Impfung gegen COVID-19 muss barrierefrei sein!

Beirat für Menschen mit Behinderung bezieht Position in der Impfdebatte

Gestern hat die Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung Wermelskirchen, Petra Sprenger, eine Pressemitteilung versandt, in der sie Stellung nimmt zu den Rahmenbedingungen der Impfaktion gegen Covid-19:

Wermelskirchen | Der Beirat für Menschen mit Behinderung in Wermelskirchen kann durchaus nachvollziehen, dass aufgrund der erforderlichen starken Kühlung des Impfstoffes und um möglichst viele Menschen in kurzer Zeit impfen zu können, große Impfzentren eingerichtet werden.

Jedoch wurden an den Beirat in den letzten Tagen immer wieder verschiedenste Bedenken von Bürgern mit Einschränkungen bezüglich des Impfzentrums des Rheinisch-Bergischen Kreises herangetragen. Diese betrafen sowohl die schlechte Erreichbarkeit für Wermelskirchener Bürger mit dem ÖPNV, die große Entfernung, aber auch viel Unsicherheit und Angst, wie Betroffene sich in einem solch großen Impfzentrum zurecht finden können.

Wir sind der festen Überzeugung, dass Menschen mit Einschränkungen Möglichkeiten angeboten werden müssen, sich barrierefrei impfen lassen zu können. Dabei müssen mobilitätsbedingte Barrieren, aber auch psychische Barrieren und Unsicherheiten abgebaut werden. Um eine hohe Impfbereitschaft unter den Bürgern zu erreichen, dürfen Verunsicherungen und Ängste der Betroffenen nicht ignoriert werden, sondern es muss eine praktikable, aber auch eine für Menschen mit Behinderung akzeptable Lösung gefunden werden.

Der Beirat für Menschen mit Behinderung unterstützt daher ausdrücklich den Vorschlag des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Stefan Leßenich, der Bürgermeisterin Frau Marion Lück sowie den niedergelassenen Ärzten, Dr. med. Hans-Christian Meyer, Harald Bergerhoff und Tobias Hopff, von kleineren dezentralen Impfstellen, solange eine Impfung gegen COVID-19 in Hausarztpraxen noch nicht möglich ist.

Kleinere, dezentrale Impfstellen in barrierefreien Räumlichkeiten würden die Wege verkürzen, aber auch die Impfung in einer vertrauten Nachbarschaft schafft für viele Menschen ein sicheres Gefühl – und dass sollten doch alle Bürger, egal ob mit oder ohne Einschränkung, bei der Impfung haben, oder?

Wermelskirchen, 12. Januar 2021

Petra Sprenger Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung Wermelskirchen

Bleibt lediglich zu erwähnen, daß sich über die von Frau Sprenger erwähnten Personen und Parteien hinaus auch die WNK UWG, FDP, Die Grünen und die Sozialdemokraten jeweils durch ihre Fraktionsvorsitzenden öffentlich für mindestens ein weiteres Impfzentrum im Kreis eingesetzt haben, daß also in Wermelskirchen in dieser Frage ein ungewöhnlich breiter Konsens herrscht. W.H.

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