VON WOLFGANG HORN
Ein schlechter Verlierer. Jeder kennt ihn: Einer, der nicht ertragen kann zu verlieren, einer, der sich dem Sieger gegenüber unfair verhält. Fast alle haben diese Type kennengelernt, in der Schule, im Sportverein, im Freundeskreis. Den, der anderen die Schuld gibt an der Niederlage. Den, der nach dem Spiel den Sieger mit Vorwürfen überzieht. Ein schlechter Verlierer. Einer ohne jede Größe. Noch in der ärgsten Niederlage ohne jeden Zweifel an sich selbst. Egomanisch. Selbstgerecht bis selbstverliebt.
Der schlechteste aller schlechten Verlierer, einer der so gar nichts hat von einem Vorbild, der in nachgerade allen Fragen kläglich versagt, es aber immer und überall mit der eitelsten Selbstbeweihräucherung kommentiert hat, muß in ein paar Tagen gehen. Gut so. Vielleicht läutet dieses Datum auch das Ende aller Epigonen ein, aller Imitatoren des Maulhelden, aller Nachahmer des Lügenbarons. Auf der Bühne der großen Politik ebenso wie auf den lokalen Brettern. Jene, die mangelnden Anstand, mickrigen Verstand mit Lautstärke zu kompensieren versuchen, mit rüder Wortwahl, zu der man nur jenseits aller Erziehung in der Lage sein dürfte. Zu wünschen wäre es.