Frauen im Stadtrat

VON WOLFGANG HORN

Vierzehn der 54 Mitglieder des neugewählten Rates in Wermelskirchen sind Frauen. Vierzehn. Ein gutes Viertel. Der Anteil der Frauen an der Bevölkerung indes liegt ein wenig über 50 Prozent.

Die Zukunft Wermelskirchen, die AfD und die Linke finden ganz ohne Frauen statt. Von den 19 Christdemokrat*innen sind ganze vier weiblich. Vier. Das sind 21%. Mit drei von zehn in den Rat einziehenden Sozialdemokraten ist die Quote der SPD mit 30% etwas besser. Mit einer von drei Stadtverordneten kommt die WNK UWG gar auf 33%. Beim Bürgerforum beträgt mit einer Stadtverordneten bei einer aus vier Personen bestehenden Fraktion der Frauenanteil nur 25%. Aus vier Stadtverordneten besteht zukünftig auch die FDP, bei der aber ebenfalls nur eine Frau Platz im Rat nehmen darf. 25%. Vier weibliche Mitglieder hat dagegen die Fraktion der Grünen, die aus neun Gewählten besteht. Das macht einen Frauenanteil von 45% aus.

Kurzum: Einzig die Grünen entsenden in Wermelskirchen einen respektablen Anteil von Frauen in den Rat.

Kommunalparlamente entsprechen in ihrer Zusammensetzung in vielerlei Hinsicht nicht der Struktur der Gesellschaft. Neben den unterrepräsentierten Frauen gibt es nur wenige Kommunalpolitikerinnen und -politiker mit Migrationshintergrund. Und: Jugend ist in der Kommunalpolitik immer noch nicht ausreichend vertreten.

573 Kommunalpolitiker und Kommunalpolitikerinnen haben sich an einer nicht repräsentativen Befragung beteiligt. Mehr als jede zweite Frau (60 Prozent) gab dabei an, im Rahmen der politischen Arbeit schon einmal Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder Sexismus erlebt zu haben. Etwa jede Fünfte findet es schwierig, Amt und Familie miteinander zu vereinbaren. Viele beklagen Intransparenz, Klüngel und Seilschaften unter Männern. Und sogar 30 Prozent der Lokalpolitikerinnen gaben an, wegen negativer Erfahrungen als Frau in der Politik schon einmal daran gedacht zu haben, ihre Parteiämter oder Mandate niederzulegen.

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