Zeitgemäßer Radverkehr

Positionen der WNK UWG zum Radverkehr in Wermelskirchen

Wermelskirchen | Jan Paas hat ein Radfahr-Manifest der WNK UWG verfaßt, das einerseits die Förderung des Radverkehrs in der Stadt vorwiegend auf kürzeren Strecken fordert, sich andererseits gegen Beschränkungen für den motorisierten Verkehr wendet. Hier das Dokument der WNK UWK mit dem Titel: “Positionen der WNK UWG FREIE WÄHLER für einen zeitgemäßen Radverkehr in Wermelskirchen”.

Die WNK UWG FREIE WÄHLER begrüßt grundsätzlich die Zunahme des Radverkehrs in Wermelskirchen als Ausdruck selbstbestimmter und eigenverantwortlicher Mobilität, sofern sich auch diese Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten. Wir wollen dem Einzelnen die Form der Mobilität nicht vorschreiben und Verkehrsteilnehmer nicht gegeneinander ausspielen. Wir treten daher dafür ein, dass das Fahrrad als Verkehrsmittel im urbanen Raum gefördert wird und in Wermelskirchen das bestehende Fahrradverkehrsnetz erweitert und optimiert wird. Unsere zukunftsfähige Fahrradinfrastruktur verbindet die Stadt- und Ortsteile miteinander und erfüllt moderne Ansprüche hinsichtlich Befahrbarkeit, Beschilderung und Ladestationen für E-Bikes

Verkehrsflächen zur Optimierung der Verkehrsströme dürfen nur und ausschließlich ideologiefrei und rational umstrukturiert werden, wobei die hohe wirtschaftliche Bedeutung des motorisierten Verkehrs zu berücksichtigen ist. Das wirtschaftliche Potenzial des Fahrrades kann hervorgehoben und gestärkt werden, weil eine Steigerung des Anteils des Radverkehrs grundsätzlich dazu geeignet ist, das hohe motorisierte Individualverkehrsaufkommen in der Wermelskirchener Innenstadt zu reduzieren, damit das Stadtklima auch hinsichtlich der Schadstoffemissionen zu verbessern und so volkswirtschaftliche Gewinne zu generieren. Allerdings fußen solche Betrachtungen immer auf dem realen Anteil des Fahrrads am Verkehrsgeschehen in Wermelskirchen.

Wermelskirchen besitzt nur streckenweise gut befahrbare und beschilderte Fahrradwege. Oftmals kommt es durch lückenhafte und mangelhafte Fahrradinfrastruktur sowie unzureichende Beschilderung zu Konflikten zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern. Die WNK UWG FREIE WÄHLER spricht sich für kombinierte Rad- Gehwege entlang aller Land- und Kreisstraßen in Wermelskirchen aus. Wenn wir das Potential des Rades im Pendler- und Einkaufsverkehr wirklich anheben wollen, dann sind kurze und schnelle Verbindungen notwendig. Radwege die über Nebenstraßen führen und Umwege bedeuten helfen da nicht weiter und sind dem Freizeitradverkehr vorbehalten.

Die begrenzten Verkehrsflächen in Wermelskirchen lassen oftmals nicht zu, dass jedem Verkehrsteilnehmer auf jeder Straße der notwendige Raum zur Verfügung steht. Daher ist der gegenläufige Radverkehr in der Telegrafenstraße auch zukünftig kritisch zu betrachten, auch und besonders aus Sicht der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Von den 400 Wuppertaler Einbahnstraßen sind 100 für den gegenläufigen Radverkehr freigegeben, wie kann es dann sein, dass die Sperrung einer einzelnen Einbahnstraße in Wermelskirchen für den gegenläufigen Radverkehr so ein Aufsehen erregt?

Die Errichtung und der Ausbau von Fahrradinfrastruktur muss stets eine ideologiefreie und rationale Einzelfallbetrachtung unter Berücksichtigung der Interessen aller Verkehrsteilnehmer sein. Auch die hohe wirtschaftlichen Bedeutung des motorisierten Verkehrs, insbesondere für Kunden des Einzelhandels oder dem Handwerk ist ideologiefrei Rechnung zu tragen. Das Fahrrad kann auf innerstädtischen Strecken mit intakter Fahrradinfrastruktur das schnellste Verkehrsmittel sein, wenn die Witterung nicht mitspielt wird das Fahrrad aber nur selten genutzt. Das Fahrrad bietet für den lokalen Einzelhandel ein unterschätztes Potenzial. Durch die begrenzte Reichweite kaufen Radfahrer nach der Devise lokal radeln – lokal kaufen in der unmittelbaren Umgebung ein. Daher sind in der Innenstadt ausreichend viele Radabstellanlagen aufzustellen.

