NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCLXXXIX)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 11.040 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 14.909 Ansteckungen, in dem Datensatz waren allerdings Nachmeldungen aus Brandenburg enthalten. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist von 79,5 am Dienstag auf nun 72,8 gesunken. Bei den Sterbezahlen gibt es noch keine Entspannung: 284 weitere Tote registriert das RKI, vor einer Woche starben 268 Menschen durch Covid-19. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3879 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 136 Patienten. 2434 davon werden beatmet. Das sind 58 weniger als am Vortag. Rund 3958 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Nur noch in einem Bundesland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz über der 100er-Schwelle: Thüringen (115,3). Laut RKI hat Sachsen die 100er-Marke seit dem 12. März erstmals wieder unterschritten (87,9; Vortag: 104,8). Insgesamt verzeichnen 16 Länder sinkende Fallaufkommen – also alle. Da Niedersachsen die 50er-Marke erstmals seit 6. Dezember 2020 knapp unterschreitet (49,9), befinden sich nun drei Länder unter der ursprünglichen “Obergrenze”: Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Durch ihre abermals gesunkenen Werte liegen Hamburg (35,3) und Schleswig-Holstein (32,4) nun sogar im 30er-Bereich, der weitereichendere Öffnungen möglich machen soll. Laut RKI liegen inzwischen nur noch 76 Landkreise über der Schwelle von 100, ab der die bundesweit verabredete “Notbremse” mit Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen gilt. Unterhalb dieses Wertes in Landkreisen und Städten können Bundesländer Öffnungsschritte gehen, die etliche Landesregierungen auch bereits umgesetzt und angekündigt haben. 95 Landkreise oder Städte liegen nun wieder unter der Inzidenz von 50.

Die Berliner Landesregierung will die Hotels in der Hauptstadt wohl noch gut einen Monat geschlossen lassen. Sollten die Corona-Infektionszahlen weiter sinken, dann könnten laut SPD-Finanzsenator Matthias Kollatz Beherbergungsbetriebe am 18. Juni wieder öffnen. Berlin wolle sich dabei mit Brandenburg abstimmen. Der Berliner Senat hat heute über einen Stufenplan für Lockerungen beraten, jedoch ist noch nichts beschlossen. Dieser Berliner Plan sieht vor, dass Öffnungen im Zweiwochenrhytmus erfolgen. Über weitere Lockerungen ab dem 4. Juni soll laut Kollatz in der nächsten Senatssitzung am 1. Juni beraten werden. Mit den ersten Lockerungen beginnt Berlin bereits in dieser Woche. So dürfen ab Mittwoch wieder kulturelle Veranstaltungen mit maximal 250 Teilnehmern stattfinden, zudem Kinos, Theater und Opern unter Einhaltung der Hygienevorschriften öffnen. Ab Freitag können dann auch Gaststätten, Bars und Kantinen draußen wieder Gäste empfangen. In bayerischen Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 sollen nach den Pfingstferien die Schüler aller Schularten wieder Präsenzunterricht haben – mit Test- und Maskenpflicht. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder mit. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit Werten zwischen 50 und 165 gibt es auch nach dem 7. Juni demnach lediglich Wechselunterricht. Auch die Regeln für Kitas, Kindergärten und andere Kinderbetreuungseinrichtungen werden gelockert. Ab dem 7. Juni ist dort bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 eingeschränkter Regelbetrieb in festen Gruppen möglich. Auch für Freilufttheater, Fitnessstudios und Stadien sind vorsichtige Lockerungen vorgesehen. Das Kabinett machte heute den Weg frei für Theater- und Kinovorführungen im Freien von diesem Freitag an, die unter Einhaltung von Hygienevorschriften und einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 100 in der jeweiligen Region vor bis zu 250 Zuschauern gespielt werden dürfen. Die gleiche Zuschauerregelung gilt für Sportveranstaltungen in Freiluftstadien. Fitnessstudios dürfen bei einer Inzidenz von unter 100 ebenso wieder öffnen. Die Besucher müssen aber – mit Ausnahme der Sporttreibenden selbst – FFP-2-Masken tragen und einen negativen Test vorlegen. Auch Freibäder sollen wieder öffnen.

