Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 16.290 Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 110 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:58 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Sonntag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 18.773 Neuinfektionen und 120 neue Todesfälle verzeichnet. Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,94 angegeben (Vortag: 0,87). Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 0,93 (Vortag: 0,94). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 5009 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2925 davon werden beatmet. Rund 3786 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner liegt laut Robert-Koch-Institut am Morgen bundesweit bei 146,5 – damit entwickelt sich die Sieben-Tage-Inzidenz am sechsten Tag in Folge rückläufig. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 148,6 angegeben, vor eine Woche mit 165,6. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz liegen weiterhin lediglich zwei Bundesländer unterhalb der 100er-Schwelle: Laut aktuellem Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) weisen nur Schleswig-Holstein (58,6) und Hamburg (91,6) ein Fallaufkommen unter der “Notbremsen”-Marke von 100 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner auf. Insgesamt verzeichnen laut RKI zwölf Länder sinkende Fallaufkommen. Darunter befindet sich auch Thüringen (aktuell: 217,8; Vortag: 220,9), das dennoch weiter die Super-Hotspot-Liste anführt. Der Freistaat liegt zusammen mit Sachsen (aktuell: 208,7; Vortag: 204,1) als eines der beiden einzigen Länder über der 200er-Schwelle. In Niedersachsen verharrt das Fallaufkommen auf dem Vortagesniveau (101,7 zu 101,8). In vier Bundesländern nahmen die Werte laut RKI zu: Berlin, Hamburg, Saarland und Sachsen. Die Bewegungen der Sieben-Tage-Inzidenz in den Bundesländern: Lediglich Hamburg und Thüringen weisen steigende Fallaufkommen auf. Am stärksten ist der Anstieg in Thüringen (+10,9 auf 220,9), das somit weiter Deutschlands Super-Hotspot bleibt. Einen besonders starken Rückgang des Fallaufkommens verzeichnet Hessen mit neun Prozent. In Deutschland ist rein rechnerisch fast jeder tausendste Einwohner im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gestorben. Wie das Robert Koch-Institut am Morgen gemeldet hatte, starben bisher 83.082 Menschen an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2. Bei rund 83,2 Millionen Einwohnern ist das rechnerisch etwa einer von 1000 Bundesbürgern. Im Zusammenhang mit der Prüfung und schließlich erneuten Freigabe des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Johnson & Johnson durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte auch Clemens Wendtner kürzlich davor gewarnt, die Gefahren einer Infektion zu unterschätzen. Manche Menschen würden vergessen, wie tödlich Covid-19 ist, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing. Auch er verwies darauf, dass während der Epidemie bislang etwa einer von 1000 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit Corona gestorben sei.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther warnt davor, noch nicht geimpfte Bürger zu stark zu benachteiligen. “Erste Rechte oder zumindest Erleichterungen setzen wir ja schon um”, sagt Günther in einem Interview mit dem “Tagesspiegel am Sonntag”. “Wir haben aber bei den Erstimpfungen ungefähr eine Quote von 25 Prozent, bei den Zweitimpfungen noch deutlich weniger.” 90 Prozent der Deutschen seien noch nicht komplett durchgeimpft. “Von daher führen zurückgegebene Rechte dann wieder zu neuen Ungerechtigkeiten.” Es sei richtig: Wenn man gar nicht mehr ansteckend sei und im Prinzip auch gar nicht mehr das Virus weitergeben kann, dann gebe es immer weniger Gründe für Einschränkungen. “Aber man muss auch berücksichtigen, dass ein ganz erheblicher Teil der Bevölkerung noch gar keine Chance hatte, sich impfen zu lassen”, sagt Günther: “Wir haben alle die Priorisierung für Ältere und Risikopatienten akzeptiert. Wir sollten jetzt nicht die Jüngeren wieder zurückstehen lassen. Das wäre auch ungerecht.” Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sollen spätestens ab der Woche vom 7. Juni auch Betriebsärzte einbezogen werden. Vorgesehen sind dann laut Bundesgesundheitsministerium für sie mindestens 500.000 Impfdosen pro Woche, wie zuerst die “Welt am Sonntag” berichtete. Ressortchef Jens Spahn sagte der Zeitung, noch warteten viele auf Impftermine. “Aber bereits in ein paar Wochen werden wir voraussichtlich mehr Impfstoff haben als Terminanfragen.” Betriebsärzte in Firmen könnten dann helfen, mit niedrigschwelligen Angeboten zu überzeugen. Dies könne Menschen fürs Impfen gewinnen, die “nicht das Gegenargument suchen, sondern die Gelegenheit”. Die Bundesregierung hatte eine Einbindung der Betriebsärzte bereits grundsätzlich für Juni angekündigt. Dank wachsender Liefermengen soll das Impf-Netz in der Fläche damit noch größer werden. Nach dem Start mit mobilen Impfteams und mehr als 400 regionalen Impfzentren der Länder sind inzwischen auch mehr als 60.000 Arztpraxen dabei. CDU-Chef Armin Laschet zeigt sich aufgeschlossen für eine vorrangige Impfung in “prekären, schwierigeren Stadtteilen” mit hohen Infektionszahlen. “Inzidenzzahlen sind höher, wo Menschen enger beieinander wohnen”, sagt der Unions-Kanzlerkandidat und nordrhein-westfälische Ministerpräsident in Düsseldorf. “Dann müssen wir als Staat auch darauf reagieren, da präsent sein, da auch eine Impfpriorität einführen.”
Die Regelungen zur Notbetreuung in den Kitas in Nordrhein-Westfalen zeigen Wirkung: In der zu Ende gehenden Woche seien in den Kitas, die lediglich Notbetreuung anbieten dürfen, die Gruppen im Schnitt knapp halbvoll gewesen, teilt das NRW-Familienministerium auf Anfrage mit. Für 42 Prozent der Kinder hätten die Eltern die Notbetreuung genutzt. In Kommunen, wo wegen niedrigerer Inzidenz-Werte regulärer Kita-Betrieb stattfindet, seien 72 Prozent der Kinder betreut worden. Bundesweit dürfen Kreise und Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 165 in ihren Kitas nur noch eine Notbetreuung anbieten. Das betraf in Nordrhein-Westfalen zuletzt rund die Hälfte der Kreise und kreisfreien Städte. Nach rund sechs Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie sind heute auf Sylt wieder Urlauber angekommen. Die größte deutsche Nordseeinsel gehört zur touristische Modellregion Nordfriesland. Unter strengen Auflagen wird der Tourismus dort wieder hochgefahren – aber alles unter dem Vorbehalt, dass die Infektionen nicht stark zunehmen. Auch nach Amrum und St. Peter-Ording kamen zahlreiche Urlauber. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Greifswald will die Landesregierung das Einreiseverbot nach Mecklenburg-Vorpommern lockern. “Die Landesregierung wird den Hinweis des Gerichtes, für vollständig geimpfte Menschen Erleichterungen vorzunehmen, umsetzen”, sagt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig von der SPD. Das Gesundheitsministerium werde einen Vorschlag für Einreisen insbesondere zum Aufsuchen von Zweitwohnungen vorbereiten. Laut Corona-Landesverordnung ist die Einreise in das Bundesland nur in Ausnahmefällen erlaubt. Das OVG hatte die Regelung am Freitag für unrechtmäßig erklärt und als willkürlich bezeichnet, weil sie vollständig geimpfte und nicht geimpfte Menschen gleichbehandele. In Nordrhein-Westfalen gelten von diesem Montag an erste Erleichterungen für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen. Wer geimpft oder bereits mit dem Virus infiziert gewesen sei, müsse dann etwa im Einzelhandel keinen negativen Schnelltest mehr vorweisen, teilt die Landesregierung mit. Auch die Quarantäne für Reisende, die aus Risikogebieten nach NRW kommen, kann demnach für Geimpfte und bereits Infizierte entfallen. Damit folgt die Regierung von Ministerpräsident Armin Laschet der Mehrheit der Bundesländer, die bereits ähnliche Regeln beschlossen oder in Planung haben. Noch am Mittwoch hatte sich der CDU-Chef allerdings gegen das autonome Vorgehen mancher Länderchefs ausgesprochen: “Es ist richtig, dass wir hier abgestimmt mit dem Bund und den Ländern vorgehen”, sagte Laschet im Landtag. Das Saarland verabschiedet Lockerungen für vollständig gegen das Coronavirus geimpfte und von Covid-19 genesene Menschen. Geimpfte und Genesene würden “künftig mit Getesteten gleichgestellt”, teilt die saarländische Staatskanzlei nach einer außerordentlichen Ministerratssitzung am Freitagabend mit. Ab Montag entfalle für diese Personengruppen somit die Testpflicht beispielsweise beim Friseur oder beim Betreten von Geschäften außerhalb des täglichen Bedarfs. Zudem werde es auch bei Quarantänemaßnahmen Änderungen für Geimpfte und Genesene geben, teilt die Landesregierung in Saarbrücken mit. Für sie entfalle nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet die Pflicht zur häuslichen Quarantäne, sofern sie nicht ein Virusvariantengebiet besucht haben.