Insgesamt gilt für die WNK UWG FREIE WÄHLER immer noch die Absprache, dass das Verkehrsgeschehen in der Innenstadt erst dann neu bewertet wird, wenn der Loches Platz fertig gestellt ist und die dann tatsächlich vorhandenen Verkehrsströme bewertet werden können. In diese Bewertungen sollte die Entwicklung des Rhombus – Areals mit einfließen. Am Ende diese Prozesses muss eine Bürgerbefragung zum Konzept stehen. Grundsätzlich autofeindliche Einstellungen helfen in keiner Art und Weise, die Verkehrsflächen und Verkehrsströme zukunftsfähig aufzustellen und zu lenken.

Kommentare (10) Schreibe einen Kommentar

    • stefan wiersbin
    • 05.04.21, 11:14 Uhr

    Es ist immer wieder lustig, dass die WNKUWG eine ideologiefreie Diskussion fordert. Dabei ist es die WNKUWG die in jeglichen Diskurs ideologisch Argumentiert. – “Wenn wir das Potential des Rades im Pendler- und Einkaufsverkehr wirklich anheben wollen, dann sind kurze und schnelle Verbindungen notwendig. Radwege die über Nebenstraßen führen und Umwege bedeuten helfen da nicht weiter….” Richtig erkannt, also sollten wir auch noch einmal über den gegenläufigen Radverkehr in der Telegrafenstraße nachdenken. Auch sollten wir noch einmal darüber Nachdenken, ob das Auto das Verkehrsmittel ist, dass im öffentlichen Raum den meisten Raum zugeordnet wird, ob es dazu wirklich keine Alternativen gibt. Hierzu wäre ein Blick in unsere niederländische Nachbarschaft vielleicht nicht schlecht.

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    • MarcO
    • 05.04.21, 11:21 Uhr

    Seit Jahren ergießen sich nun schon die Verkehrsströme durch die Innenstadt. Viel Lärm, Abgase und Stress für Fußgänger prägen diese Verkehrspolitik. Wie viel Zeit mehr brauch es um dies zu begreifen? Aber gut. Manch einer brauch halt etwas länger. So etwas wie Aufenthaltsqualität ist hier leider nie entstanden.

    Wie soll sich eine Innenstadt Familien-und Einkaufsfreundlich entwickeln können, wenn dieses schon seit Jahren im Ansatz konsequent verhindert wird?

    Loches Platz, Rhombus Hallen … Spiel auf Zeit. Mehr leider nicht.

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  1. Wo ist eigentlich noch Platz für Menschen und Natur, wenn überall Autos herumstehen, Parkplätze und breitere Straßen gebaut werden? Wenn sie wenigstens fahren könnten, was bei der heutigen Menge dieser Fahrzeuge schon überdies unmöglich ist. Von der verschmutzten Umwelt durch immer mehr Kraftfahrzeuge aller Art ganz zu schweigen. Das Wort “ideologiefrei” im Zusammenhang mit “hoher wirtschaftlicher Bedeutung”, also dem Kapitalismus zu verwenden ist bestimmt nur ein Osterwitz.

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      • Joachim Zappe
      • 05.04.21, 18:06 Uhr