Nach mehreren Corona-Fällen unter den Mitarbeitern fährt der Reifenhersteller Continental sein Werk in Aachen bis Donnerstag nächster Woche herunter. Unter den 1800 Mitarbeitern in Aachen waren durch Selbsttests mehrere in der Produktion tätige Beschäftigte als Corona-positiv aufgefallen. Die Stadt Aachen erklärt, nach Einschätzung der Hygieneexperten lägen die Ursachen wahrscheinlich im Verhalten der Mitarbeiter in den Pausen- und Umkleideräumen sowie in Fahrgemeinschaften und Gruppenbildungen außerhalb des Werks. Bereits vergangene Woche hatte Continental die Produktion in Aachen an vier Tagen vorsorglich eingestellt, um Infektionsketten zu unterbrechen. Im nordrhein-westfälischen Velbert stehen zwei Hochhäuser unter Quarantäne, nachdem insgesamt 19 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Mindestens einer von ihnen sei mit der indischen Variante infiziert, die von der WHO als besorgniserregend eingestuft wird, heißt es. Das Gesundheitsamt habe deshalb veranlasst, dass alle 200 Bewohner der beiden Häuser getestet werden sollen. Sie dürfen vorläufig ihre Wohnungen nicht verlassen. Überwacht werden soll die Quarantäne vom Ordnungsamt. Laut WDR gehen die Mitarbeiter auch für die Bewohner einkaufen oder mit dem Hund Gassi.

Nach einem Streit um seine falsch getragene Maske hat ein 38-Jähriger einen Bahn-Sicherheitsmitarbeiter in Münster krankenhausreif geschlagen. Wie die Polizei mitteilt, hatte der 65-Jährige den 38-Jährigen am Montagnachmittag an einem Taxistand vor dem Hauptbahnhof angesprochen. Es kam zum Streit, bei dem der Mann mit der schiefen Maske dem 65-Jährigen mit der Faust auf die Nase schlug und ihn gegen ein Auto schubste. Als der Sicherheitsmitarbeiter am Boden lag, trat der 38-Jährige ihm laut Polizei noch gegen den Kopf. Das Opfer kam ins Krankenhaus, gegen den Mann wird ermittelt.

Die indische Variante des Coronavirus kann nach Einschätzung der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek die Wirkung der Impfung schwächen, ihren Schutz aber nicht ausschalten. Die inzwischen schon in Dutzenden Ländern kursierende Mutante B.1617 hatte in Deutschland zuletzt einen Anteil von weniger als zwei Prozent, allerdings mit steigender Tendenz. “Die Varianten aus Indien haben einen leichten Immun-Escape, also eine leicht verminderte Wirksamkeit”, sagt die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt im NDR-Podcast “Das Coronavirus-Update”. Was man beobachte, sei “eine leichte Einschränkung, aber kein vollständiges Versagen der Impfungen”. Wer eine vollständige Corona-Impfung erhalten hat, soll nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz von der Maskenpflicht befreit werden. “Es muss mehr Anreize zum Impfen geben. Es ergibt doch sachlich keinen Sinn mehr, als zweifach Geimpfter eine Maske zu tragen”, sagt KV-Chef Peter Heinz der “Rhein-Zeitung”. Aus Solidaritätsgründen gegenüber nicht Geimpften werde die Chance vergeben, “über die 55 Prozent bis 60 Prozent Impfquote hinauszukommen”. Und: “Ein zweifach Geimpfter sollte wieder ein Mensch mit allen Freiheiten sein, die er 2019 hatte.” Trotz der Sorge vor einer Ausbreitung der indischen Mutante auch in Deutschland macht SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach Hoffnung auf einen guten Sommer. “Ich glaube, wir müssen in den nächsten zwei bis drei Wochen insgesamt noch sehr vorsichtig sein, bei den Lockerungen sehr zurückhaltend bleiben und dann sichern wir den gesamten Sommer damit ab”, sagt Lauterbach im ntv-Interview. Erst etwa Mitte Juni werde die Impfstoffknappheit enden. Bis dahin müsse weiter priorisiert geimpft werden, so der Politiker. Danach sei dann aber mit sehr viel Impfstoff zu rechnen. Mit Blick auf die indische Mutante macht Lauterbach Hoffnung. Neuere Daten aus England deuteten darauf hin, “dass es dort möglicherweise gelingen wird, mit dem schnellen Impffortschritt die Ausbreitung auch der ähnlichen Variante zu stoppen”. Vor dem bundesweiten Ende der Impf-Priorisierung am 7. Juni fordert der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach einen Fokus auf Risiko- Patienten. “Jetzt kommt es darauf an, die vielen noch nicht geimpften Risikoträger zu erreichen”, sagte er der “Rheinischen Post”. Ab dem 7. Juni seien die Voraussetzungen für die Aufhebung der Reihenfolge wahrscheinlich gegeben, so Lauterbach. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten die Priorisierungen aber “unbedingt eingehalten” werden. 

