VON WOLFGANG HORN
Zwei Nachrichten an einem Tag, an dem Ministerpräsident Söder in Bayern wegen der Verbreitung des Coronavirus den Katastrophenfall ausruft:
In Heidelberg hat die Polizei einen “Glühweinspaziergang” von 200 Menschen aufgelöst, bei dem weder die Abstandsregeln noch der Infektionsschutz durch eine Mund-Nasen-Maske eingehalten wurde. Und in Berlin feierten 41 Besucher eine illegale Karaoke-Party und versuchten, über das Dach des Hauses zu fliehen, als die Polizei heute am frühen Morgen einschritt. In der Wohnung waren eine Bar mit Ausschank und Karaoke-Anlage aufgebaut wie bei einer kommerziellen Veranstaltung.
Querdenker? Nein. Eher Nicht-Mehr-Denker. Ist es wirklich unmöglich, die Feierlust ein paar Wochen lang einzudämmen, bis die Coronalage feiern wieder möglich macht? Oder ist es nur denen unmöglich, die von Verstand und Anstand befreit dem vollkommenen Egoismus frönen? Ich kann nur den Kopf schütteln angesichts der irren Verantwortungslosigkeit irrer Feierwütiger. Mit solchen Menschen ist wirklich kein Staat zu machen. Was hat Menschen derart von Gemeinsinn entzweit, vom Gemeinwesen, von nachbarschaftlicher Solidarität, von Nächstenliebe?