Aus Sorge vor Corona-Infektionen stellt die Deutsche Post seit Wochen in einer Sackgasse in einem Duisburger Viertel keine Sendungen mehr in die Hausbriefkästen zu. Die Situation für Zusteller sei durch distanzloses Verhalten vieler Anwohner, die zumeist auch keine Masken trügen, nicht mehr tolerabel gewesen, sagt die Sprecherin der Deutschen Post, Britta Töllner Die Sackgasse im Duisburger Stadtteil Rheinhausen wird von Wohnblocks gesäumt. Seit Beginn der Corona-Pandemie seien die Transporter der Zusteller immer wieder von den Anwohnern umringt worden. Postmitarbeiter hätten nicht mehr aussteigen wollen und sich durch zu wenig Corona-Abstand bedrängt und durch fehlende Masken in ihrer Sicherheit gefährdet gefühlt, sagte Töllner weiter. Um ihre Mitarbeiter zu schützen, habe die Post daher die direkte Zustellung in die Häuser ausgesetzt, sagte Töllner. Die Menschen könnten ihre Briefe und Sendungen seit Februar in einer benachbarten Filiale abholen.
Der geplante europäische Corona-Impfnachweis lässt sich einem Medienbericht zufolge problemlos fälschen. Nach Planungen des Gesundheitsministeriums sollen die im gelben Impfpass eingetragenen Impfnachweise umstandslos in Arztpraxen, Impfzentren oder in Apotheken auf den neuen EU-Impfausweis übertragen werden können, wie die “Welt am Sonntag” berichtet. Da dieser Nachweis im gelben Impfpass leicht zu fälschen ist, sei auch das darauf aufbauende neue EU-Zertifikat entsprechend anfällig für Betrug. Das Bundesgesundheitsministerium räumte gegenüber der Zeitung die Sicherheitslücke ein. Bei der Prüfung der analogen Impfpässe sei “besondere Vorsicht geboten”. Das gelte auch wenn “die Informationen in einen digitalen Impfpass übertragen werden”, erklärte das Ministerium. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollten die EU-Staaten nach Ansicht der EU-Kommission systematisch das Abwasser auf Coronaviren untersuchen. “Die Überwachung von Abwasser kann eine kostengünstige, schnelle und verlässliche Quelle für Informationen sein über die Verbreitung des Virus und seinen Varianten in der Bevölkerung”, sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius der “Welt am Sonntag”. Die 27 Staaten sollten “schnellstmöglich effektive Abwasser-Überwachungssysteme einrichten”. Diese ließen sich innerhalb von maximal sechs Monaten auf die Beine stellen. Sinkevicius forderte, dass in Städten und größeren Gemeinden künftig möglichst zwei Stichproben wöchentlich genommen werden sollten. Diese wiederum sollten regelmäßig, vorzugsweise zweimal im Monat, analysiert werden. Die Analyse von Abwasser könne als Frühwarnsystem eingesetzt werden. “Wenn das Virus dagegen nicht im Abwasser nachgewiesen wird, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die untersuchten Gebiete als mit geringem Risiko behaftet angesehen werden können”, sagte Sinkevicius. In Finnland und Schweden sind Hunderte Menschen gegen die Corona-Beschränkungen auf die Straßen gegangen. Bei den Protesten in der finnischen Hauptstadt wurden nach Polizeiangaben am Samstag rund 50 Menschen festgenommen. Demnach versammelten sich bis zu 300 Demonstranten zu einer nicht genehmigten Protestaktion. In der schwedischen Hauptstadt Stockholm demonstrierten bis zu 600 Menschen. In Helsinki löste die Polizei die Demonstration auf und nahm dabei rund 50 Menschen fest. Sie müssen nun ein Bußgeld zahlen. In Helsinki gilt für Versammlungen derzeit eine Obergrenze von sechs Teilnehmern. In der belgischen Hauptstadt Brüssel ist erneut ein illegales Massentreffen eskaliert. Zahlreiche Menschen bewarfen die Polizei unter anderem mit Böllern und Flaschen, als die Einsatzkräfte den Stadtpark Bois de la Cambre räumen wollten. Wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete, waren