Nach Gutsherrenart

Ein innerer Monolog, ausgedacht, natürlich

VON WOLFGANG HORN

Natürlich ist das schwierig, mit der Demokratie und so, wenn jeder irgendwas zu melden hat und keiner reguliert, und niemand mehr sagt, wo es lang geht, was man darf und was nicht, und irgendwie alle gleich sind und ich nicht mehr wert bin als andere, obwohl ich doch die allergrößten Ambitionen habe. “Alles hört auf mein Kommando!“ Das wärs. Oder die guten alten Zeiten, als der Landjunker befahl und die Bediensteten sprangen, ohne Widerworte oder gar Kritik. Den Prügel hätte es gegeben, Zucht muß sein.

Nein, nein und abermals nein. Mich und die meinen kritisiert niemand ungestraft. Und wenn ich schon nicht verbieten kann, daß jemand Kritisches über mich schreibt und öffentlich macht, auf jenen Plattformen, wo die Manneszucht schon lange hin ist, dann muß ich mich eben auf andere Weise wehren. Ich werfe einfach den Kritikus aus der Facebookgruppe raus, die ich administrieren darf. Auch wenn das Thema der Gruppe so gar nichts mit der Kritik an meiner Zukunftspartei zu tun hat. In meiner Gruppe „Balkantrasse“ wird der Kritikaster jedenfalls keinen Beitrag mehr einstellen. Dein Rache ist mein. So heißt es in 5.Mose,35. 

Und mein soll die Rache bleiben. So hat das schon mein politisches Vorbild gehalten, hier in Wermelskirchen. Der hat auch massenhaft Leute aus seiner Gruppe rausgeschmissen, wenn sie renitent waren. Ist doch gut gegangen. Warum soll ich es anders machen? In meiner Gruppe soll nur zu lesen sein, was geschrieben wird von jenen, die mich mögen und die ich mag. Und das sichere ich eben nach Gutsherrenart. Ist am besten so. Zurück in die Zukunft der Selbstherrlichkeit.

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