“Wenn man keine Ahnung hat, …”

VON WOLFGANG HORN

Gestern erreicht mich eine Mail, in der es heißt, daß ihm, dem Absender, Angst und Bange werde um die Stadt, wenn das “Verbiegen von Fakten” nun Bestandteil der Stadtentwicklung werde. Gemeint sei eine Partei, die WNKUWGFREIEWÄHLER und ihre öffentlichen Äußerungen zum geplanten Jugendfreizeitpark. Ob sich das Forum Wermelskirchen nicht einmal mit der offenbar “fortschreitenden Demenz einiger Lokalpolitiker” befassen könne.

Es geht um einen Beitrag von Walter Thiel auf der Homepage der WNKUWGFREIEWÄHLER. In diesem Text heißt es unter anderem, daß “der Jugendfreizeitpark seit Jahren wenn auch an einem anderen Standort fertig gestellt sein könnte, ja wenn nicht die Grünen oft gemeinsam mit ihrem Verbündeten ADFC in Person von Herrn Schopphoff immer neue Versionen und ‘Visionen’ in Spiel gebracht hätten, nur den jetzigen Standort für akzeptabel erklärt hätten und damit auch die Jugendlichen kirre gemacht haben. Letztendlich haben endlose Prüfaufträge der Grünen und die Ignoranz von Fördermöglichkeiten zu einer jahrelangen Verzögerung geführt.“ (Orthographische und grammatikalische Fehler im Original,W.H.) 

Nun verhält es sich aber so, daß die Verwaltung verschiedene Grundstücke auf ihre Eignung für einen zentrumsnahen Jugendfreizeitpark geprüft und sich schließlich nach genauer Prüfung aller Fakten dafür entschieden hatte, den Jugendfreizeitpark auf einem Brach-Streifen zwischen der Dellmannstraße und Zenshäuschen zu errichten. Die WNKUWGFREIEWÄHLER hingegen, die dieses Grundstück von Beginn an den dort ebenfalls ansässigen Autounternehmen verscherbeln wollte, hat immer wieder Anträge zur Prüfung anderer Grundstücke für den Jugendfreizeitpark gestellt. Da war mal die Rede vom Gewerbegebiet Ostringhausen, dann wieder vom Sportplatz Tente, dann vom AJZ Bahndamm und der Feuerwehr. Damit hat die Partei von Walter Thiel die Fertigstellung des Projektes beständig zu hintertreiben versucht.

Vor drei Jahren noch war der WNKUWGFREIEWÄHLER das Areal neben der Dellmannstraße für den geplanten Jugendfreizeitpark zu klein, wie seinerzeit die Bergische Morgenpost zu berichten wußte: „Die Fraktionen von Bürgerforum, FDP und WNKUWG sind der Meinung, dass die Fläche bei Zenshäuschen zu klein ist, um dort für viele Jugendliche mit unterschiedlichen Nutzungen ein Angebot zu schaffen und so den Park für einen großen Kreis attraktiv zu machen.“ Jetzt, ganz aktuell, heißt es bei WNKUWGFREIEWÄHLER zur neuesten Planung für den Jugendfreizeitpark, daß “es hätte eben eine Nummer kleiner sein können“. So zitiert der Wermelskirchener General-Anzeiger besagten Walter Thiel, seines Zeichens “Sachkundiger Bürger der WNK UWG im Ausschuss für Sport, Freizeit und Tourismus”. Wie immer man Sachkunde auch definieren mag.

Nun sprächen sich Walter Thiel und seine Fraktion für den Jugendfreizeitpark aus, schreibt Anja Carolin Siebel im Wermelskirchener General-Anzeiger. Sie würden zwar immer als “Verhinderer” dargestellt, so Thiel, aber das seien sie nicht. “Im Gegenteil sei die WNK/UWG ‘sehr daran interessiert’, etwas für die Jugendlichen zu tun”, heißt es im WGA vom 30. Oktober.

Wie hieß es noch in der Mail, die mich gestern erreichte? Fortschreitende Demenz einiger Lokalpolitiker. Wohl wahr. Gegen den Jugendfreizeitpark. Für den Jugendfreizeitpark. Aber weit draußen, außerhalb der Innenstadt. Gegen den Jugendfreizeitpark. Das Gelände ist zu klein. Gegen den Jugendfreizeitpark. Die Planung ist viel zu groß. Gegen den Jugendfreizeitpark. Viel zu teuer. Wie nennt das der Volksmund? Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. 

Nein, der WNKUWGFREIEWÄHLER geht es nicht um einen gut funktionierenden Jugendfreizeitpark. Sowenig, wie es dem Fraktionsvorsitzenden dieser Partei vor Jahren um das Autonome Jugendzentrum ging, auf dessen Gelände er Parkplätze errichtet sehen wollte, oder um die Kattwinkelsche Fabrik, die, wenn es nach den ach so freien Wählern gegangen wäre, ebenfalls dem ruhenden Verkehr hätte weichen sollen. Der Jugendfreizeitpark war dieser Partei von Anfang ebenso des Teufels wie die heutigen Kulturkleinodien Katt und AJZ. 

Und schließlich: Der schamlose Versuch, den Grünen die Schuld dafür zuschustern zu wollen, daß der Jugendfreizeitpark noch nicht besteht, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club oder Rollrausch, ist an Perfidie nicht zu übertreffen. Wie sagte noch Dieter Nuhr, den der Fraktionsvorsitzende von WNKUWGFREIEWÄHLER doch bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Lesern in den sozialen Medien empfiehlt? “Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal die Fresse halten.”

Die Stadtgesellschaft ist da viel weiter als diese Partei, der es lediglich um sie selbst geht: Am kommenden Freitag, dem 8. November, findet der erste Umsatzspendentag in Wermelskirchen statt. Mehr als 50 Einzelhändler und Gastronomen haben für den Jugendfreizeitpark den Schulterschluss gewagt. Mindestens ein Prozent ihres Umsatzes landet an diesem Tag in dem Spendentopf, in dem seit Monaten für den Eigenanteil der Stadt an dem Projekt Geld gesammelt wird. Und die beteiligten Unternehmen sind kreativ: Im Eiscafé Venezia wird beispielsweise ein spezielles Eis zugunsten des Projekts kreiert. Und vor dem Café wird es einen Infostand des Vereins Rollrausch und des CVJM geben mit Rollern und Skateboards. Die Kräuterküche serviert Glühwein und Punsch für die Kinder. Andere Händler haben ebenfalls besondere Aktionen zum Umsatzspendentag angekündigt. Kunden können an einem Plakat an der Tür erkennen, welche Händler sich am Aktionstag beteiligen – wo sich der Einkauf am 8. November also doppelt lohnt.

Nehmt Euch ein Beispiel, WNKUWGFREIEWÄHLER.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Mike
    • 09.11.19, 9:24 Uhr

    Schrecklich geschrieben. Der Verfasser hat in jedem Fall den Job verfehlt. Daher auch nicht wirklich gelesen und die Rechtschreibfehler leider auch nicht überlesen.

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