Hunderte Polizisten in dem Park, auch mehrere Wasserwerfer kamen zum Einsatz. Zudem setzten die Einsatzkräfte Tränengas ein. Ein Hubschrauber kreiste über dem Park. Unter den Teilnehmern waren viele junge Menschen, aber auch etliche Kritiker der Corona-Maßnahmen. Die Veranstaltung namens “La Boum 2” war zuvor bei Facebook angekündigt, aber von den Behörden verboten worden. Bereits Anfang April war in dem beliebten Stadtpark ein ähnliches illegales Massentreffen eskaliert. In Großbritannien ist die Zahl der festgestellten Neuinfektionen auf Wochensicht um mehr als ein Zehntel gesunken. Sie ging um 10,9 Prozent auf 15.360 innerhalb einer Woche zurück, wie aus Daten der Gesundheitsbehörden hervorgeht. In dem Land haben mittlerweile 34,3 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten. Nach einem Anschlag mit zwei Molotow-Cocktails auf ein Impfzentrum in der norditalienischen Stadt Brescia Anfang April hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Wie italienische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die Polizei berichten, soll es sich bei den beiden um Impfgegner Anfang 50 handeln. Ihnen werde Terrorismus vorgeworfen, sagt ein Staatsanwalt der Nachrichtenagentur Ansa. Die zwei Brandsätze wurden am 3. April frühmorgens gegen ein Zelt geworfen und hatten Schaden an dem Corona-Impfzentrum angerichtet. In dem Zelt waren auch Corona-Impfdosen gelagert worden. Auf Fotos war ein großer Brandfleck zu sehen. Es wurde niemand verletzt. In Russland ist die Zahl der gemeldeten Neuinfizierten nach Angaben der staatliche Corona-Taskforce binnen eines Tages um 9270 auf 4,8 Millionen gestiegen. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen stieg diesen Angaben zufolge um 392 auf 110.520. Die Statistikbehörde hingegen kommt auf eine wesentlich höhere Zahl. Sie hat die Zahl der Toten vom April 2020 bis zum Februar des laufenden Jahres mit mehr als 225.000 angegeben. Die Niederlande haben angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen geplante Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen vorerst ausgesetzt. Die im Rahmen eines Öffnungsplans ab 11. Mai vorgesehenen Erleichterungen für Freiluftbereiche – darunter Zoos, Vergnügungsparks und Sporteinrichtungen – werden verschoben, beschloss die Regierung. Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtet, soll geprüft werden, ob sie ab dem 18. Mai möglich sind. Die Regierung folgt damit dem Rat von Experten, die auf eine Zunahme der Patientenzahlen in den Krankenhäusern verwiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in den Niederlanden zuletzt deutlich über 300 und war damit etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Die Niederlande haben Mitte der Woche die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown vom Dezember gelockert. Unter anderem wurde die abendliche Ausgangssperre abgeschafft, Geschäfte dürfen wieder Kunden ohne Termin empfangen und Gaststätten im Außenbereich dürfen unter Auflagen wieder Gäste bedienen. In der Bretagne hat die französische Polizei eine illegale Rave-Party mit etwa 500 Teilnehmern aufgelöst. Die Menschen hätten sich in der Nacht trotz des gegenwärtigen Lockdowns im Dorf Haut-Corlay versammelt, teilt die Präfektur des Departements Côtes-d’Armor mit. Die Polizei habe daher gegen 1 Uhr die Ausrüstung der Feiernden beschlagnahmt. Danach hätten die Feiernden ein “Katz-und-Maus-Spiel mit den Gendarmen” gespielt und sich in einem anderen Dorf versammelt, heißt es in der Mitteilung weiter. Schließlich sei die Feier aber ohne Zwischenfälle beendet worden. Die Beamten stellten mehr als 300 Verstöße gegen Corona-Restriktionen fest sowie vier Drogendelikte und zwei Fälle von Fahren unter Drogeneinfluss.