Der Anteil der positiven Befunde an der Zahl der vergangene Woche vorgenommenen PCR-Tests ist nach Angaben des Laborverbands ALM e.V. gesunken. Zuletzt wurde der Coronavirus-Erreger in 8,8 Prozent aller ausgewerteten Befunde nachgewiesen. In der Vorwoche war noch mehr als jeder zehnte PCR-Test positiv (10,8 Prozent). Die Positivquote lässt Rückschlüsse zu auf das Infektionsgeschehen.

Bislang wurden in Deutschland 40.642.605 Impfdosen verabreicht. Rund 37 Prozent der Deutschen haben eine Erstimpfung erhalten. Vollständig geimpft sind 11,5 Prozent. Im Impfquoten-Ranking der Bundesländer hat bei der Erstimpfung Saarland die Nase vorn, danach folgen Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Schlusslicht ist derzeit Sachsen. In Sachsen und Thüringen ist allerdings die Quote für einen vollständigen Impfschutz im bundesweiten Vergleich am höchsten. Eine Covid-19-Impfung mit Astrazeneca gefolgt mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer ist nach Studiendaten aus Spanien sicher und hochwirksam. Das Antikörperniveau war demnach bei der zweiten Dosis mit dem Biontech-Impfstoff zwischen 30 und 40 Mal höher als bei einer Kontrollgruppe, die nur eine Dosis Astrazeneca erhielt. Zudem steigt die Wirksamkeit offenbar durch die Kombination der beiden Vakzine, wie aus den am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen der Combivacs-Studie des spanischen Gesundheitsinstituts Carlos III hervorgeht. Das Niveau neutralisierender Antikörper stieg nach der Biontech-Dosis um mehr als das Siebenfache, deutlich mehr als die nach einer zweiten Astrazeneca-Dosis beobachtete Verdoppelung. Die Aufhebung der Impf-Priorisierung hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz als “staatlich organisierte Verantwortungslosigkeit” kritisiert. Mit diesem Schritt zum 7. Juni sei der Startschuss für ein “Windhundrennen” bei den Corona-Impfungen gegeben worden, sagte Vorstand Eugen Brysch. Es komme dadurch nicht mehr Impfstoff auf dem Markt, an dem es immer noch mangele. Vielmehr solle das Problem jetzt vor Ort, auf der Straße und in den Arztpraxen gelöst werden. “Das geht voll zu Lasten nicht nur der Impfwilligen, der Arztpraxen und der Impfzentren, sondern auch der vernünftigen Grundversorgung, die wir dringend brauchen.” Die indische Variante des Coronavirus kann nach Einschätzung der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek die Wirkung der Impfung schwächen, ihren Schutz aber nicht ausschalten. Die inzwischen schon in Dutzenden Ländern kursierende Mutante B.1.617 hatte in Deutschland zuletzt einen Anteil von weniger als 2 Prozent, mit steigender Tendenz allerdings. “Die Varianten aus Indien haben einen leichten Immun-Escape, also eine leicht verminderte Wirksamkeit”, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt im NDR-Podcast “Das Coronavirus-Update”. Was man beobachte, sei “eine leichte Einschränkung, aber kein vollständiges Versagen der Impfungen”. Berichte aus Großbritannien, wonach sich Altenheimbewohner trotz vollständiger Impfung mit dieser Variante neu angesteckt haben, beunruhigen Ciesek nicht allzu sehr: Kein Impfschutz wirke vollständig, gerade bei Älteren mit schlechterem Immunsystem. Reinfektionen seien nicht verwunderlich. “Das Wichtige ist, dass diese Menschen nicht schwer erkranken.” Zum Wochenstart haben die Impfzentren und Praxen etwas weniger Menschen gegen das Coronavirus geimpft als noch am vergangenen Montag. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) (Stand: 15.40 Uhr) wurden am Montag 522.941 Menschen immunisiert, in der Vorwoche waren es fast 60.000 Impfungen mehr. Der Tagesrekord aus der vergangenen Woche blieb laut den Angaben weiter intakt, am Mittwoch wurden 1,39 Millionen Dosen des Impfstoffs gespritzt. Das Regierungspräsidium Gießen hat dem Mainzer Unternehmen Biontech eine weitere Genehmigung für die Produktion des Corona-Impfstoffes im mittelhessischen Marburg erteilt. Man habe den geplanten Anpassungen der Produktionskapazität in dem dortigen Werk zugestimmt, teilte die Behörde mit. Dies sei für das Unternehmen “ein wichtiger Schritt, um die geplante Jahreskapazität von bis zu einer Milliarde Impfstoffdosen am Standort Marburg planmäßig zu produzieren”. Das Regierungspräsidium hatte bereits Mitte Januar den Umbau einer bestehenden Produktionsanlage für die zusätzliche Herstellung von Covid-19-Impfstoff genehmigt, wie die Behörde erläuterte. Nun habe man auch nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz grünes Licht gegeben. Die Firma Biontech – die mit dem US-Konzern Pfizer zusammenarbeitet – stellt seit wenigen Monaten Corona-Impfstoff in Marburg her. Geplant ist, in Mittelhessen noch in diesem Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen des Impfstoffs zu produzieren. Mit vollständigem Betrieb können dort nach Unternehmensangaben jährlich bis zu einer Milliarde Dosen hergestellt werden.

Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge schärfer gegen gefälschte Impfpässe vorgehen. Das gehe aus einer Formulierungshilfe des Bundesgesundheitsministeriums für einen Änderungsantrag zum Infektionsschutzgesetz hervor, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Darin sei vorgesehen, dass wer unwahre Angaben in Impfpässe, Genesenen- oder Testdokumente einträgt oder wer Dokumente mit falschen Angaben nutzt, sich strafbar macht. Die Nutzung solcher Dokumente soll demnach mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Die Bundesregierung geht einem Medienbericht zufolge davon aus, dass seit August vergangenen Jahres bundesweit mehr als 2700 Demonstrationen und Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen stattgefunden haben. Nur 28 der Demonstrationen werden vom Bundesamt für Verfassungsschutz als von Rechtsextremen organisiert oder dominiert eingestuft, wie laut Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht.

Der ukrainische Gesundheitsminister Maxim Stepanow ist wegen der nur schleppend laufenden Impfung gegen das Coronavirus entlassen worden. Der 45-Jährige leitete das Ministerium erst seit Ende März des vergangenen Jahres. Er ist bereits der dritte Gesundheitsminister, der während der Pandemie entlassen wurde. Derzeit verfügt das osteuropäische Land lediglich über etwas mehr als zwei Millionen Impfdosen für die rund 40 Millionen Einwohner. Eine Erstimpfung haben den Behörden zufolge knapp 950.000 Ukrainer erhalten. Vollständig geimpft sind bisher nur rund 28.000 Menschen. In Italien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen und -Todesfälle trotz des Impffortschritts wieder. Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilt, nimmt die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden auf 4452 von 3455 zu. Die Zahl der Todesfälle beziffert die Behörde auf 201 nach 140 am Vortag. Seit dem Ausbruch der Pandemie starben mehr als 124.000 Menschen in Italien an oder mit dem Coronavirus. Die Zahl der Infektionen in dem südeuropäischen Staat beläuft sich auf insgesamt 4,17 Millionen. Sie kümmerte sich als eine der Krankenschwestern im Frühling 2020 um den an Corona erkrankten britischen Premierminister Boris Johnson, nun hat Jenny McGee gekündigt – wegen mangelnder Anerkennung seitens der Regierung. “Wir erhalten nicht den Respekt und den Lohn, den wir verdienen”, sagte McGee dem Sender Channel 4. “Deshalb habe ich meine Kündigung eingereicht.” Mehrere britische Medien zitierten am Dienstag vorab aus dem Gespräch, das Teil einer für den 24. Mai geplanten Dokumentation über die Corona-Pandemie ist. Viele Pflegekräfte hätten den Eindruck, dass die Regierung in der Pandemie sehr ineffektiv und unentschlossen gehandelt habe. Die Zahl der Corona-Patienten in England ist auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem halben Jahr gefallen. Am Montagmorgen sind nach Angaben des Nationalen Gesundheitsdienstes (NHS) im größten britischen Landesteil noch insgesamt 798 Menschen in Kliniken behandelt worden. Experten verweisen auf die Folgen des monatelangen Lockdowns mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie den Erfolg des Impfprogramms. Mittlerweile sind mehr als 20 Millionen Menschen vollständig geimpft, das ist knapp ein Drittel der britischen Bevölkerung. Allerdings bereitet den Behörden die rasche Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten und vermutlich hoch ansteckenden Corona-Variante Sorgen. Die Regierung hält bislang an ihrem Plan fest, am 21. Juni alle Corona-Restriktionen aufzuheben. In Dänemark fallen weitere Corona-Einschränkungen weg: Ab Freitag werden innerhalb des Landes so gut wie alle bislang noch geschlossenen Einrichtungen wieder geöffnet – außer Nachtclubs und Diskotheken. Darauf einigt sich die dänische Regierung in der Nacht mit einer breiten Mehrheit der Parlamentsparteien in Kopenhagen. Voraussetzung für die Öffnungen sind Abstandsregeln und vielerorts auch das Vorzeigen des Corona-Passes, mit dem man in Dänemark negative Corona-Tests, Impfungen und überstandene Infektionen nachweisen kann.

