VON WOLFGANG HORN
In bzw. aus Kabul flüchten Tausende vor den Taliban, die Afghanistan jetzt eingenommen haben. In Windeseile. Mitarbeiter, lokale Helfer der Besatzungstruppen versuchen, das Land zu verlassen und sich vor den zu erwartenden Repressionen der neuen Herrscher in Sicherheit zu bringen. Fahrer, Dolmetscher, Sicherheitsleute, Sekretariatskräfte, Köche, Hauspersonal. Einfache Menschen. Geschunden allemal. Alle wussten es: Sollten die Besatzer das Land verlassen, wird das vielleicht unregierbare Land erneut islamistischer Tyrannei anheimfallen, in finstersten Zeiten landen, in frauenfeindlichem und kulturverächtlichem Religionswahn, in brutalem Terror, in Gewalt, in Bildungsfeindlichkeit. Afghanistan kehrt zurück in die Vor-Aufklärung. Das ist eine Schande. Vor kurzem erst, genauer: am 23. Juni, hat der Deutsche Bundestag aber einen Antrag von Bündnis90/Die Grünen abgelehnt, in dem die Fraktion gefordert hatte, ein Gruppenverfahren zur „großzügigen Aufnahme afghanischer Ortskräfte einzuführen, die für deutsche Behörden und Organisationen arbeiten oder gearbeitet haben“. Die Koalitionsfraktionen und die AfD lehnten den Antrag ab, die Linksfraktion stimmte mit den Grünen dafür, die FDP enthielt sich. Das ist eine Schande. Noch einmal zum mitlesen: Jene, die nun eiligst und zu spät Aktivitäten entfalten, um diesen Ortskräften zur Ausreise zu verhelfen, haben noch vor sechs, sieben Wochen einen entsprechenden Antrag abgelehnt. CDU, CSU, SPD, AfD. Was für eine Koalition der Schande. Die FDP, sonst lauthals, enthält sich kleinlaut und stiekum der Stimme. Keine Position der Liberalen. Weder für noch gegen Unterstützung für die Alleingelassenen. Lediglich Grüne und Linke setzten sich für rechtzeitige Maßnahmen zur Hilfe der Afghanen ein. Das ist eine Schande.
Eine Schande ist es, wie Sie das Thema ausnutzen um politisch Werbung für ihre Freunde von Rot und Grün zu machen.
Wenn es überhaupt Werbung ist, dann für ein MEHR an Menschlichkeit. Was hat der Westen in den letzten Jahren getan? Siehe und höre dazu folgenden Kommentar
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/afghanistan-taliban-westen-kommentar-frey-100.html
Im Kleinen wie im Großen. Auch auf lokaler Ebene waren es am Ende nur Grüne und Linke, die bei den letzten Aufregern in der Stadt so etwas wie Gesprächsbereitschaft signalisierten.
Der Rest schwieg sich aus oder stellte die Bürger vor vollendete Tatsachen.
Durch unsere sehr persönlichen Erlebnisse als Familie mit Menschen und Hilfsorganisationen in Afghanistan bin ich aktuell sehr betroffen über die Situation vor Ort. Das in einigen Facebook Gruppen zynische Kommentare über Flüchtlinge aus dem Land abgegeben werden macht mich unglaublich wütend…..ich bin sprach- und ratlos.
Eine Schande ist es das jetzt dieses Thema genutzt wird um politisch Werbung für due Freunde von Rot und Grün zu machen
Weil die “Freunde von Rot-Grün“ sich für die Rettung der bedrohten Menschen in Afghanistan einsetzen, und andere, statt diese Bestrebungen zu unterstützen, lediglich nutzlose Kommentare verfassen.
Ich frage mich allerdings, was das mit der Afganistanschande der im Beitrag zu Recht genannten Bundestagsparteien zu tun hat.
Lieber Lesefuchs,
mit meinem Kommentar beziehe ich Position in dieser Frage, wie die Menschen in Afghanistan behandelt werden und wie sich politische Parteien hierzulande vor einer humanitären Entscheidung konsequent gedrückt haben. Mit vollem Namen und erkennbarem Gesicht. Von Ihnen erwarte ich das Nämliche, Namen und Gesicht, daß sie sich nicht verstecken. Und dann: Ja, Kritik an den Parteien, die diesen verhängnisvollen, wie man jetzt weiß, Beschluss gefaßt haben, samt der Partei, deren Mitgliedsbuch ich habe, der SPD, ist am Ende auch ein Lob für jene Parteien, die sich schon vor Wochen in dieser Frage von humanitären Überlegungen haben leiten lassen, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen. Dafür aber ist kein Kritiker in der Welt verantwortlich zu machen.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen
Wolfgang Horn
Es ist ungeheuerlich und beschämend, wie die Bundesregierung hier Menschen im Stich lässt, die ihr über viele Jahre geholfen haben, diesen fragwürdigen Job in Afghanistan zu managen. Herr Maas und seine „Kollegen“ aus der Regierung schieben sich jetzt gegenseitig den schwarzen Peter zu und verschanzen sich hinter irgendwelchen administrativen Problemen. Pfui Teufel! Wer diese Leute zum Freund hat, braucht keine Feinde mehr! Das zu publizieren, hat nichts mit Werbung für Grün und schon garnicht Rot (Maas) zu tun. Hier wird lediglich die Verlogenheit mancher Politiker und deren fehlende humanitäre Grundeinstellung deutlich gemacht. Koalition der Schande trifft es genau.