In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 392.488 neue Fälle binnen 24 Stunden. Das sind weniger als am Vortag, als das Land erstmals über 400.000 Neuinfektionen und damit einen weltweiten Höchstwert registriert hatte. Insgesamt haben sich mehr als 19,56 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ist der zweithöchste Wert nach den USA. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 3689 auf 215.542. Indien, wo mehr als 1,3 Milliarden Menschen leben, wird seit Ende Februar von einer zweiten Corona-Welle mit mehreren Virus-Varianten heimgesucht. Der deutsche Botschafter in Indien, Walter Lindner, hat sich sehr besorgt über die Lage im von der Corona-Pandemie derzeit heftig getroffenen Land geäußert. “Die Lage ist schrecklich und deprimierend”, sagte Lindner im ZDF-“heute journal”. “Die Leute ersticken zum Teil in den Autos, weil sie vom einen Krankenhaus zum nächsten fahren. Die ersticken in der Wartereihe, um auf Sauerstoff zu warten. Das ist alles schrecklichst, was wir draußen erleben.” Die aktuelle Situation sei ein “Riesenschlag” für das Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern. Indien verzeichnet derzeit Tag für Tag neue globale Höchstwerte bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Am Samstag wurden mehr als 400.000 neue Fälle gemeldet. Zahlreiche Länder haben Unterstützung zugesagt, aus Deutschland landete am Samstag ein Flieger mit 120 Beatmungsgeräten an Bord in Neu Delhi. Zudem sollen deutsche Sanitätssoldaten in Indien in den kommenden Tagen eine große Sauerstoffgewinnungsanlage in Betrieb nehmen. Indien hat nach Regierungsangaben 150.000 Dosen des Impfstoffs Sputnik-V aus Russland erhalten. Erwartet würden weitere Millionen Dosen, sagt ein Sprecher des indischen Außenministeriums. Chile gibt bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus weiter Gas. Innerhalb der kommenden zwei Wochen sollen sich bereits Menschen zwischen 35 und 45 Jahren impfen lassen können, wie Präsident Sebastián Piñera ankündigte. Möglich sei dies wegen eines neuen Vertrags über die Lieferung von drei Millionen zusätzlichen Impfdosen des chinesischen Unternehmens Sinovac. Mit rund 35 Prozent liegt Chile bei der vollständig geimpften Bevölkerung weltweit auf einem der vordersten Plätze. Gerade im Vergleich zu den anderen Ländern der Region drückt Chile enorm auf das Tempo. In Brasilien sind gerade mal 6,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, in Kolumbien 3,1 Prozent und in Argentinien 2,1 Prozent. Chile hat sich frühzeitig Impfstoffe einer ganzen Reihe von Herstellern gesichert. Geimpft wird nach einem recht einfachen Priorisierungsplan ohne komplizierte Terminvergabe – in Gesundheitszentren, Fußballstadien und Impfstraßen. Im kanadischen Montreal sind zehntausende Menschen gegen die Corona-Beschränkungen der Regierung auf die Straße gegangen. Kanadische Medien sprachen von etwa 30.000 Teilnehmern. Die Demonstranten protestierten gegen das Tragen von Masken, die Ausgangssperre sowie Gesundheitspässe. Die Kundgebung blieb zumeist friedlich. Einige Demonstranten wurden jedoch zu Beginn des Marsches am Olympiastadion festgenommen. Das Olympiastadion in Montreal ist eines der größten Impfzentren des Landes. Er musste am Samstag wegen der