13. Fahrradkommunalkonferenz 2019 in Lutherstadt Wittenberg
Pressemitteilung der Fahrradakademie des Deutschen Instituts für Urbanistik:
Wittenberg | Aus über 80 Kommunen, Landkreisen und Landesbehörden treffen sich etwa 270 Expertinnen und Experten am 11. und 12. November in der Lutherstadt Wittenberg. Sie diskutieren auf der Fahrradkommunalkonferenz, wie der Radverkehr zur Mobilitätswende beitragen kann, welche Chancen der Radverkehr für ländliche Räume, kleine und mittlere Städten bietet und wie erfolgreiche Projekte finanziert werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in “Walkshops” durch den Ort geführt, um sich selbst einen Eindruck über die Umsetzung zu verschaffen, können aber auch in einer der weiteren drei Arbeitsgruppen diskutieren und sich Anregungen holen. Im “Planungs-Design-Pitch” messen sich deutsche und niederländische Studierende. An einem exemplarischen Straßenraum Wittenbergs stellen sie ihre Ergebnisse für eine Umgestaltung des Straßenraums vor. Das Publikum entscheidet live über das Gewinnerteam.
Da es von Kommune zu Kommune unterschiedliche Ausgangslagen gibt, werden auf der Konferenz nicht nur Kommunen mit einem hohen Niveau der Radverkehrsförderung, sogenannte Vorreiter, vernetzt – sondern insbesondere Kommunen, die am Anfang der Radförderung stehen, inspiriert.
Bundesminister Andreas Scheuer: “Wir haben eine Radverkehrsoffensive gestartet, um die Bedingungen für Radfahrer schnell und spürbar zu verbessern – mit fahrradgerechten Gesetzen, guten Rahmenbedingungen und mit einer flächendeckenden Radinfrastruktur in der Stadt und auf dem Land. Dafür stellen wir zusätzlich Rekordmittel in Höhe von 900 Millionen Euro bereit. Das Sonderprogramm “Stadt und Land” soll dabei helfen, die Lücken im Radnetz zu schließen und bestehende Wege auszubauen. Wir werden dazu erstmals auch Infrastrukturprojekte der Länder und Kommunen vor Ort fördern. Ziel ist es, den vorhandenen Straßenraum gerechter aufzuteilen und mehr Platz für das Rad zu schaffen. Denn jeder Weg ist ein potentieller Weg mit dem Fahrrad.”
Sachsen-Anhalt wird immer mehr zum FahrRadLand. “Gemeinsam mit den Kommunen wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Menschen in unserem Land auch im Alltag noch öfter das Auto stehen lassen und aufs Fahrrad umsteigen”, sagt Verkehrsminister Thomas Webel bei der Konferenz.
Deshalb unterstütze die Landesregierung auch die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Sachsen-Anhalt, die sich am 11. November 2019 im Rahmen der Fahrradkommunalkonferenz erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Webel zufolge haben mehr als 30 Kommunen die Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen und werden nun gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit dem Land den Radverkehr durch Projekte und Aktionen fördern.
“Wir danken der Lutherstadt und dem Landkreis Wittenberg für das große Engagement, so dass die 13. Fahrradkommunalkonferenz in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt stattfinden kann. Dies ist ein wichtiges Signal an die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes”, betont der Verkehrsminister.
Für die Lutherstadt ist es eine besondere Anerkennung, dass diese Tagung in Wittenberg stattfindet. “Ich denke, dass diese Fahrradkommunalkonferenz ein starker Impuls für die Stadt, die Region und das Land sein wird” so der Oberbürgermeister Torsten Zugehör. “Neben dem spannenden Thema der Mobilitätswende, wir wollen bis zum Jahr 2030 den Anteil des Radverkehrs von 19 Prozent auf 30 Prozent anheben, ist für uns auch der Austausch und die bundesweite Vernetzung sehr wichtig”, erklärt Torsten Zugehör.
Landrat Jürgen Dannenberg: “Ich möchte allen Beteiligten, die diese Fahrradkommunalkonferenz grenzüberschreitend unterstützt und vorbereitet haben, für ihr vorbildliches Engagement danken. Ich freue mich, dass die Konferenz im Landkreis Wittenberg stattfindet, denn wir bemühen uns hier vor Ort, die Rolle des Radverkehrs ernst zu nehmen und zeigen dafür gern “Flagge”. Nutzen wir diese spannenden zwei Tage um Hand in Hand für die “Mobilitätswende” im ländlichen Raum und in kleinen und mittleren Städten zu arbeiten.”
Seit 2007 findet die Fahrradkommunalkonferenz an jährlich wechselnden Orten statt und hat sich mittlerweile zu einer der bedeutsamsten Veranstaltungen der Radverkehrsförderung für kommunale Vertreterinnen und Vertreter entwickelt. Gefördert wird die Fahrradkommunalkonferenz vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, konzipiert und durchgeführt wird sie von der Fahrradakademie am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu). Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützen die Veranstaltungen als Kooperationspartner. Die Lutherstadt Wittenberg, der Landkreis Wittenberg und das Land Sachsen-Anhalt sind in diesem Jahr Gastgeber.
Beitragsfoto: Lutherstadt Wittenberg © Lutherstadt Wittenberg