Filmdoku „Weil wir schwarz sind“ zur Demo gegen Rassismus in Düsseldorf am 06.06.2020 jetzt auf Youtube
Wuppertal/Bergisches Land | Am Donnerstag, dem 18. Juni findet um 18 Uhr im Medienprojekt Wuppertal das erste Treffen für neue Filmprojekte gegen Rassismus statt. (Aus Schutzgründen bitte Masken mitbringen.) Rassismus empört uns, auch hier in Deutschland. (Auch) Filme können die Welt und die Menschen bewegen.
Eine sehr interessante und bewegende Filmdokumentation zur Demo gegen Rassismus am 06.06.2020 in Düsseldorf ist jetzt auf Youtube.
Junge Menschen können mit Unterstützung durch das Medienprojekt Wuppertal Kurzfilme gegen diesen Rassismus drehen und sie veröffentlichen, für Gerechtigkeit und Sensibilität im Zusammenleben unterschiedlicher Menschen. Es können Kurzspielfilme, Musikvideos oder Dokus produziert werden, filmische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur der Wille auf Veränderung und ein bisschen Kreativität. Jede Gruppe wird unterstützt durch eine/n professionelle/n Filmemacher*in. Alle Filme sollen im Kino und auf Youtube veröffentlicht werden.
Ein Film zur Black-Lives-Matter-Demonstration in Düsseldorf am 06.06.2020 :
„Black lives matter“, „Nein zur Polizeigewalt“, „Stopp Rassismus“, „Black is beautiful“, „I can‘t breathe“, „No justive no peace“ – so steht es auf den Plakaten der Black-Lives-Matter-Demonstration in Düsseldorf am 06.06.2020. 20.000 Menschen demonstrieren hier anlässlich des Todes des Afroamerikaner George Floyd, der am 25. Mai in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota durch eine gewaltsame Festnahme von vier weißen Polizisten getötet wurde.
Der Film von jungen Filmemacher*innen vom Medienprojekt Wuppertal dokumentiert die Kraft der Demonstration und lässt viele schwarze junge Menschen zu Wort kommen. Er zeigt ihre Motivation sich zu zeigen und zu kämpfen, erzählt ihre rassistischen Verletzungen in der Vergangenheit, ihre Wut und ihren Wunsch nach Gleichheit und Gerechtigkeit und ein respektvolles Zusammenleben aller Menschen hier in Deutschland.
Die Demonstrierenden erzählen ihre eigene Erfahrungen mit Rassismus in Deutschland: Wie sie oft anders behandelt werden als Weiße, wie sie beim Fußball vom Gegenspieler als „Nigger“ beschimpft oder in der Grundschule bespuckt wurden, wie sie trotz guter Noten nach der Grundschule nicht ins Gymnasium gehen durften, wie sie sich durch Blicke und Sprüche von alten Menschen abgewertet fühlten, wie sich Menschen in der Bahn wegen ihrer Hautfarbe wegsetzten, wie sie von der Polizei grundlos als schuldig behandelt oder im Bus wegen ihrer Hautfarbe kontrolliert wurden, von Problemen mit dem Vermieter oder auf der Arbeit, wie die Lehrerin „Neger“ sagte und von dem Gefühl, in der Klasse Außenseiter zu sein und lauter „nicht böse-gemeinte“ Witze zu hören, von der stetigen Frage „Sprechen Sie deutsch?“, davon, wie ein Affe angefasst zu werden oder wie sie als schwarze Männer beim Feiern ausgeschlossen werden, weil sie als gewaltbereit, als Gefahr angesehen werden.
„Es ist mein gutes Recht, Respekt zu fordern. Ich muss mir das nicht gefallen lassen. Wie anders bin ich denn?“. Sie wollen nicht reduziert werden auf die Hautfarbe sondern nach ihrem Charakter bewertet werden. „Ich bin Deutsche, rede perfekt Deutsch, habe meine Wurzeln in Afrika und feier das!“ Zum Ende des Film sagt eine Demonstrantin: „Jeder von uns wird diese Demonstranten irgendwann mal brauchen, egal was passiert. Ob jetzt Deutschland gegen Muslime ist oder die ganze Welt gegen Homosexuelle. Wir müssen für die da sein“. Der Tenor der Schlusskundgebung: Beide, Schwarz und Weiß, müssen den ersten Schritt machen, den Dialog suchen und einander zuhören.
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