Über die Schwierigkeiten Coronadaten korrekt zu erheben

VON WOLFGANG HORN

Rheinisch-Bergischer Kreis | Die Kreisverwaltung berichtet auf ihrer aktuellen Website (noch) nicht über die Entwicklung der Coronalage im Kreis und den kreisangehörigen Städten. Wir fassen deshalb einmal einige Kurzmeldungen aus dem Corona-Live-Blog der Bürgerportals Bergisch Gladbach zusammen:

Das Landeszentrum Gesundheit weist sechs weitere an Corona verstorbene Personen aus dem Kreis aus. Diese Todesfälle haben sich zwischen dem 22. Februar und dem 28. März ereignet, wurden aber nach Feststellung und Überprüfung der Todesursache erst jetzt gemeldet. Der Kreis verweist darauf, dass die notwendigen Prozeduren zu diesem langen Meldeverzug führte. Zudem habe es auch einen Rückstau in der Bearbeitung gegeben, der jetzt abgebaut sei.

Die Angabe der aktuell gemeldeten Neuinfektionen (84) und die 7.Tage-Inzidenz stünden unter dem Vorbehalt, daß der Kreis noch viele Fälle rückwirkend melde. 

Auch die Inzidenz für Mittwoch wurde in der Nacht von 150 auf 166 korrigiert.

In den vier Krankenhäusern im Kreis werden laut Kreisverwaltung inzwischen 59 Corona-Patienten stationär versorgt; das sind neun mehr als am Vortag. Die Zahl der Intensivpatienten stieg um zwei auf 14; davon müssen 13 invasiv beatmet werden.

Gestern hatten das Landeszentrum Gesundheit und die Kreisverwaltung gleichzeitig vier unterschiedliche Angaben über neue Coronafälle im Kreis gemacht: 17, 49, 62 und 68 (!).

Wenn aber den Inzidenzzahlen die Bedeutung zukommt, daß an ihrer Größe in Gesetzen und Verordnungen jeweils unterschiedliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und unterschiedliche Lockerungen von Einschränkungen festgemacht werden, sollten die Bürgerinnen und Bürger ein Recht darauf haben, daß diese Zahlen tagesaktuell so triftig wir nur irgend möglich erhoben und veröffentlicht werden. Meine Zweifel an den bürokratischen Fähigkeiten meines Landes werden immer weniger ausgeräumt.

Beitragsfoto © cottonbro (pexels) 

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

  1. Es sind meiner Meinung nach weniger die fehlenden bürokratischen Fähigkeiten unseres Landes, als die einzelner Menschen, welche ihre Arbeit halbherzig durchführen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und nicht in der Sache zu suchen. Keine Lust, keine Motivation, zu müde, Streit zu Hause, die anderen sind Schuld usw. Könnte man die Menschen an den entsprechenden Positionen so motivieren, dass ihnen die Notwendigkeit ihres Handelns bewusst wird, dann gäbe es dieses Problem nicht.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.