischen Provinzen Oslo und Viken sowie Bosnien-Herzegowina, Nicaragua und Grenada. Hingegen ist nun ein großer Teil Südamerikas kein Hochrisikogebiet mehr: Argentinien, Bolivien, Paraguay, Ecuador und Peru werden von der Liste gestrichen. Dies gilt auch für das arabische Land Oman und Namibia im Südwesten Afrikas. Für die Einstufung sind – anders als früher – nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Erneut demonstrieren in ganz Frankreich Menschen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Das Innenministerium in Paris gibt die Zahl der Teilnehmer am Samstag mit insgesamt 121.000 an, davon 19.000 in der Hauptstadt. Proteste fanden unter anderem auch in Straßburg, Lyon, Bordeaux und Marseille statt. Die Demonstrationen wurden am neunten Wochenende in Folge abgehalten. Allerdings sind die Teilnehmerzahlen seit Wochen rückläufig. Am vergangenen Wochenende hatten nach den amtlichen Angaben 140.000 Menschen teilgenommen, eine Woche davor 165.000 Menschen. In Paris kam es wie schon bei früheren Protesten zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften. Mindestens 96 Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Hunderte Gegner von Schutzimpfungen randalieren am Abend vor dem Eingang des Messegeländes der Hafenstadt Thessaloniki und werfen Steine und andere Gegenstände auf die Polizei. Die Sicherheitskräfte setzen Tränengas und Wasserwerfer ein, um die Randalierer auseinander zu treiben, wie das Staatsfernsehen zeigt. Unter den Randaliereren sind nach Berichten von Reportern zahlreiche religiöse Eiferer, die Ikonen trugen sowie nationalistisch und rechtsextremistisch orientierte Menschen. Zum Zeitpunkt der Ausschreitungen hält der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis eine Rede in einer Halle des Geländes dieser größten griechischen Handelsmesse über die Wirtschafts-und Finanzpolitik der nächsten Monate in Griechenland. Nach der Aufhebung der letzten verbliebenen Beschränkungen in Dänemark lädt die Rockband The Minds of 99 für den Abend zu einem ausverkauften Konzert ins Stadion Parken ein. 50.000 Fans sollen bei dem Auftritt in der dänischen Hauptstadt dabei sein. Nach Angaben des Veranstalters und der Zeitung “Jyllands-Posten” ist die Band damit die erste, die seit Pandemiebeginn in Europa eine Stadion-Show mit voller Zuschauerauslastung spielt. Zehntausende Demonstranten fordern in den Niederlanden gemeinsam mit Djs und Musikern die Aufhebung der Beschränkungen für die Veranstaltungsbranche. Unter dem Motto “Unmute Us” (etwa: Schaltet unsere Mikros wieder an) hatten die Organisatoren zu Protestaktionen in zehn Städten aufgerufen, darunter in Amsterdam, Den Haag, Groningen und Maastricht. In mehreren Orten werden die Umzüge nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP von Musikwagen begleitet, Djs legen auf und Demonstranten tanzen auf den Straßen. Clubs und Discos durften in den Niederlanden zwar Ende Juni wieder öffnen, es gab auch wieder Festivals und Studentenpartys. Doch wenig später stiegen die Infektionen erneut stark an, woraufhin die Regierung in Den Haag die Notbremse zog. In Tschechien steigt die Zahl der Neuinfektionen leicht an. Zuletzt wurden von dort 447 neue Corona-Fälle gemeldet. Auch im 7-Tage-Schnitt zeigt sich ein leichter Anstieg von 346 Neuinfektionen auf zuletzt 366 gemeldete Fälle pro Tag. Damit ist die Lage weiterhin verhältnismäßig entspannt. Tschechien mit seinen knapp 11 Millionen Einwohnern hatte von Oktober 2020 bis April/Mai drei heftige Infektionswellen mit bis zu 12.000 Neuinfektionen im 7-Tage-Schnitt erlebt.
In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 58.796 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden bislang mehr als 41,12 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg binnen eines Tages um mindestens 616 auf 661.749. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf. In Indienregistriert das Gesundheitsministerium 28.591 Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt damit binnen 24 Stunden auf mehr als 33,23 Millionen. Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus legt um 338 auf 442.655 zu. Mehr Corona-Tote gibt es nur in den USA und Brasilien. Australien und Neuseelandkaufen weitere Dosen der Impfstoffe von Moderna und Pfizer BioNTech, um den Kampf gegen Ausbrüche der Delta-Variante zu verstärken. Der australische Premierminister Scott Morrison kündigte an, sein Land werde in dieser Woche eine zusätzliche Lieferung von einer Million Moderna-Dosen erhalten. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte, ihre Regierung habe 500.000 Dosen des Pfizer/Biontech-Impfstoffes in Dänemark gekauft. Wichtige Teile beider Länder befinden sich noch in strengen Lockdowns.
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