Von Luca, recover, eguest, smart meeting, gastident oder Kontakterfassung.de

VON WOLFGANG HORN

Luca hat Smudo, Henning Rehse und Oliver Platt, Wkhandinhand hingegen ist eine lokale Lösung ohne TV-Auftritt. Wer oder was ist Luca? Luca ist eine Kontaktaufzeichnungsapp für Smartphones, die in Zeiten der Pandemie die Kontakte des Nutzers speichert etwa beim Besuch einer Gaststätte oder eines Konzerts, im Nahverkehr mit Bus und Bahn, beim Einkauf oder im Hotel. Im Falle einer Infektion mit Covid-19 können die Daten ans Gesundheitsamt versandt werden, so daß dort eine erfolgversprechende Clusteranlayse möglich wird. 

Luca soll besser und schneller als bislang mit Zetteln, handgeschriebenen Listen oder Ecxel-Tabellen diejenigen Personen digital erfassen und die Daten verarbeiten, die gegebenenfalls Kontakt mit einem infizierten Gast, Besucher oder Kunden hatten. Luca ist eine sehr gute App aus Berlin. In den letzten Tagen hat sie einen ungeheuren Bekanntheitsgrad erreicht, weil Smudo von den PhantaVier sie bei Anne Will zur besten allsonntäglichen Sendezeit nach dem Tatort vorstellen konnte. 

Neben Luca aber gibt es viele, viele vergleichbare Apps. recover, eguest, smart meeting, gastident oder Kontakterfassung.de etwa, darfichrein oder scopevisio, coronaassist:presence, hygienranger, bomcha, digital water und viele ungenannte Weitere. Und eben das System aus Wermelskirchen, WKhandinhand.

Wir sind mitten in der dritten Welle der Pandemie. Das letztlich beste Mittel gegen die Covid-19-Infektion wäre die Impfung. Aber es stehen noch lange nicht genügend Impfdosen zur Verfügung. Die Impfkampagne wird realistischen Einschätzungen zufolge gewiß noch mehrere Monate dauern und sollten sich weitere Mutanten des Virus herausbilden, ist nicht auszuschließen, daß wir bis Ende des Jahres oder gar länger die Kontaktbeschränkungen, die Hygieneregeln, das Tragen von Masken und die konsequente Luftreinigung werden betreiben und erdulden müssen. In dieser Zeit ist es umso wichtiger, daß wir mittels einer App oder eines ähnlichen Verfahrens die Gesundheitsämter in den Stand versetzen, Infektionen nachzuverfolgen und Infektionsherde ausfindig zu machen sowie infizierte Bürgerinnen zu warnen und in Quarantäne zu versetzen. Die Corona-Warn-App des Bundes leistet es nicht, sich beim Besuch öffentlicher Einrichtungen, von Restaurants oder Hotels, Läden, Museen oder Konzerten, im öffentlichen Nahverkehr oder in Taxen sozusagen einzuchecken, mittels eines QR-Codes oder eines vergleichbaren einfachen Verfahrens, und die Daten, sollte es erforderlich werden, an eine Schnittstelle des Gesundheitsamtes automatisiert und datenschutzordnungskonform zu versenden.

WKhandinHand, ein in Wermelskirchen entwickeltes Verfahren, wird von bald 30 Gastronomen und anderen Betrieben bereits genutzt und schon mehr als eintausend Wermelskirchener haben sich mit einem Nutzerkonto registriert, das die Nutzung der in den entsprechenden Restaurants vorliegenden QR-Codes nochmal stark vereinfacht. Der Gast braucht keine App, sondern nutzt ein ein sogenanntes webbasiertes Verfahren. Er scannt beim Besuch einer Gaststätte den QR-Code und gibt die wenigen erforderlichen Daten ein, Name, Anschrift, Telefon. Wenn er ein Nutzerkonto angelegt hat, braucht er lediglich sein Password anzugeben. Die Daten der Besuche werden nach einer festgelegten Zeit gelöscht und zwischenzeitlich hochverschlüsselt und datenschutzverordnungskonform gespeichert. Nur im Bedarfsfall werden sie an das Gesundheitsamt weitergegeben. Die Anbindung an Sormas, die Software der Ämter, mit der die Gesundheitsämter im Land nach und nach ausgestattet werden, ist möglich und wird derzeit implementiert.

Ich habe die Corona-Warn-App des Bundes. Zudem führe ich ein Kontakttagebuch, die zweite App, die pandemieerforderlich war. Erst seit wenigen Tagen besteht auch die Möglichkeit, die Kontakte in der Warn-App zu notieren. Warum soll ich nun eine weitere App zur Kontaktverfolgung speichern, wenn doch auch die Möglichkeit bestünde, in allen Wermelskirchener Geschäften, Restaurants, Cafés, Behörden, Einrichtungen, Läden oder Handwerksbetrieben einen QR-Code zu scannen und einmalig ein Nutzerkonto anzulegen? André Frowein, dem Chef des örtlichen Marketingvereins “Wir in Wermelskirchen” ist zuzustimmen, daß man, solange es keine einheitliche Lösung gibt, sofort auf das in Wermelskirchen entwickelte System des QR-Codes zurückgreifen sollte. 

Es bedarf keines geharnischten Briefes aus Wermelskirchen nach Bergisch Gladbach. Erforderlich ist eine rationale Diskussion, ein abwägendes Für-und-Wider, auch eine lokale Debatte über die beste, weil einfachste und die Bürgerinnen am wenigsten belastende Lösung.

Kommentare (3) Schreibe einen Kommentar

  1. Die sicherlich gut gemeinte Aktion https://wkhandinhand.de/ (Link ruhig mal anklicken) in einem Atemzug mit der LUCA App zu nennen, hat wohl weniger mit einer fundierten vergleichenden Analyse der Systeme durch den „Chronisten“ als mit seinem persönlichen Faible für einen Aktivisten der Aktion zu tun.

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  2. Die sicherlich gut gemeinte Aktion https://wkhandinhand.de/ (Link ruhig mal anklicken) in einem Atemzug mit der LUCA App zu nennen, hat wohl weniger mit einer fundierten vergleichenden Analyse der Systeme durch den „Chronisten“ als mit seinem persönlichen Faible für einen Aktivisten der Aktion zu tun.

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    • EDV-Schrauber
    • 13.03.21, 20:23 Uhr

    “Wir überarbeiten zur Zeit die Website”? Ernsthaft?

    Also doch ein Projekt der Regierung oder T-Systems?

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

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