Der Müll, die Stadt und der Tod

VON WOLFGANG HORN

Nein, Wermelskirchen ist nicht vermüllt, wie es die eine oder andere Einlassung der letzten Tage suggeriert. Wermelskirchen hat kein größeres Müllproblem als die Nachbarstädte und schon gar keins, das sich mit dem Metropolenmüll in der Umgebung messen ließe. So greift auch der Vorschlag ins Leere, die Stadtverwaltung möge mal vier Wochen auf die Beseitigung der Abfälle verzichten, so daß derweil die Bürger intensiv die „Vermüllung“ diskutieren können und die dann sichtbare Müllmenge heilsam auf eventuelle Verursacher einwirkt und sie zu Saubermännern und Sauberfrauen macht. Schnickschnack. Na klar ist auch der eine oder andere Dellmann eine Drecksau, der anderen den eigenen Abfall aufbürdet oder die Allgemeinheit finanziell bluten läßt. Asozialität gibt es leider überall. Auch hier. Aber gewiß nicht mehr oder häufiger als anderswo in der Region. Die vermeintliche Vermüllung ist eine bei Politikern gern gewählte Skandalisierung, wie seinerzeit schon die Frage nach der öffentlichen Sicherheit, als die Polizeistation in die Nachbarstadt umgezogen ist. Skandalisierung wird gerne betrieben, kann man sich doch als „Kümmerer“ profilieren und als Garant für „Sicherheit und Ordnung“ aufspielen. Wir brauchen in Wermelskirchen weder schwarze Sheriffs noch blaue „Bürger-Müllmänner“. Gottlob.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.