VON WOLFGANG HORN
So furchtbar viele Menschen werden nicht furchtbar traurig sein, nach der Ankündigung von Thomas Kemmerich, nicht für eine Spitzenkandidatur in Thüringen im April des kommenden Jahres zur Verfügung zu stehen. Thomas Kemmerich? Ja, Thomas Kemmerich, das war der FDP-Vorsitzende, der sich im Februar von allen politischen Instinkten verlassen von der AfD hat zum thüringischen Ministerpräsidenten wählen lassen. Das folgende bundesweite politische Erdbeben samt bundesweiter Demonstrationen kostete am Ende nicht nur Frau Kamp-Karrenbauer das Amt der CDU-Vorsitzenden, das sie derzeit quasi nur noch vorübergehend ausübt, sondern machte Kemmerich vermutlich zum Ministerpräsidenten mit der kürzesten Amtszeit von nur wenigen Tagen in der Geschichte der deutschen Bundesländer. Also, Thomas Kemmerich will nicht mehr werden, was er ohnehin nicht mehr werden würde. Nur am Rande: Der FDP-Chef in Wermelskirchen, Marco Frommenkord, hat sich noch am Nachmittag des 5. Februar dieses Jahres unmittelbar nach der Wahl in Erfurt von diesem Taubbruch öffentlich distanziert, als die Kubickis noch feierten und die Lindners sich nicht aus der Deckung trauten. Chapeau. So und so ein historisches Datum.
