„Klappe halten, impfen lassen.“

VON WOLFGANG HORN

Armin Falk war es, der diesen bemerkenswert schlichten Satz einem veritablen Minister zugedacht hat. Dem Vizeministerpräsidenten Bayerns und zugleich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Armin Falk, Ökonom und Mitglied der Wissenschaftlervereinigung Leopoldina, hält die Nebenwirkungen des Impfens für überschaubar, den Nutzen für die Gesellschaft indes für riesig. „Sich nicht impfen zu lassen, hat nichts mit Rationalität zu tun, sondern einfach nur mit Eigennutz. Die Allgemeinheit muss hier zahlen für die Trägheit und die Dummheit der Impfgegner“, so der Wissenschaftler. Und er ist nicht alleine. Parteiübergreifend aus allen politischen Lagern hagelt es Kritik. Der Bayern-Bolsonaro Aiwanger schwurbelt sich mit seiner Weigerung, sich impfen zu lassen, in tiefstem Bayerisch mehr und mehr an an die Querdenkerszene heran. Absolut abenteuerliche, tja, wie soll man sagen? Argumente? Nein: Ausflüchte, Haltlosigkeiten, Gerüchte über vermeintliche Impfnebenwirkungen machen die Angelegenheit Tag für Tag gruseliger. Vielleicht ist es nur Kalkül. Sich an die Querdenker heranzuschwurbeln, um so nach und nach an das Wichtigste zu kommen, was diese Gruppe von Menschen so zu bieten hat: Ihre Wahlstimme. Wer stellvertretender Ministerpräsident und Minister einer Landesregierung ist und sich zugleich populistisch gegen das „Establishment“ wendet, sollte wissen, was er tut. Er verarscht die Menschen im Land. Wegen ein paar gottverdammter Wählerstimmen. Oder es hapert an seiner Ersthaftigkeit, seiner Zurechnungsfähigkeit, seiner Glaubwürdigkeit. Seine Regierung setzt sich landauf, landab fürs Impfen ein und er führt die Bürgerinnen und Bürger hinter die Fichte. Ohne auch nur ein einziges glaubwürdiges Argument, ohne auch nur eine einzige triftige Untersuchung vorlegen zu können. Politik ist an manchen Stellen weit gekommen in diesem Land. Paßt scho, was?

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Wolf
    • 30.07.21, 17:58 Uhr

    Vollste Zustimmung, Danke!

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