„So lass mich doch dein Kripplein sein…“

Ein Wort zum Montag, dem 28. Dezember 2020

VON CORNELIA SENG

Unter dem Tannenbaum steht wieder die alte Krippe. Von Generation zu Generation wurde sie in unserer Familie weitergegeben. Man sieht ihr an, dass sie alt ist. Nicht, weil sie schäbig oder verstaubt aussähe! Nein, sie wurde immer liebevoll gepflegt und verpackt. Aber sie sieht eben aus wie „von damals“, vor mehr als hundert Jahren.

Krippenausstellungen haben uns durch die Adventszeit begleitet. In Kassel war es die Ausstellung „Krippen aus aller Welt“. 

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass in den Krippen aus Afrika das Jesuskind selbstverständlich eine dunkle Hautfarbe hat und dass es bei den Krippen aus Indonesien asiatisch aussieht? 

Man sieht den Krippen ihre Herkunft an, wie unserer auch.

Dabei wissen wir alle, dass sich die Geschichte in Bethlehem, im jüdischen Land zugetragen hat. Das Jesuskind war ein Kind inmitten des jüdischen Volkes, es wurde im Orient geboren. Das ist die historische Wahrheit, und die ist wichtig. 

Doch die Weihnachtsfreude soll ja „allem Volk widerfahren“, heißt es in der Weihnachtsgeschichte. Jedem Volk der Welt ist der Heiland geboren! In mir und in dir wird er geboren. 

„So lass mich doch dein Kripplein sein; komm, komm und lege bei mir ein dich und all deine Freuden“, hat Paul Gerhardt 1653 gedichtet. In uns will er zur Welt kommen. Mit seinem Trost, seinem Frieden, seiner Liebe. Durch uns will er die Welt gestalten. 

Der Apostel Paulus nennt das später ein Geheimnis: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kol.1,26f).

Deshalb hat das Jesuskind in der Krippe das Angesicht eines jeden Menschen der Welt. In jedem Volk der Erde, in jeder Kultur der Welt und zu jeder Zeit kommt er zur Welt. Eine wirklich frohe Botschaft. Heute will er uns Mut machen, heute will er uns zuversichtlich und gewiss machen.

Allen ein frohes Weihnachtsfest! Lasst uns die Geburt dieses besonderen Kindes feiern!

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