Neulich an der Corona-Front – Die Zweite

Jetzt haben wir die ersten Tage der strengen Ausgangsbeschränkungen hinter uns. So allmählich scheinen sich alle daran zu gewöhnen und es zeigt sich, dass dennoch noch vieles Möglich ist. Unsere Bewohner, im Wohnhaus für Menschen mit einer geistigen Behinderung, scheinen sich in die jetzige Situation einzufinden. Dennoch merkt man in der alltäglichen Arbeit eine gewisse Anspannung. Mal schauen, wie lange dies anhält. – Über Monate wird sich dieser Zustand ganz gewiss nicht halten lassen.

Was mich momentan umtreibt ist, die Frage nach unserer Demokratie. Gestern hat sich der Regierungschef Ungarns, Viktor Orban, per Ermächtigung auf unbestimmte Zeit sämtliche Macht gesichert. Begründung war und ist die Corona-Krise.

Hierzu Lande hat man das öffentliche Leben weitgehend zum Stillstand gebracht, um die Infektionsrate mit dem Corona-Virus niedrig zu halten. Sicherlich notwendig und bei fehlender Impfung bzw. Medikation richtig, um unser Gesundheitssystem nicht zu überfordern.

In vielen Ländern benutzt man Tracking- und sonstige Handy-Daten, um die ausgesprochenen Ausgangsbeschränkungen zu überwachen. Und, auch in der deutschen Politik wird über eine solche Maßnahme nachgedacht. Noch ist die Politik bemüht zu betonen, dass die Nutzung von speziellen Corona-TrackingApps, wenn sie denn eingeführt würden, freiwillig wären. Doch es stellt sich die Frage, wie lange dies so wäre. Mit einer solchen App würden wir unsere Freiheit freiwillig aufgeben und uns auf Schritt und Tritt Überwachbar machen. – Missbrauch durch politische Kräfte nicht ausgeschlossen!

Gestern bekam ich von meinen Freunden aus Hamburg einen verfrühten Ostergruß, der mich ein wenig aus der Fassung brachte. Für einen Moment wurde mir klar, wie sehr mir die sozialen Kontakte zu meinen Freunden fehlen. Sicherlich, dank der modernen Kommunikationsmittel können wir glücklicherweise in Kontakt bleiben! Was fehlt ist, die physische Nähe zu ihnen, da der Virus uns zur sozialen Distanz zwingt. Umso mehr freue ich mich auf die Zeit nach dieser Krise! Ich weiß mich jetzt und in Zukunft im Kreis meiner Freunde geborgen. – „Gottes Kraft, geht alle Wege mit“ (A. Delp)

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