Demonstration geschlossen werden. Die Demonstranten waren größtenteils ohne Masken unterwegs und verstießen gegen die Abstandsregeln. Sie bezeichneten die von der Regierung der Provinz Quebec auferlegten Regeln als “ungerechtfertigt”. Kanada hat mehr als 1,2 Millionen Infektionsfälle des Coronavirus verzeichnet. Rund 24.200 Menschen starben an der Viruserkrankung – mehr als die Hälfte davon in den Provinzen Ontario und Quebec. In Syriens letztem großen Rebellengebiet Idlib hat eine Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. Geimpft würden in der Region im Nordwesten des Bürgerkriegslandes zunächst Mitarbeiter des Gesundheitswesens, wie die lokale Gesundheitsbehörde meldete. Danach sollen Ältere und chronisch Kranke an der Reihe sein. Bereits vor mehr als einer Woche waren in dem Gebiet nach Angaben der Gesundheitsbehörde Idlibs rund 54.000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca eingetroffen. Sie stammen aus der Covax-Initiative, die ärmeren Ländern den Zugang zu Impfstoffen ermöglichen soll. In dem Rebellengebiet um die Stadt Idlib leben nach UN-Angaben rund vier Millionen Menschen, mehr als die Hälfte davon sind Vertriebene. Fast eineinhalb Jahre nach dem Ausbruch des Coronavirus hat der 1. Mai in China einen Vorgeschmack gegeben auf das Leben nach der Pandemie. Millionen Menschen machten sich am Tag der Arbeit auf Reisen quer durchs Land. Die chinesischen Behörden erwarten rund 265 Millionen Reisende während der fünftägigen Ferien. Derart hohe Zahlen Reisezahlen hatte es in der Volksrepublik zuletzt vor zwei Jahren gegeben. An Sehenswürdigkeiten, Ausflugsorten und in Restaurants drängten sich unzählige Menschen, viele davon ohne Schutzmasken. Papst Franziskus hat einen weltweiten Gebetsmarathon für das Ende der Corona-Pandemie eingeläutet. Damit soll auch der Menschen gedacht werden, die schwer von der Krise getroffen wurden. Am Abend hielt das Oberhaupt der katholischen Kirche in einer Kapelle des Petersdoms vor mehr als 150 Gläubigen die erste Rosenkranz-Andacht der für den gesamten Mai geplanten Initiative. Jeden Tag soll an einem anderen Marienwallfahrtsort auf der Welt die Gebetsfeier abgehalten werden. Mit dabei ist nach Angaben des Heiligen Stuhls am 28. Mai nach derzeitigen Plänen auch die Gnadenkapelle im bayerischen Wallfahrtsort Altötting, allerdings ohne persönliche Teilnahme des Papstes. Am 31. Mai will der Pontifex in den Gärten des Vatikans den Gebetsmarathon abschließen. In Brasilien erreicht die Zahl der monatlichen Corona-Toten im April einen neuen Höchststand. Mit den am Freitag gemeldeten 2595 neuen Fällen stieg die Zahl der Corona-Toten für den gesamten Monat auf 82.266, wie das Gesundheitsministerium in Brasília mitteilte. Damit wurde der im März erreichte traurige Rekord von 66.573 Todesfällen übertroffen. Die Gesamtzahl der Corona-Toten in Brasilien hatte am Donnerstag die Marke von 400.000 überschritten. Nach offiziellen Angaben haben nur die USA eine höhere Opferzahl. Außerdem hat Brasilien mit 189 Toten pro 100.000 Einwohner eine der höchsten Sterberaten weltweit. Experten zufolge wurde der Höhepunkt der aktuellen Pandemie-Welle in dem südamerikanischen Land inzwischen aber überschritten.
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