Im Norden Vietnams müssen nach Angaben der Behörden vier Industrieparks wegen eines Corona-Ausbruchs bis auf Weiteres die Produktion einstellen. Auch drei Standorte des taiwanesischen Apple-Zulieferers und weltgrößten Elektronik-Auftragfertigers Foxconn sind von den Schließungen betroffen. In den USA ist die Zahl der täglichen Corona-Todesfälle auf den niedrigsten Stand seit März vergangenen Jahres gesunken. Im Durchschnitt seien in der vergangenen Woche 546 Menschen pro Tag an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, teilt die Gesundheitsbehörde CDC mit. Auch die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt mit rund 17.700 Fällen so niedrig wie seit Juni nicht mehr. “Die Impfstoffe haben zu einem dramatischen Rückgang der Fälle, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle geführt”, sagt Andy Slavitt, Corona-Berater des Weißen Hauses. “Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie sind die Fälle in allen 50 Staaten zurückgegangen. Wir gewinnen den Kampf gegen das Virus.” In den USA sind in der vergangenen Woche nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC rund 600.000 Kinder im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren gegen Corona geimpft worden, nachdem die Aufsichtsbehörden das Vakzin von Pfizer und Biontech für diese Altergruppe freigegeben haben. Insgesamt seien bereits mehr als vier Millionen Menschen unter 17 geimpft worden, führt CDC-Direktorin Rochelle Walensky weiter aus. Der Top-Immunologe Anthony Fauci sagt, er gehe davon aus, dass bis Ende des Jahres in den USA ausreichend Daten vorlägen, um Kinder jeden Alters impfen zu können. Indien wird Regierungskreisen zufolge frühestens ab Oktober wieder Impfstoffe exportieren. Die Dosen sollten zunächst in Indien selbst verabreicht werden, sagen drei mit den Überlegungen vertraute Regierungsvertreter. Der Exportstopp gilt somit länger als zunächst gedacht und trifft insbesondere die weltweite Covax-Initiative, mit der ärmere Länder wie Bangladesch, Nepal oder afrikanische Staaten mit Impfstoff versorgt werden sollen. Das besonders heftig von einer zweiten Welle getroffene Indien hatte die Ausfuhr im April ausgesetzt. Das Serum Institute of India, der weltweit größte Hersteller von Vakzinen, hatte mit einer Wiederaufnahme im Juni gerechnet. Indien verzeichnet mit 4529 Corona-Toten einen neuen Höchstwert. Das Gesundheitsministerium meldet zudem 267.334 Neuinfektionen. Damit bleibt die Zahl den dritten Tag in Folge unter der Schwelle von 300.000, unter die sie am Montag erstmals seit dem 21. April wieder gefallen war. Zwischenzeitlich hatte es sogar Tage mit mehr als 400.000 Neuinfektionen gegeben. Mit insgesamt 25,5 Millionen bestätigten Ansteckungen weist Indien nach den USA weltweit die meisten Infektionen auf. Zudem sind mehr als 283.000 Todesfälle registriert. Einige Experten befürchten aber, dass die tatsächlichen Zahlen fünf- bis zehnmal höher liegen könnten. China kürzt seine Lieferung von pharmazeutischen Inhaltsstoffen für die Produktion seines Corona-Impfstoffes nach Brasilien. Dort stellt das Butantan Institut in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Sinovac-Konzern den Impfstoff Coronavac her. Statt der bisher angekündigten 7 Millionen Dosen sollen wegen der Lieferkürzung nur noch 5 Millionen Dosen des Vakzins bereitgestellt werden können. Die Impfkampagne des südamerikanischen Landes wird damit weiter zurückgeworfen. Bisher sind in Brasilien lediglich 17 Prozent der Bevölkerung erstgeimpft, acht Prozent vollständig. Gleichzeitig beklagt das Land eine der höchsten Ansteckungs- und Todesraten weltweit. Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 75.445 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf über 15,7 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 2513 auf 439.050 zu.

Beitragsfoto © Gustavo Fring (Pexels)

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