      Ein Gespenst geht um, nein nicht in Europa, sondern in Wermelskirchen. Und alle Rentner der Region vereinigen sich – zum Kampf gegen Drahtesel und deren Besitzer. Nein, aufhören, aufhören! Halt die Klappe Zappe! Keine Polemik, kein Überziehen! Nein, ich führe das nicht weiter aus! Es ist doch die Zeit für österliche Ruhe und Gelassenheit.
      Denn: Das wäre ja mal was, wenn sich die WNK auf Sachlichkeit einlassen würde. Nur leider kann man das kaum glauben. Wem und was sollen wir denn glauben. Allein der hier vor kurzem veröffentlichte, namentlich leider nicht gekennzeichnete Kommentar der WNK zum Gerichtsurteil (gegenläufiger Radverkehr in der Telegrafenstraße) spricht dagegen. Da werden die Grünen und der ADFC „und seine Klientel“ übel diskriminiert. Man halte sich nicht an Mehrheitsbeschlüsse und würde Gesetz und Ordnung nicht akzeptieren. Als wären die Lokalpolitiker und der ADFC-Vertreter und Kläger Frank Schopphoff Antidemokraten und Chaoten und für alles Böse in und um Wermelskirchen verantwortlich. Das ist hanebüchen und mehr als eine Unverschämtheit. Aus den Zeilen geht nicht Sachlichkeit, sondern pure Wut und Hass auf Fahrradfahrer hervor. Ich vermute, ich kenne den Verfasser der Kommentarzeilen. Für das noch nicht einmal aussagekräftige Foto (wer wird denn da bedroht?) in der Lokalzeitung, die nicht das erste Mal gegen Radfahrer polemisiert, hat er wahrscheinlich sehr lange auf der Lauer liegen müssen. Aber für die Stimmungsmache ist es gut. Das ist es, was das „Klima“, im Sinne von Atmosphäre in Wermelskirchen ausmacht. Bei genauerer Betrachtung sind die Situationen, die das Radfahren in der Innenstadt als bedrohlich zeigen sollen, bedauerliche Einzelfälle und für politische Entscheidungen zu vernachlässigen. Würde der Blick mal genauso intensiv auf das Fehlverhalten der Autofahrer gerichtet sein, das wäre ein Thema wert. Gerne wird von der WNK und ihren Verbündeten immer wieder der zornige und bedrohte Rentner in den Mittelpunkt gestellt, die sich komischerweise so gar nicht vom Autoverkehr belästig fühlen. Apropos Rentner: alle in unserer Radgruppe gehören auch zu dieser “vordemvelozuschützenden” Gruppe an. Wir fühlen uns nicht bedroht, aber wir sind uns einig: Soviel Aggressivität, Antipathie und Missstimmung gegen Radfahrer wie in Wermelskirchen gibt es auch Dank WNK nirgendwo anders – auf dieser Welt. Konsequenz für uns: Wermelskirchens City möglichst großräumig umfahren.
      Ob Herr Paas mit der Ankündigung eines Radfahr-Manifestes bei den Radfahrern neue Wählerschichten akquirieren kann, wird sich zeigen. Er muss sich wahrscheinlich aber erst einmal gegen den ein oder anderen „wildgewordenen Handfeger“ durchsetzen. Ganz ehrlich: viel Erfolg dabei.

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      • „Pure Wut und Hass auf Fahrradfahrer“ gut gebrüllt, Löwe Zappe!
        Eher liest man aus Ihrem Kommentar pure Wut und Hass auf die Justiz, die nicht nach ihrer Pfeife tanzt.

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        • stefan wiersbin
        • 05.04.21, 20:26 Uhr

        Schade, aber erwartbar. Die WNKUWG, – besser Herr Rehse? – geht wieder einmal auf einen Diskurs nicht ein. Lieber versucht die WNKUWG die Aufmerksamkeit auf Nebenschauplätze zu lenken.

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        • Immer schön, die Kommentare nacheinander lesen, Herr Wiersbin:
          Den Kapitalismus als Nebenkriegsschauplatz hat Herr Balschuweit in den Diskurs eingeführt.

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            • stefan wiersbin
            • 05.04.21, 21:01 Uhr

            Reden Sie sich doch nicht heraus. Bisher kann ich noch nicht erkennen, dass die WNKUWG an einen sachlichen Diskurs interessiert ist.- Aber, es soll ja durchaus Zeichen und Wunder geben.

      • Info WNK UWG,

        schade, dass Sie mich gar nicht verstehen, oder tun Sie nur so? Sie tun nur so. Ich erkläre es Ihnen noch einmal. Im Text der WNK UWG s.o. wird das Wort “ideologiefrei” im Zusammenhang mit “hoher wirtschaftlicher Bedeutung” genannt. Hohe wirtschaftliche Bedeutung kommt allerdings aus der Ideologie des Kapitalismus und wie Sie schon ganz richtig verlinkt haben, bin ich ein ausgewiesener und staatlich geprüfter und genehmigter Fachmann auf genau diesem Gebiet. Da Sie diesen Fehler in Ihrem Text machten, habe ich es für einen Osterwitz gehalten. Scheinbar lag ich falsch und Sie meinten es ernst.

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