Einheitliche Beflaggung an öffentlichen, kommunalen Gebäuden im Rheinisch-Bergischen Kreis
Rheinisch-Bergischer Kreis | Statistisch gesehen ist jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal von häuslicher Gewalt betroffen gewesen. Um auf die Wichtigkeit des Themas aufmerksam zu machen, findet am 25. November der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ statt. Ziel ist es, Mädchen und Frauen, die weltweit von häuslicher Gewalt betroffen sind, Hilfe anzubieten und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Im Jahr 2001 hat der Verein „Terre de femmes“ die Aktion ins Leben gerufen, in allen Regionen Deutschlands und weiteren Ländern Fahnen zu hissen, um für das Thema zu sensibilisieren. So werden jährlich über 8.250 Fahnen und Banner weltweit gegen häusliche Gewalt an Frauen aufgehängt. Im Zuge dessen beteiligt sich auf Initiative des Runden Tisches auch der Rheinisch-Bergische Kreis. An allen öffentlichen kommunalen Gebäuden der acht Städte und Gemeinden werden die blauen Fahnen von „Terre de femmes“ gehisst. „Es ist wichtig, dass das Thema häusliche Gewalt und deren Bekämpfung mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wird. Mit der Fahnen-Aktion wird der Zusammenhalt bei dem Thema zudem visuell deutlich“, betont Landrat Stephan Santelmann.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden im Jahr 2017 908 Körperverletzungen an Frauen gezählt. Ein Jahr später waren es 698 Fälle. „Oft sprechen betroffene Mädchen oder Frauen nicht darüber, dass sie häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Mit dem Tag wollen wir ihnen Mut machen, sich Hilfe und Unterstützung zu holen“, so Süheyla Bas, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte des Rheinisch-Bergischen Kreises. Die Fahnen-Aktion wird aus Mitteln des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.
„Runder Tisch keine häusliche Gewalt gegen Frauen“
„Der Runde Tisch keine häusliche Gewalt gegen Frauen im Rheinisch-Bergischen Kreis“ wurde 2003 ins Leben gerufen. Er bringt viele unterschiedliche Akteure zusammen, die sich verschrieben haben, über das Thema häusliche Gewalt aufzuklären und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren. Fünf- bis sechsmal im Jahr treffen sich die Beteiligten aus dem Frauenhaus Bergisch Gladbach, den Frauenberatungsstellen, Justiz und Staatsanwaltschaft, Polizei, Opferhilfe, Jugendämtern, Kinderschutzbund und Gleichstellungsstellen. Dabei stehen die Vernetzung und das Profitieren von gegenseitigen Erfahrungen im Vordergrund. So können Synergien optimal genutzt und Maßnahmen der einzelnen Organisationen – von der Prävention bis zur Begleitung und dem Schutz der Opfer – in den Kommunen kreisweit bekannt gemacht werden.
Frauen, die Hilfe benötigen, können sich telefonisch an die professionelle Beratungs-Hotline 08000 116 016 wenden. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.
Beitragsfoto: Die Mitglieder des „Runden Tisches keine häusliche Gewalt“ mit Landrat Stephan Santelmann